Themenheft

Fleiß – keine verstaubte Tugend

Das Wort „Fleiß“ begegnet uns an vielen Stellen in der Bibel. Es beschreibt die Art und Weise, wie wir etwas tun. Es liegt auf der Hand, dass das Gegenstück zu einem fleißigen Menschen ein fauler Mensch ist. 

Ich empfehle dir, die verschiedenen Stellen, in denen das Wort „Fleiß“ oder „fleißig“ vorkommt, anhand einer Konkordanz herauszusuchen und – persönlich oder mit anderen – darüber nachzudenken. Du wirst feststellen, dass die Bibel Fleiß meistens als einen geistlichen Wert beschreibt – allerdings nicht nur. Gerade im Buch der Sprüche geht es wiederholt um Fleiß als einen natürlichen Wert im täglichen Leben.

 

Von nichts kommt nichts

Das ist eine Redewendung, die sich unter anderem darauf bezieht, dass man sich schon bemühen muss, wenn man etwas erreichen will. Andere sagen: „Kein Fleiß, kein Preis“. Paulus drückt das so aus: „Der Ackerbauer muss, um die Früchte zu genießen, zuerst arbeiten“ (2. Tim 2,6). Das gilt im geistlichen Leben genauso wie im natürlichen Leben. Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass alles von Gott kommt. Als ob wir für bestimmte Ergebnisse in Schule, Beruf und Alltag nur beten müssten ... Das Gebet ersetzt den Fleiß nicht. Beides gehört zusammen. Deshalb sagt David: „Eins habe ich von dem Herrn erbeten, danach will ich trachten“ (Ps 27,4). Wir lernen, dass wir beides tun sollten: Beten und zugleich fleißig sein.

 

Fleiß – wichtig für das geistliche Leben

In den fünf Büchern Mose kommt das Wort „fleißig“ achtmal vor. Jedes Mal geht es darum, dass die Kinder Israel fleißig auf das hören sollten, was Gott ihnen sagte (2. Mo 15,26; 19,5; 23,22; 5. Mo 6,17; 11,13.22; 15,5; 28,1). Und jedes Mal verbindet Gott damit einen besonderen Segen (vgl. Ps 119,4).

Apostelgeschichte 17,11 zeigt uns Menschen, die jeden Tag (also fleißig) das Wort Gott lasen. Wie viel Zeit wendest du auf, um das zu tun? Es kostet Energie, täglich in der Bibel zu lesen, aber es lohnt sich.

Im Neuen Testament lesen wir ebenfalls wiederholt von Fleiß und meistens geht es um einen geistlichen Wert. Hier ein paar Beispiele zum Überdenken. Bitte lies die Stellen für dich (ein kleine „Fleißaufgabe“)! 

  • Wir sollen im Fleiß nicht nachlassen (Röm 12,11).
  • Paulus dachte mit Fleiß an die Armen (Gal 2,10).
  • Wir werden aufgefordert, die Einheit des Geistes fleißig zu bewahren (Eph 4,3).
  • Wir sollen fleißig sein, Gott als Diener zu gefallen (2. Tim 2,15).
  • Wir sind fleißig, um geistliche Früchte wachsen zu lassen (2. Pet 1,5).
  • Wir sind fleißig, unsere Berufung und Erwählung festzumachen (2. Pet 1,10).
  • Judas wollte fleißig sein, um über das gemeinsame Heil zu schreiben (Jud 3).

⇒ Frage dich konkret, wie fleißig und nachhaltig du darin bist, so zu leben, dass Gott Freude an dir hat. Du schaffst es nicht allein, aber dein Herr will dir helfen, wenn du Ihn bittest.

 

Fleiß – nützlich für das Alltagsleben

Die Bibel zeigt auch, dass Fleiß ein Wert ist, den wir in unserer täglichen Arbeit (bei allem, was wir tun) zeigen sollen. Das Buch der Sprüche spricht davon mehrfach. Ich zitiere nur zwei Verse aus diesem Bibelbuch, die anderen kannst du selbst suchen:

  • „Wer mit lässiger Hand schafft, wird arm; aber die Hand der Fleißigen macht reich“ (Spr 10,4).
  • „Die Seele des Faulen begehrt, und nichts ist da; aber die Seele der Fleißigen wird reichlich gesättigt“ (Spr 13,4).

 

Es klingt fast wie eine mathematische Gleichung:

Fleiß = Segen;

Faulheit = Mangel.

 

Im Neuen Testament gibt es ebenfalls einige Stellen, die in dieser Hinsicht von Fleiß sprechen (lies bitte 2. Tim 1,17; 4,9.21; Tit 3,12).

⇒ Wie sieht es in deinem Leben mit dem Fleiß aus – in der Schule, in der Ausbildung, bei der Arbeit und bei anderen Aktivitäten? Bist du als fleißig oder eher als faul bekannt? Gott möchte, dass wir fleißig sind. Es ist ein Wert, der Gottes Zustimmung findet.

 

Das perfekte Beispiel

Wie immer, ist unser Herr das perfekte Beispiel. Das Wort „Fleiß“ wird zwar nicht direkt gebraucht, aber die vielen „sogleich“-Stellen im Markusevangelium (eine weitere „Fleißarbeit“, sie zu suchen) zeigen uns, wie unermüdlich (fleißig) der Herr gedient hat – von Ihm wollen wir lernen.