Glaube im Alltag

Lektionen aus der Lebensakademie Salomos (1)

Gespräche zwischen Vater und Sohn (auch für Töchter relevant)

 

Lehrbuch: Sprüche 1

Der Verfasser des Buches „Sprüche“ ist der König Salomo. Er sagt von sich in Kapitel 4: „Denn ein Sohn bin ich meinem Vater gewesen, ein zarter und einziger vor meiner Mutter.  Und er lehrte mich und sprach zu mir: Dein Herz halte meine Worte fest; beobachte meine Gebote und lebe“ (V. 3.4). Ein schönes Bild: Da sitzt der junge Salomo zu den Füßen seines Vaters David, eines gottesfürchtigen Königs, und hört seinen Worten zu. Wenn du ebenfalls gläubige Eltern hast, die dir Gottes Wort nahebringen möchten, sei Gott dankbar dafür und nutze diese Gelegenheiten. Höre zu und stelle auch Fragen – das hat auch der Herr Jesus im Alter von zwölf Jahren getan (lies Lukas 2,46).

Später, als Gott dem jungen König Salomo einen Wunsch freistellte, gab dieser eine Antwort, die Gott gefiel: „Gib mir nun Weisheit und Erkenntnis, dass ich vor diesem Volk aus- und eingehen möge; denn wer könnte dieses dein großes Volk richten?“ (2. Chr 1,10; lies einmal den ganzen Abschnitt in 2. Chronika 1,7-13)

Hier im Buch der Sprüche gibt Salomo die Belehrungen, die er von seinem Vater und besonders von seinem Gott bekommen hatte, an seinen eigenen Sohn weiter: „Höre, mein Sohn, die Unterweisung deines Vaters, und verlass nicht die Belehrung deiner Mutter!“ (Spr 1,8).

Diese Belehrungen aufmerksam zu studieren, wird deinem geistlichen Leben mit dem Herrn sehr nützlich sein. Und das gilt für „Töchter“ genauso wie für „Söhne“ …

 

Wer ist wirklich weise?

Weise ist jemand, der immer bereit ist, dazuzulernen. Es gibt nichts Schlimmeres und Törichteres, als wenn jemand meint, er wüsste schon alles. Oder – noch schlimmer – er wüsste alles besser. Das wird später in den Sprüchen Salomos noch deutlich auf den Punkt gebracht: „Siehst du einen Mann, der in seinen Augen weise ist – für einen Toren ist mehr Hoffnung als für ihn“ (Kap. 26,12).

Bemerkst du in deinem Herzen auch manchmal die Tendenz, es besser wissen zu wollen als deine Eltern oder ältere Christen? Dann erinnere dich an Salomos Rat! Wenn du zunehmen möchtest an Kenntnis, dann beginne mit dem Zuhören. (Kap. 1,5a).

Wenn du einen guten Rat erwerben willst, dann gehe zu einem reiferen Christen und frage ihn um Rat. Das ist das Kennzeichen eines Verständigen (Kap. 1,5b).

Ein nachahmenswertes Beispiel findest du im Neuen Testament: Apollos. Er war „ein beredter Mann, der mächtig war in den Schriften,… Dieser war in dem Weg des Herrn unterwiesen, und, brennend im Geist, redete und lehrte er sorgfältig die Dinge von Jesus, … Und dieser fing an, freimütig in der Synagoge zu reden“ (Apg 18,24.25) Dieser begabte Mann besaß eine Fülle an Fähigkeiten. Er brauchte sicher nichts mehr zu lernen, oder? Ein Ehepaar merkte, dass Apollos die christliche Botschaft noch nicht ganz kannte. Und was machten sie? „Als aber Aquila und Priscilla ihn hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes genauer aus.“ Und Apollos sagte nicht: „Ich bin der große Apollos. Ich brauche eure Belehrung nicht.“ Nein, er hörte aufmerksam zu und nahm zu an Kenntnis. Wirklich ein echter „Weiser“ und „Verständiger“. Das Ergebnis war durch Gottes Gnade auch entsprechend groß: „Dieser war, als er hinkam, den Glaubenden durch die Gnade sehr behilflich; denn kräftig widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist“ (Apg 18,24-27). Das Beispiel des Apollos macht auch deutlich, dass diese Haltung nicht nur für junge Christen empfehlenswert ist, sondern „altersunabhängig“ gültig bleibt.

 

Die Stimme der Versuchung

In deinem alltäglichen Leben umgeben dich Menschen, die dich auf die eine oder andere Art und Weise „locken“ wollen, ihnen auf dem Weg der Sünde zu folgen: „Geh mit uns ...“

  • Es ist eine Einladung. gewaltsam Schaden anzurichten: „Wir wollen auf Blut lauern, wollen den Unschuldigen nachstellen ohne Ursache; wir wollen sie lebendig verschlingen wie der Scheol, und unverletzt, gleich denen, welche plötzlich in die Grube hinabfahren“ (Spr 1,11.12). Vermutlich wird niemand dich verführen wollen, einen Mord zu verüben. Aber wie sieht es mit anderen Formen der Gewalt aus, wodurch anderen geschadet wird? Was ist mit Mobbing oder Cybermobbing im Internet? Beteiligst du dich daran, negative Dinge über andere zu verbreiten?
  • Es folgt eine Einladung, die Gewinn verspricht: „Wir werden allerlei kostbares Gut erlangen, werden unsere Häuser mit Beute füllen“ (V. 13). Vielleicht ist der „Gewinn“, den man dir verspricht, nicht materieller Natur, sondern der „zeitliche Genuss der Sünde“. Dann denke an Mose, der sich weigerte, dieser Einladung zu folgen (vgl. Heb 11,25.26).
  • Eine weitere Stimme der Versuchung, die später in den Sprüchen erwähnt wird, ist die Einladung zur Unmoral: „Geh mit uns …“ – zu diesem zweifelhaften Vergnügen, auf jene „coole Internetseite“, usw. Auch hier gilt Salomos Rat: „Mein Sohn, wenn Sünder dich locken, so willige nicht ein“ (Spr 1,10). Nimm dir Joseph zum Vorbild. Trotz mehrfacher Versuchung willigte er nicht ein. Und als es notwendig wurde, ergriff er auch die Flucht (vgl. 1. Mo 39).

Die Menschen dieser Welt wollen dich verführen, mit ihnen gemeinsame Sache zu machen. Sie versprechen dir Gewinn. Doch letztlich ist alles Betrug. Wirklich kostbares Gut hat die Welt einem Christen nicht zu bieten. Statt mit Beute wirst du dein Leben eher mit Sünde und einem belasteten Gewissen füllen.

Sie versprechen dir, einen gemeinsamen Beutel zu haben (Spr 1,14). Ein gefährliches Angebot! Wenn überhaupt etwas in dem Beutel sein wird, sei sicher, man wird dich schließlich „übers Ohr hauen“. Du wirst der große Verlierer sein.

Außerdem: Was hast du als Christ an Gemeinsamkeiten mit diesen Menschen? Die Aussagen in Gottes Wort sind eindeutig: „Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen?“ (2. Kor 6,14.15).

„Verbindung mit der Welt steht unserer Überwindung der Welt im Weg … Ein geteiltes Herz mit einer unklaren Haltung ist verhängnisvoll für einen Christen … Kann Christus in dieser Sache mit mir gehen? Wenn du in Gemeinschaft mit Ihm bist, wirst du leicht entdecken, was nicht zu Ihm passt.“

(JND, Hilfe für den Glaubensweg)