Die gute Saat

Mein Bruder in Christus!

Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen.

Römer 1,16

 

Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.

Galater 3,28

 

Im Jahr 1932 unternehmen zwei Christen eine lange Reise durch die Libysche Wüste. Der Weg führt sie vom Nordwesten Sudans durch Ägypten bis hin in den Osten Libyens. Eine Karawane von vierzehn Kamelen transportiert ihr Gepäck: die Nahrungsmittel, das unentbehrliche Wasser und – eine kostbare Fracht von Bibeln und Neuen Testamenten in arabischer Sprache.

Soeben haben die Boten des Evangeliums die Oase Siwa erreicht. Da kommt ein Scheich auf sie zu und blickt einen von ihnen durchdringend an. – Kennt er ihn etwa? Will er vielleicht nicht, dass Bibeln in der Oase angeboten werden?

Und jetzt spricht der Araber den Christen an: „Ich möchte Sie etwas fragen: Sind Sie nicht der Mann, der Bücher verkauft?“ – „Ja, der bin ich. Aber ich kenne Sie nicht.“ – „Sind Sie nicht in der Oase Kharga gewesen? Vielleicht erinnern Sie sich an den Laden dort und an den Scheich, der Ihnen die Bibelteile abgekauft hat? Der Mann bin ich. Ich habe diese Broschüren so oft gelesen, dass ich sie auswendig kann!“

Nun unterhalten sich die beiden lange über Gottes Wort und über Jesus Christus. – Zwei Jahre später erhält der Bibelverkäufer von diesem Araber einen Brief, der mit den Worten beginnt: „Mein Bruder in Christus!“

Seitdem sind Jahrzehnte vergangen, aber das Evangelium hat nichts von seiner Kraft eingebüßt. Immer noch vermag es, Herz und Leben eines Menschen von Grund auf zum Guten zu verändern, wenn er sich dem Wort Gottes öffnet. Immer noch vermag es, dem Glaubenden Heil, Frieden und Freude zu schenken. Und immer noch vermag es, Menschen von ganz unterschiedlicher Herkunft harmonisch zu vereinen.