Personen der Bibel
9 Henoch – ein schönes Beispiel von Saat und Ernte
Gott antwortet auf Henochs treuen Lebenswandel mit seiner Entrückung. Hieran illustriert Er das Gesetz von Saat und Ernte.
Christen wissen, dass es im Glaubensleben das Prinzip von Saat und Ernte gibt. Das geht aus der Beschreibung Henochs in Hebräer 11 deutlich hervor: „Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor der Entrückung hat er das Zeugnis gehabt, dass er Gott wohlgefallen habe“ (V. 5). Dieser Vers sollte niemand Angst machen: Nur wenn ich treu lebe, werde ich entrückt werden, wenn der Herr wiederkommt. Nein, hierin ist Henoch eine absolute Ausnahme. Im Neuen Testament lernen wir (Joh 14; 1. Thes 4), dass die Entrückung ein Akt reiner Gnade ist. Der Herr hat dies den Seinen versprochen und wird alle Gläubigen, die auf der Erde leben, wenn Er zur Entrückung kommt, ausnahmslos in die Herrlichkeit bringen. Für uns ist die Entrückung somit keine Belohnung für ein treues Leben, sondern Gottes Barmherzigkeit (Jud 21).
Der Ausdruck, dass Henoch „Gott wohlgefallen habe“, stammt übrigens aus der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, die zur Zeit Jesu benutzt wurde (vgl. 1. Mo 5,24). Mehrfach zitiert der Herr aus dieser Übersetzung und viele Zitate des Alten Testaments im Neuen Testament entstammen dieser Version.
Negative und positive Beispiele
Oft zeigt Gott die Gesetzmäßigkeit von Saat und Ernte in negativem Zusammenhang. Ein Beispiel dafür ist Galater 6,7: „Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten.“ Leider ist es in unserem Glaubensleben oft so, dass wir gerade nicht Vertrauen und Gehorsam säen, sondern Untreue und Eigenwillen. Daher brauchen wir uns nicht über traurige „Ernten“ zu wundern, wie wir sie so oft im Alten Testament beim Volk Israel sehen können. Bei uns Christen sind das leider viel zu oft:
- Niederlagen im Leben
- fehlende Freude am Herrn und an seinem Wort
- Sünden, die wir immer wieder begehen
- kein Fleiß im Blick auf die christlichen Zusammenkünfte
- mangelnder Mut und fehlende Aktivität beim Zeugnis Ungläubigen gegenüber
- Lauheit in geistlichen Fragen
- Fehlende Absonderung vom Bösen und Heiligung für Gott
- fehlende Gastfreundschaft usw.
Aber wie gut, dass es auch positive Vorbilder wie Henoch gibt. Sie machen uns Mut und motivieren uns, Gott täglich zu ehren und für Ihn zu leben. Das kann wirklich anspornende Konsequenzen in unserem Leben bewirken: Dann wollen wir dem Herrn entschieden nachfolgen. Wir fragen nach seinem Willen für das tägliche Leben. Wir suchen die Gemeinschaft der Gläubigen. Wir freuen uns auf die Zusammenkünfte und wollen (als Brüder) zum Nutzen etwas beitragen bei der Anbetung und der Auferbauung. Wir erwarten freudig den nächsten Büchertisch oder die Kinderstunde, woran wir teilnehmen wollen, um Ungläubige vor dem ewigen Gericht der Hölle zu bewahren. Wir warten auf das Wiederkommen Jesu usw.
Henochs Beispiel
Was lernen wir nun von Henoch? Er hatte sich, wie wir das neutestamentlich ausdrücken würden, bekehrt. So wird das im Alten Testament nicht genannt. Aber sein Lebenswandel mit Gott beweist, dass er neues Leben besaß. Wir wissen, dass die neue Geburt und unsere Erlösung, Rechtfertigung ein Werk reiner Gnade ist, kein Verdienst auf unserer Seite. Das lehrt uns der Apostel Paulus beispielsweise in Römer 3. Als Gläubiger lebte Henoch jedoch in einer Weise, die Gott belohnen konnte und wollte. Gott hatte Wohlgefallen an Henoch. Der Schöpfer hatte Freude, wenn Er auf diesen Mann sah, denn dieser wirkte nicht einfach für sich, sondern lebte in aktiver Gemeinschaft mit Ihm. Er suchte seine Ehre und war Ihm von Herzen gehorsam.
Dass Gott Wohlgefallen an Henoch hatte, erinnert uns an den Ausspruch Gottes, des Vaters, über seinen Sohn „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Mt 3,17; vgl. Mt 12,18; 17,5). Im Grundtext werden zwar unterschiedliche Worte gebraucht, aber die Bedeutung ist ähnlich. Dasselbe gilt für die Aussage des Herrn: „Der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue“ (Joh 8,29). Und auch wir dürfen es Ihm gleichmachen und würdig des Herrn wandeln (1. Mo 5,22.24) und das zu allem Wohlgefallen (Kol 1,10).
Nachahmenswert
Wer also in seinem Leben die Freude Gottes sucht, indem er so lebt wie der Herr Jesus, der seinen Vater verherrlichen wollte und es auch getan hat, darf wissen, dass er eine reiche, geistliche Ernte einfahren wird. Dieser Ertrag ist in der Regel nicht materieller Art, obwohl Gott auch heute in dieser Weise belohnen kann (Mk 10,30). Aber die Freude am Herrn und seine Zuwendung sind als Ernte und Ertrag in diesem Zusammenhang durch nichts zu übertreffen.
Jetzt könnte man natürlich einwenden, dass der gläubige Mensch keine Kraft in sich selbst besitzt, um für und mit Gott zu leben. Alles ist Gnade, wie die neue Geburt. Und das stimmt auch. Wem verdanken wir ein treues Glaubensleben, wenn nicht dem Werk Jesu und seiner Hilfe als Hirte, Hoherpriester und Sachwalter (Heb 13; Heb 7; 1. Joh 2)? Nur durch seine Zuwendung sind wir überhaupt in der Lage, für den Herrn zu leben.
Dennoch ist Gottes Gnade so gewaltig, dass Er die Seinen sogar für das belohnt, was Er in uns bewirkt. Und Gott wünscht, dass wir nach seinem Willen fragen. Er sucht Gläubige, die entschieden für Ihn leben wollen, wie Christus das immer getan hat. Wenn dein Herz für den Herrn Jesus schlägt, dann sei sicher, dass Er sich schon heute in deinem Leben verherrlichen wird. Zudem wartet sein Lohn in der Zukunft auf dich.
Die reiche Ernte
Worin besteht dieser Lohn, diese „Ernte“? Ein paar Beispiele nennt schon der Herr Jesus, andere findest du in den „Überwinderverheißungen“ in Offenbarung 2-3:
- Autorität über Städte im Tausendjährigen Königreich an der Seite des Meisters und Königs (Lk 19,17.19)
- das persönliche Lob des Herrn am Richterstuhl des Christus (2. Kor 5,10; Lk 19,17.19)
- ein besonderer Anteil an der Freude des Herrn Jesus (Mt 25,21.23): eine tiefe, persönliche, ewige Gemeinschaft mit deinem Retter
- hundertfache „Rendite“ dessen, was du für den Herrn getan hast (Mk 10,30). Schau dir die „oder“ in Markus 10,29 an: Wenn du also auf eine der dort genannten Beziehungen usw. verzichtest, gibt es viele „und“ in Vers 30, also ein „alles“ an Segnungen und Ernten.
- Hinzu kommt schon heute die Vorfreude, in der Ewigkeit das ewige Leben uneingeschränkt zu genießen.
Ein Henoch-Leben lohnt sich!
Ein Leben wie Henoch ist wertvoll und inhaltsreich. Es macht glücklich und innerlich reich. Du kannst eine reiche Ernte einfahren, wenn du heute bereit bist, für den Herrn zu leben. Wenn Er heute an deinem Leben Wohlgefallen hat, wirst du das ewig (Off 22,5b) als Lohn in vielfacher Weise genießen können (Off 22,12). Genau das wünsche ich dir, dass du so im Glauben mit Blick auf die Ewigkeit lebst, wie Henoch im Glauben mit Gott seinen Lebenswandel führte, , zumal wir viel mehr von Gott kennen als er damals kannte.
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