Themenheft

Heiligkeit …

… im heutigen Sprachgebrauch

„Heiligkeit ist was Religiöses. Heilig ist jemand, der etwas Besonderes gemacht hat, oder ein besonderer Gegenstand ist heilig. Heilig, das ist vielleicht ein Priester – oder es hat irgendetwas mit Religion zu tun. Man sagt auch, der Schlaf ist mir heilig, weil er sehr wichtig für mich ist. Ansonsten wird das Wort kaum benutzt.“

So antworteten junge Menschen auf die Frage, was sie unter „Heiligkeit“ verstehen. Vielleicht hast du das auch schon mal gehört. Recherchiert man im Internet, dann findet man auch die Erklärung, das „Heiligkeit“ etwas Besonderes ist, etwas Verehrungswürdiges, oder einfach Andersartigkeit.

 

… in der Bibel

Doch was ist die Bedeutung des Begriffs in der Bibel?

In 2. Mose 15,11 wird die Heiligkeit Gottes mit seiner Herrlichkeit, mit dem Gericht über die Feinde Gottes und mit seiner Güte gegenüber seinem Volk verbunden. In Psalm 89,36 steht sie in Verbindung damit, dass Gottes Wort wahr und verlässlich ist. Aus 1. Thessalonicher 4,3 verstehen wir, dass Heiligkeit das Abstehen von der Sünde beinhaltet und in Epheser 4,24 wird Heiligkeit in Verbindung mit Gerechtigkeit genannt. 

Zusammenfassend kann man sagen: Heiligkeit bedeutet, Freude am Guten und Reinen zu haben sowie das Böse zu hassen.

 

… als Geschenk Gottes

Die Bibel nennt die wiedergeborenen Kinder Gottes „Heilige“. Wenn ein Mensch sich bekehrt, dann ist die Seite Gottes, dass Er ihn heiligt. Er nimmt ihn heraus aus der Welt und reserviert ihn für sich selbst. Er schenkt ihm eine neue Natur, eben die göttliche Natur. So ist der Gläubige heilig, wie auch der Herr Jesus heilig ist (s. Heb 2,11). Der Glaubende nimmt dankbar an, dass er geheiligt und für immer vollkommen gemacht ist (s. Heb 10,14). Er steht schon jetzt heilig und untadelig vor Gott (s. Eph 1,4). Das ist die Stellung, in die Gott jeden Glaubenden berufen hat. Es ist eine geschenkte Segnung, die wir in dem Herrn Jesus besitzen. Er ist uns Weisheit von Gott, Gerechtigkeit, Heiligkeit und Erlösung geworden (s. 1.Kor 1,30). Dafür sind wir Ihm von Herzen dankbar.

 

… in der Lebenspraxis umgesetzt

Diese Stellung, aus der wir nie mehr herausfallen können, sollen wir praktisch ausleben. Dazu werden wir zum Beispiel in 2. Korinther 7,1 aufgefordert. Wir können nicht heiliger werden, als wir es bereits durch Gottes Gnade sind. Aber wir können das, was Gott uns geschenkt hat, in der Praxis verwirklichen und so die Heiligkeit vollenden.

Dazu gehört, dass wir uns von der Sünde fernhalten.

Da ist der schmutzige Witz auf dem Schulhof, der Film mit Gewalt und Sex, die Party mit zu viel Alkohol und Flirts, die Pornographie, der Neid auf das gute Aussehen der Freundin, das Verlangen nach Einfluss und Likes, der heimliche Chat mit dem gutaussehenden Typ, die bösen Gedanken über eine andere Person, die schmutzige Phantasie oder das schlechte Reden. Alles das – und andere Beispiele kannst du selbst ergänzen - steht im krassen Gegensatz zu einem Leben in Heiligkeit.

Nichts davon hat mit Gottes Wesen zu tun. Und wir werden aufgefordert: „Seid heilig, denn ich bin heilig“ (1. Pet 1,16). Gott hat uns geheiligt, damit wir passend sind für die Gemeinschaft mit Ihm. Heiligkeit steht ab vom Bösen, aber auf der anderen Seite freut sie sich in der Gemeinschaft mit dem heiligen Gott. Sie hat Interesse an Gottes Wort und steht Gott gerne zur Verfügung.

Dein ganzes Leben darf ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer sein (s. Röm 12,1). Dabei wird dir Gott selbst, der Gott des Friedens, helfen (s. 1.Thes 5,23). Und weil du als wiedergeborener Christ Teil der heiligen Priesterschaft bist, darfst du mit Dank und Anbetung zu Gott gehen, um Ihm in seinem Haus geistliche Schlachtopfer zu bringen (s. 1. Pet 2,5).

 

… und der Herr Jesus

Denken wir zum Schluss an den Herrn Jesus. Er wurde „das Heilige“ genannt (s. Lk 1,35). Er war in allem der vollkommene Mensch und hat nur das getan, was dem Wesen Gottes entspricht. Er hatte Freude am Guten und hat das Böse völlig abgewiesen. Er ist in allem das beste Vorbild!