Personen der Bibel

Daniel als Prophet

Der Prophet Daniel ist einer der inspirierten Schreiber der Bibel. Er empfing prophetische Mitteilungen, von denen sich die ersten noch zu seinen Lebzeiten erfüllten, einige andere in den nachfolgenden Jahrhunderten bis zum Tod des Herrn Jesus. Die christliche Epoche, in der wir leben, ist kein Thema Daniels, aber nach der Entrückung der Gläubigen werden sich noch viele weitere Voraussagen erfüllen. Der Schlusspunkt, den Daniel sieht, ist die Friedensherrschaft des Herrn Jesus im 1000-jährigen Reich.

 

Daniel betet an

Auf sein Gebet hin zeigt Gott ihm in einem Traum eine umfangreiche Erklärung der Vision des Königs Nebukadnezar. Seine spontane Reaktion: „Da pries Daniel den Gott des Himmels … Dich, Gott meiner Väter, lobe und rühme ich, dass du mir Weisheit und Kraft gegeben und mir jetzt kundgetan hast, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns die Sache des Königs kundgetan“ (Dan 2,19.23). Daniel pflegte eine persönliche Beziehung zu dem Gott, der wert ist, angebetet zu werden.

Wenn wir eine Botschaft Gottes weitergeben möchten, sollten wir vorher mit Ihm Gemeinschaft haben und Ihn anbeten. Dann werden wir zur „Erbauung und Ermahnung und Tröstung“ reden und unsere Worte werden zum Segen der Hörer sein (1. Kor 14,3).

 

Daniel ist bescheiden

Als Daniel vor den König tritt, um ihm den Traum zu erklären, tritt er als Person in den Hintergrund, indem er sagt: „Mir aber ist nicht durch Weisheit, die in mir mehr als in allen Lebenden wäre, dieses Geheimnis offenbart worden“ (Dan 2,30). Er macht nichts aus sich selbst, sondern gibt Gott die Ehre.

Bei der Verkündigung von Gottes Wort sollte stets die Botschaft im Zentrum stehen. Der Redner als Person ist nur ein unbedeutender Bote. Weder der Redende soll sich in den Mittelpunkt stellen oder Follower sammeln, noch sollen die Zuhörer einen Kult um den Redner machen.

 

Daniel fragt nach

Nach einer Offenbarung, die Daniel empfangen hat, ist er unsicher, was sie genau bedeutet. Er „trat zu einem der Dastehenden, um von ihm Gewissheit über dies alles zu erbitten“ (Kap. 7,16). Obwohl er ein sehr weiser Mann ist, fängt er nicht an zu spekulieren. Er bittet mehrfach um weiteres Verständnis.

Wir werden immer wieder auf schwierige Bibelverse stoßen. Dann ist es gut, den Herrn um weitere Erklärungen zu bitten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Antwort und das Verständnis manchmal erst nach Jahren kommen.

 

Daniel wird krank

Nachdem Gott Daniel genaue Informationen über die Zukunft mitgeteilt hat, ist dieser erschöpft und einige Tage krank (Kap. 8,27). Das war keine Infektionskrankheit, sondern eine sehr tiefe innere Betroffenheit. Die großen Leiden, durch die sein Volk künftig gehen würde und der Blick auf die Weltmächte, hauen ihn sozusagen um.

Unsere Mitmenschen merken uns an, ob wir ihnen teilnahmslos einen auswendig gelernten Vers hinwerfen, wie zum Beispiel: „Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen“ (Heb 10,31), oder ob wir aufrichtige Sorge um sie haben, dass sie ewig verloren gehen. Ihr Zustand darf uns nicht unberührt lassen. Dementsprechend wird auch unsere Botschaft ankommen.

 

Daniel ist ehrfürchtig

Gott zeigt sich Daniel in seiner prächtigen richterlichen Würde. Obwohl Daniel schon viele Erfahrungen mit seinem Gott gemacht hat, überwältigt ihn diese Sicht und die gehörten Worte. „Als ich die Stimme seiner Worte hörte, sank ich betäubt auf mein Angesicht, mit meinem Angesicht zur Erde“ (Dan 10,9).

Selbst bei einem vertrauten Umgang mit Gott wollen wir nie die Größe und Erhabenheit Gottes vergessen, sondern uns unserer menschlichen Schwachheit und Stellung bewusst bleiben. Selbst wenn der Herr Jesus seine Jünger seine Freunde nennt, bleibt Er für uns dennoch der Herr (Joh 15,15). Es ist gut, wenn wir dem Beispiel der Schreiber des Neuen Testaments folgen und Ihn „Herr Jesus“ nennen, wenn wir mit Ihm reden.

 

Daniel lässt sich ermuntern

Als Daniel von der Größe der Erscheinungen niedergeschmettert am Boden liegt, hört er die Worte: „Fürchte dich nicht, du vielgeliebter Mann! Friede dir! Sei stark, ja, sei stark!“ (Dan 10,19). So richtet Gott den Propheten wieder auf, damit er in seinem Dienst weiter wirken kann. Daniel nimmt die Ermunterung an und fühlt sich gestärkt.

Geistliche Kraft kommt von oben. Wenn wir im Auftrag unseres Herrn arbeiten, gibt Er uns die nötige Kraft und innere Ruhe dazu.

 

Daniel soll ruhen

Am Ende des Buches Daniel ist der Prophet ein alter Mann. Vieles hat er gehört, manches davon hat er verstanden, anderes nicht. Nun wird ihm gesagt: „Du wirst ruhen und wirst auferstehen zu deinem Los am Ende der Tage“ (Kap. 12,13). Trotz der vielen Kriege und Wirren, von denen er geweissagt hat, muss er nicht in Unfrieden sterben. Gott verspricht ihm Ruhe und die Auferstehung.

Egal, wie unsere Lebensumstände sind, jeder Wiedergeborene darf im Blick auf den Tod ruhig sein. Nichts kann uns aus der Hand unseres Herrn rauben und von Ihm trennen. Wir werden entweder entrückt werden oder auferstehen, um für immer bei Ihm zu sein.