Jesus Christus
Das Lösegeld
Der Herr Jesus hat sein Leben als Lösegeld gegeben. Das sagt die Bibel an drei Stellen. Wenn wir diese Bibelverse etwas genauer ansehen, fällt ein bemerkenswerter, lehrreicher und wichtiger Unterschied auf.
Drei Bibelverse im Neuen Testament zeigen, dass Jesus Christus sein Leben als Lösegeld1 gegeben hat:
- „… so wie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Mt 20,28).
- „Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Mk 10,45).
- „Gott ist einer, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld für alle“ (1. Tim 2,5.6).
Die beiden Bibelverse aus den Evangelien sprechen davon, dass Jesus Christus sein Leben als Lösegeld für viele gegeben hat, während die Stelle aus dem ersten Timotheusbrief klarmacht, dass Er sein Leben für alle gegeben hat. Wie ist dieser Unterschied zu verstehen?
Eine Illustration
Stell dir einen Großgrundbesitzer vor, der seine Ländereien an viele Kleinbauern verpachtet. Durch Misswirtschaft und Eigensinn geraten alle Kleinbauern in eine tiefe Schuldenkrise, aus der sie nicht mehr herauskommen können. Es ist ihnen unmöglich, die vereinbarte Pacht zu zahlen. Der Großgrundbesitzer hat das Recht und die moralische Pflicht, die Kleinbauern ins Gefängnis werfen zu lassen. Schon werden alle Vorbereitungen getroffen, um die Strafe zu vollziehen.
Doch der Sohn des Großgrundbesitzers richtet einen millionenschweren Fonds für die verschuldeten Bauern ein, damit sie eine Chance haben, der gerechten Strafe zu entgehen. Mit diesem „Lösegeld“ des Sohnes können alle Schulden aller Kleinbauern getilgt werden. Der Großgrundbesitzer ist mit dieser Aktion, die seine Güte zeigt, gern einverstanden und lässt allen Bauern mitteilen, dass sie von den Schulden freikommen können, wenn sie ihr Versagen einsehen und das Angebot annehmen.
Das Geld aus dem Fond zur Tilgung der Schuld bekommen diejenigen ausbezahlt, die sich in der festgesetzten Frist melden. Effektiv kommt das Lösegeld also nur denen zugute, die es haben wollen. Die anderen, die das gnädige Angebot zurückweisen, müssen für ihre Schuld geradestehen und werden rechtskräftig verurteilt.
Es fällt sicher nicht schwer, mit diesem Gleichnis etwas von dem zu verstehen, was der Herr Jesus in viel tieferem Sinn am Kreuz getan hat. Und doch wird es gut sein, das Thema „Lösegeld“ noch etwas zu vertiefen.
Das Lösegeld für alle
Die Menschen haben Gott durch ihre Sünde von Anfang an verunehrt. Für ihr böses Verhalten droht ihnen das gerechte Gericht Gottes, das sie selbst nicht abwenden können. Doch der Sohn Gottes wurde Mensch und starb am Kreuz für die Sünde. Dadurch hat Er Gottes Liebe und Gerechtigkeit gezeigt und Ihn verherrlicht. Gott kann nun, auf der Grundlage des Sühnungswerkes Christi, allen Sündern sein Heil und seine Gnade anbieten (vgl. Tit 2,11). Jesus hat sein Leben gegeben als Lösegeld für alle; Er ist für alle gestorben (1. Tim 2,4; 2. Kor 5,15; Heb 2,9 Anm.). Christus ist die Sühnung im Hinblick auf die ganze Welt (1. Joh 2,2).
Das Lösegeld für viele
Als der Herr Jesus am Kreuz starb, hat Er nicht „nur“ Gott angesichts der Sünde geehrt, sondern Er hat auch die Sünden all derer auf sich genommen, die Buße tun würden. Am Kreuz wurde Er der Stellvertreter für die Gläubigen. Dort hat Er unsere Sünden getragen (Jes 53,12; 1. Pet 2,24). Er ist einmal geopfert worden, sagt Hebräer 9,28, um vieler Sünden zu tragen. Wenn wir unsere Sünden vor Gott bekennen, werden uns alle Sünden vergeben und wir werden frei von Gottes Strafe.
Zwei Aspekte des Werkes Christi
Wir sehen: Christus starb einerseits im Hinblick auf alle Menschen und andererseits als Stellvertreter für die vielen, die glauben. In 1. Timotheus 2,6 wird dementsprechend die Präposition „für“ (griechisch hyper) mit der Bedeutung „zum Vorteil von jemandem“ verwendet. Bei dem „Lösegeld für viele“ wird jedoch die Präposition „für“ (griechisch anti) mit der Grundbedeutung „anstelle von" benutzt.
In Römer 5,18.19 werden beide Aspekte des Werkes Christi direkt hintereinander gezeigt (Hervorhebung hinzugefügt): „Also nun, wie es durch eine Übertretung gegen alle Menschen zur Verdammnis gereichte, so auch durch eine Gerechtigkeit gegen alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens. Denn so wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen in die Stellung von Sündern gesetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen in die Stellung von Gerechten gesetzt werden.“ Durch die gerechte Tat Christi am Kreuz können alle Menschen gerechtfertigt werden, aber nur die vielen werden in die Stellung von Gerechten gesetzt. Das sind die, die dem Herrn Jesus angehören.
1. Timotheus 2 motiviert uns, allen Menschen das Evangelium zu bringen, da Gott will, dass alle errettet werden. Christus hat am Kreuz Sühnung für Sünden bewirkt und den Weg zu Gott freigemacht. Jeder kann kommen (Off 22,17). Matthäus 20,28 sowie Markus 10,45 zeigen eindrucksvoll, dass Jesus Christus für uns, die Gläubigen, stellvertretend am Kreuz bezahlt hat, und wir darum nie mehr gerichtet werden. Das gibt uns Sicherheit und Frieden.
[1] Nur an diesen drei Stellen wird für „Lösegeld“ das griechische Wort lytron bzw. antilytron benutzt, das eine Bezahlung bezeichnet, mit der Gefangene freigekauft wurden. In Matthäus 16,26 und Markus 8,37, wo man in der Elberfelder Übersetzung auch das Wort „Lösegeld“ findet, wird im Grundtext ein anderes Wort verwendet (antallagma), das mit „Gegenwert“ übersetzt werden kann.
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