1.Korinther 7
Und was, wenn es keinen Ehepartner gibt?
Für die meisten Christen ist es mehr oder weniger selbstverständlich, in einem bestimmten Alter zu heiraten. Aber was für „die meisten“ gilt, gilt eben nicht für alle. Jeder von uns kennt solche „Singles“, also Personen, die (noch) nicht verheiratet sind. Die Gründe dafür mögen unterschiedlich sein. Vielleicht gehörst du auch dazu und hast dich bewusst gegen die Ehe entschieden. Oder du wartest darauf, dass der Herr dir den richtigen Ehepartner schenkt.
Single?
Zum Einstieg möchte ich mit zwei wichtigen Aussagen beginnen:
- Singles sind keine Christen zweiter Wahl. Man muss nicht verheiratet sein, um ein vollwertiger Christ zu sein!
- Single zu sein bedeutet nicht, das Glück des Lebens zu verpassen. Man muss nicht verheiratet sein, um glücklich zu sein!
Dennoch sagt Gott schon im Schöpfungsbericht:
„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht“
1. Mo 2,18
Es ist also ganz „normal“, dass ein (junger) Christ heiraten möchte, weil Gott Mann und Frau auf Gegenseitigkeit angelegt hat. In jedem Fall ist die Ehe mit Verantwortung für den Partner verbunden. Wer sich dieser Verantwortung aus Bequemlichkeit bewusst entziehen will, muss sich fragen lassen, ob er damit nicht an Gottes Plan für sein Leben vorbeigeht.
Drei Punkte
Paulus zeigt in 1. Korinther 7 drei wichtige Punkte auf:
- Eheglück ist kein Selbstläufer, sondern die Ehe muss täglich gepflegt werden. Wer verheiratet ist, muss dafür Zeit und Energie aufwenden, die an anderer Stelle fehlen (V. 33).
- Wer nicht verheiratet ist, hat mehr Zeit für die Dinge des Herrn. Er kann sich, abgesehen von seinen beruflichen und sonstigen Verpflichtungen, die wir alle haben, uneingeschränkt auf die Nachfolge und den Dienst für den Herrn konzentrieren (V. 32).
- Um nicht zu heiraten, braucht es eine besondere Gnade, denn Single zu sein bedeutet unter anderem, die von Gott gegebene Gabe der Sexualität kontrollieren zu können und nicht auszuüben zu müssen (V. 9). Auch Einsamkeit muss man aushalten können. Wer dazu nicht in der Lage ist, sollte heiraten und nicht ledig bleiben. Allerdings kann man Selbstbeherrschung in der Schule Gottes durchaus lernen. Zur Klarstellung: Die Gnade und die Gabe, von der Paulus hier spricht, ist keine „geistliche“ Gnadengabe für einen konkreten Dienst (Eph 4,7.11), sondern ist die geschenkte Fähigkeit, allein leben zu können, ohne daran zu verzweifeln (V. 7).
Verheiratet oder unverheiratet
Wer als junger Mensch die Themen Nachfolge und Dienst ernst nimmt, wird sich die Frage stellen, ob es für ihn überhaupt Gottes Weg ist, zu heiraten.
- Für viele lautet die Antwort: Ich heirate!
- Für wenige lautet sie: Ich heirate nicht!
Richtig oder falsch gibt es hier nicht. Die Bibel kennt verheiratete Ehepaare, die mit Engagement und Hingabe dem Herrn zur Verfügung standen. Das klassische Beispiel sind Aquila und Priscilla. Die Bibel kennt ebenfalls, wenn auch sehr wenige, Singles, die dem Herrn mit Engagement und Hingabe gedient haben. Das klassische Beispiel dafür ist Paulus.
1. Korinther 7 macht deutlich, dass die Ehe gut und richtig ist. Gott hat sie gegeben. Es gibt nur einen geistlichen Grund, nicht zu heiraten1:
„Der Unverheiratete ist für die Dinge des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefalle ..."
1. Kor 7,32
Der Unverheiratete kann seine Zeit und Kraft ganz dem Herrn und seinem Dienst widmen. Paulus spricht in Vers 35 von „ungeteiltem Anhangen“ an den Herrn. Der Verheiratete hingegen wird einen Teil seiner Zeit und Kraft für seine Ehe und Familie einsetzen. Angesichts der kurzen Lebenszeit und der nahen Ankunft des Herrn ist es in der Tat eine gute Option nicht zu heiraten – vorausgesetzt man kann seine Sexualität unter Kontrolle halten und will sein Singleleben nicht zu seinem eigenen Vergnügen nutzen, sondern dem Herrn dienen.
Beispiele in der Kirchengeschichte
In der Kirchengeschichte gibt es Beispiele von Männern und Frauen, die nicht verheiratet waren, um dem Herrn ohne Ablenkung dienen zu können. Ich nenne drei Namen: Heleen Voorhoeve, Robert C. Chapman und John N. Darby. Alle drei verzichteten auf die Ehe. Nach menschlichem Ermessen hätten sie ihren Dienst für den Herrn nicht so tun können, wie sie es getan haben, wenn sie verheiratet gewesen wären. Es lohnt sich, ihre Lebensgeschichten zu lesen.
Leider gibt es auch tragische Beispiele von hingebungsvollen Dienern Gottes, die durch ihre Heirat von ihrem Dienst für den Herrn abgehalten wurden. Ein besonders trauriges Beispiel ist der Erweckungsprediger Charles Wesley. Wir kennen allerdings auch geistliche Ehepaare, die gemeinsam für ihren Herrn gebrannt haben. Dafür sind der Chinamissionar Hudson Taylor und seine Frau Mary ein Beispiel.
Und was, wenn …?
Was ist, wenn du heiraten möchtest, aber nicht den richtigen Partner findest? Ich weiß, dass das keine einfache Situation ist. Ich möchte dir zwei Ratschläge geben:
- Versuche nicht verzweifelt, einen Partner zu finden!
- Gehe auf keinen Fall Kompromisse ein!
Es ist auf jeden Fall besser, Single zu bleiben, als unglücklich verheiratet zu sein!
Wenn du den Eindruck hast, dass der Herr (noch) keinen Partner für dich hat, dann setze deine Zeit und Energie im Sinne von 1. Korinther 7 für den Herrn und sein Werk ein.
[1] Das bedeutet natürlich nicht, dass auch andere berechtigte Gründe, wie z.B. unheilbare Krankheiten oder psychische Probleme dazu führen können, nicht zu heiraten. Der Herr versteht das.
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