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Zum neuen Jahr 2021
Ein denkwürdiges Jahr ist zu Ende gegangen. Niemand hätte vorher ahnen können, was das Jahr 2020 für die Menschen bringen würde. Es war noch nicht das Wiederkommen Jesu zur Entrückung. Aber es war ein Donnerhall, den Gott uns hat hören lassen. Und das neue Jahr? Wie gut, dass wir nicht wissen, was auf uns zukommt!
Wahrscheinlich hängt den meisten das Wort „Covid-19“ längst zum Hals heraus. Manche sind durch dieses Virus direkt betroffen, beispielsweise, weil in ihrer Familie jemand infolge des Virus erkrankt ist oder weil sie selbst positiv getestet wurden. Wir alle haben mit den Einschränkungen zu tun, die vonseiten der Regierungen beschlossen wurden. Und wahrscheinlich hat jeder eine Meinung zum Thema ...
Wegen mehrerer Lockdowns im Jahr 2020 könnte man fragen: War es ein verlorenes Jahr? Sicher nicht! Es war ein Jahr, in dem wir vieles lernen konnten. In dem wir Zeit hatten, uns mit Gottes Wort zu beschäftigen und intensiv für unsere Mitgläubigen zu beten. Ob wir das getan haben?
Wie gehst du ins neue Jahr? In manchen Berufen spricht man – jedenfalls im „Beraterdeutsch“ – von „Lessons learned“. Ein paar dieser Lektionen, die wir gelernt haben könnten, haben mit den folgenden Bibelversen zu tun.
1. Gottes unerschütterlicher Friede
„Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus“ (Phil 4,6.7).
Vielleicht hast auch du diese beiden Bibelverse schon vor einer Gebetszusammenkunft gehört. Geht es dir wie mir, dass man solche Verse schnell wieder aus den Augen verliert? Das ist wirklich schade, denn diese Bibelworte enthalten wertvolle Impulse.
· Besorgt sein: Hast du dich im abgelaufenen Jahr über die Einschränkungen wegen Corona geärgert? Oder über Leute, die Folgen des Virus aus deiner Sicht heruntergespielt haben? Vielleicht hast du auch (berechtigte) Angst um deine Gesundheit oder die deiner Eltern bzw. Großeltern gehabt. Man kann mit einem Thema derart beschäftigt sein, dass es zu einer großen Sorge und Bedrückung, ja Dauerbeschäftigung wird.
Denk einmal darüber nach, wie viel Energie und Zeit du vielleicht dadurch vergeudet hast! Im neuen Jahr hast du die Chance, das anders zu machen. Es bleibt weiter ein „Corona-Jahr“. Lass dich dadurch weder gedanklich noch emotional gefangen nehmen! Aber vielleicht gibt es auch schon bald wieder etwas Neues, was die Welt beschäftigt. Pass deshalb auf dein Herz auf! Sei nicht besorgt und beängstigt um Dinge, die du ohnehin nicht beeinflussen kannst! Und streite dich nicht mit anderen wegen solcher Punkte, die keiner von uns letztlich ganz überblicken bzw. aus der Welt schaffen kann. Wir sollen uns überhaupt nicht streiten, aber schon gar nicht wegen solcher Ereignisse.
· Gebet und Flehen: Überlege einmal, wie viel Zeit du im letzten Jahr wirklich in Gebet und Flehen investiert hast. Keinem von uns fällt es schwer, zu klagen und zu schimpfen, am liebsten über andere ... Damit ist niemandem geholfen!
Wenn du dir in diesem neuen Jahr bewusst Zeit nimmst für das Gebet, ist das eine weitsichtige Investition. Du darfst Gott deine Umstände nennen, auch das, was dir Mühe macht. Du kannst ihm deine Sorgen nennen. Genau das meint Paulus in diesem Vers! Du kannst aber auch für andere beten! Wie wäre es, für die Verantwortlichen der Regierungen zu beten, anstatt Unmut über sie zu äußern? Zugleich kannst du für solche beten, die betroffen sind von Krankheit und Einschränkungen. Und Einsame können wir besuchen oder, wenn das nicht geht, anrufen.
· Der Friede Gottes: Gott kann durch überhaupt nichts erschüttert werden. Er steht erhaben über allem. Die ganze Welt könnte zusammenbrechen – Er aber ist wie ein Fels in der Brandung. Dieser Gott steht auf deiner Seite! Wenn du zu Ihm betest und Ihm zugleich für seine Liebe und Weisheit dankst, schenkt Er dir diesen Frieden, den Er in den herausforderndsten Umständen auf dieser Erde bewahrt.
Wenn du in diesem Jahr innerlich unruhig wirst oder Angst bekommst, dann denk daran, dass auf deiner Seite einer steht, der sich nie ändert. Wenn du dich an Ihn wendest, ändern sich die Umstände womöglich nicht. Auch die Krankheit kann weiter bestehen bleiben. Und doch schenkt dir dieser ewige Gott den Frieden, den Er selbst besitzt. Das macht ruhig.
2. Gottes Regierung
„Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, außer von Gott, diejenigen aber, die bestehen, sind von Gott eingesetzt“ (Röm 13,1.2).
Gott selbst hat die Regierungen auf dieser Erde gegeben. Zwar gibt es wohl eher selten bekehrte Menschen in diesen Regierungen. Aber die Obrigkeit ist und bleibt von Gott.
· Jede Seele: Jeder von uns steht in der Verantwortung, gehorsam zu sein. Natürlich kann man versuchen, den Geboten irgendwie auszuweichen. Aber jeder muss wissen, dass der Herr uns sieht und in unser Herz schaut. Wie im Straßenverkehr, in der Schule oder bei der Steuererklärung: Gott erwartet von uns, dass wir aufrichtig Gehorsam leisten und auch Vorbilder darin sind. Auch wenn dir „Masken“ nicht schmecken sollten, solange du nicht gegen Gottes Wort handeln musst: Sei der Regierung untertan!
· Gebet: Wenn du, der du vielleicht manche Fragen über Verordnungen hast, für die Personen in der Obrigkeit dankst, wirst du nicht über sie schimpfen. Wenn du für sie betest, wird dich die richtige Haltung prägen. Das ist nicht immer leicht, aber sieh dir einmal an, wie der Herr Jesus und wie der Apostel Paulus im Blick auf die damals handelnden Regenten gesprochen und gehandelt haben. Sie sind unsere Vorbilder.
· Es geht uns gut! Wenn man unsere Lebenssituation mit der von Christen in Nordkorea oder Afghanistan vergleicht, geht es uns sehr gut. Unsere Einschränkungen sind winzig, wenn man sie mit dem Leben der Menschen in solchen Ländern vergleicht. „Und seid dankbar“ (Kol 3,15)!
3. Gegenüber den Ungläubigen
„Wandelt in Weisheit gegenüber denen, die draußen sind, die gelegene Zeit auskaufend“ (Kol 4,5).
„Damit ihr ehrbar wandelt vor denen, die draußen sind“ (1. Thes 4,12).
Als Christen haben wir eine Aufgabe gegenüber unseren ungläubigen Mitmenschen. Unser Zeugnis in der Welt können wir durch unser Verhalten stützen oder stören.
· In Weisheit: Deine ungläubigen Schulkameraden, Mitstudenten, Arbeitskollegen und Nachbarn können nicht wissen, wohin das Geschehen in dieser Welt zielt. Du hast ihnen gegenüber einen echten Vorsprung. Umso wichtiger ist, dass du diesen nutzt, um ihnen in ihren Ängsten oder in ihrer Verbitterung eine Hilfe zu sein. Das aber kannst du nur, wenn sie sich nicht über dein Verhalten ärgern. Weisheit heißt auch, zur rechten Zeit in der rechten Art und Weise mit ihnen zu sprechen. Das kannst du dann tun, wenn du zu ihnen grundsätzlich freundlich bist und ein offenes Ohr für ihre Gedanken und Bedürfnisse hast. Sei daher immer ansprechbereit. Führe ein Leben, das sie nicht tadeln können!
· Draußen: Diese Menschen sind „draußen“, in der Welt. Das heißt, sie sind noch verloren und in der Finsternis. Bete für sie, dass sie sich bekehren. Und sorge dafür, dass dein Leben für diese Bekehrung kein Hindernis ist.
· Ein gutes Zeugnis (1. Tim 3,7): Es ist nicht unbedeutend, was die Menschen über uns denken und sagen. Wir können nicht verhindern, dass sie unseren Glauben seltsam finden. Dass sie nicht begreifen, dass wir regelmäßig als Versammlung zusammenkommen. Aber wir können in vieler Hinsicht verhindern, dass sie über unser tägliches, praktisches Leben negativ sprechen. Sei in Wort und Werk ein Vorbild für sie.
4. Gegenüber Gläubigen
„Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild der Gläubigen in Wort, in Wandel, in Liebe, in Glauben, in Keuschheit.“ (1. Tim 4,12).
Auch unter Christen haben die letzten Monate Spuren hinterlassen. Wir mussten notgedrungen auf Distanz gehen. Und man hat nicht den Eindruck, dass sich das kurzfristig ändert. Unterschiedliche Gedanken zu der aktuellen Krise haben Anlass zu Konflikten unter uns Gläubigen geführt.
· Niemand verachte! Als junger Mensch bist du verantwortlich dafür, dass dich nicht jemand deshalb kritisiert, weil du als junger Mensch geistlich aktiv bist. Vielleicht ärgert dich das Verhalten von älteren Gläubigen in der aktuellen Situation. Überlege dir gut, was du ihnen in welchem Ton sagst. Gib keinen Anlass für Streit und Verachtung! Sei nicht besserwisserisch!
· Sei ein Vorbild! Als Christen sollen wir immer so leben, dass sich andere an uns orientieren können. Das kannst du auch als junger Christ beherzigen. Wenn wir, die wir schon älter sind, jüngere Christen zum Vorbild nehmen können, ist das für uns Ansporn und Beschämung zugleich. Du kannst wirklich auf Jüngere und Ältere einen guten Einfluss ausüben.
· In Wandel ... in Keuschheit: Zerstöre dein Leben nicht dadurch, dass du auf einmal deinen Lebenskompass verlierst und in einen unreinen Lebenswandel abdriftest. Bedenke auch, dass der gerade in den letzten Monaten zugenommene Medienkonsum mit großen moralischen Gefahren verbunden ist. „Und Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht ... zu verunreinigen“ (Dan 1,8). Sei wachsam in allen Bereichen deines Lebens, auch in deinen Beziehungen zum anderen Geschlecht. Wie schade wäre es, wenn du dadurch den Vorbildcharakter verlieren würdest. Sei in deinem Urteil nicht zu scharf anderen gegenüber. Denn du wirst – wie jeder von uns – ausreichend Anlass für Korrekturen auch in deinem eigenen Leben finden.
Das neue Jahr bietet dir viele neue Möglichkeiten, dem Herrn zu dienen, den Gläubigen zum Nutzen zu sein und Ungläubigen ein Wegweiser zu werden. Ich wünsche dir, dass du diese Chancen ergreifst. Die beste Motivation dafür ist der Herr und die Liebe zu Ihm.
Zum neuen Jahr wünsche ich dir Gottes bewahrende Gnade. Die brauchen wir alle, bis der Herr Jesus kommt. Vielleicht heute?
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Elberfelder Übersetzung
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Viele Artikel zu unterschiedlichen Themen - aber immer mit einem Bezug zur Bibel.
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