Bibel praktisch
Treue Leute gesucht
Nachdem der Herr Jesus in den Himmel aufgefahren war und der Heilige Geist auf die Erde herabgesandt wurde, verkündigten die Jünger den verlorenen Menschen das Evangelium der Gnade. Daraufhin bekehrten sich viele zu Gott. Sie ließen sich taufen und waren ein lebendiges Zeugnis von Christus. Diese von neuem geborenen Christen bildeten die Christenheit in den ersten Tagen.
Abwärtstrend im Christentum
Doch schon wenige Jahre später stand es um das Christentum nicht mehr gut. Wenn es in der Anfangszeit uneingeschränkt aus wiedergeborenen Gläubigen bestand, kamen nach und nach Menschen hinzu, die sich zwar Christen nannten, aber kein Leben aus Gott besaßen. Wir nennen sie heute „Namenschristen“. Äußerlich hatten sie eine Form der Gottseligkeit, aber innerlich verleugneten sie deren Kraft (2. Tim 3,5). Zudem hatten sie eine Gesinnung, die durch Hochmut, Geldliebe, Ungehorsam, Undankbarkeit, Grausamkeit … geprägt war (2. Tim 3,1-5). Wir müssen uns selbst fragen, ob das Kennzeichen in unserem Leben sind.
Die Christenheit war so zu einem „Gebilde“ geworden, das sowohl aus Gläubigen als auch aus Ungläubigen (unechten Bekennern) bestand. Mit dieser Entwicklung war die Zeit des allgemeinen Niedergangs angebrochen. Gleichzeitig wurden auch wahre Christen untreu, sodass sie nicht mehr zur Ehre Gottes lebten.
Kontrastprogramm für 2021
Für diese Zeit des Niedergangs gab der Apostel Paulus dem jungen Timotheus ein wichtiges Dokument mit auf den Weg: den zweiten Timotheusbrief. Sein Verhalten sollte anders sein, als das der leblosen Bekenner. Aus diesem Grund schrieb der Apostel ihm ein Dreifaches „Du aber“ mit jeweils einer Botschaft verknüpft, die Timotheus in die Tat umsetzen sollte. Dadurch würde er in einer Zeit des allgemeinen Niedergangs zur Ehre Gottes leben können und davor bewahrt bleiben, in den Niedergang mitgezogen zu werden. Dieses „Du aber“ war ganz persönlich an ihn gerichtet!
Zudem gab Paulus ihm durch den Brief noch weitere Hilfsmittel mit an die Hand, die ihn und treue Leute nach ihm für diese Zeit ausrüsten sollten. Darunter zählte zum Beispiel die Notwendigkeit zur Absonderung von denen, die zur Unehre ihres Herrn waren (2. Tim 2,21). In diesem Artikel sehen wir uns die drei „Du aber“ an. Timotheus war vergleichsweise jung, und so sind diese Hinweise gerade auch für junge Christen von großem Wert.
Das erste „Du aber“: Lehre und Wandel sollten übereinstimmen!
„Du aber hast genau erkannt meine Lehre, mein Betragen, meinen Vorsatz, meinen Glauben, meine Langmut, meine Liebe, mein Ausharren, meine Verfolgungen, meine Leiden“ (2. Tim 3,10.11).
Die Lehre des Apostels Paulus
Timotheus hatte Paulus oft begleitet (Apg 16,3). Während dieser Zeit lernte er die Lehre kennen, die Gott dem Apostel offenbart hatte. Wo dieser sie verkündigte, hörte Timotheus genau zu. Damit gewann er eine tiefe Kenntnis über Wahrheiten, die den Herrn Jesus, die Versammlung und das Evangelium[1] betreffen.
Auch Paulus´ Lebenswandel war für Timotheus vorbildlich. Sein Verhalten, seine Langmut, seine Liebe, sein Ausharren usw. wiesen direkt auf den Herrn Jesus hin. Diese Verhaltensweisen hatte der junge Timotheus genau an ihm beobachten können.
Eine Hilfe für Timotheus
Timotheus hatte also die Lehre von Paulus gehört und sein Leben gesehen. Beides hatte er „genau erkannt“. Denn nur mit dieser Erkenntnis würde er in Zeiten des Niedergangs bewahrt bleiben. Ohne diese Belehrungen könnte Timotheus sonst schnell zu einem Spielball falscher Lehre werden und durch den ungöttlichen Wandel anderer angesteckt werden. Deshalb legte der Apostel einen so großen Wert auf die genaue Erkenntnis dieser Dinge.
Heute spricht Gott dich mit einem „Du aber“ an! Jetzt wirst du aufgefordert, dich mit der Lehre des Wortes Gottes zu beschäftigen und den Wandel treuer Vorbilder und besonders den des Herrn Jesus nachzuahmen.
Zudem gibt Gott dir die Möglichkeit, über das persönliche Bibelstudium hinaus sein Wort „genau zu erkennen“. Dafür bieten die Zusammenkünfte an deinem Ort, der Besuch von Lehrvorträgen oder Bibelkonferenzen eine gute Gelegenheit. Dann wirst auch du vor Angriffen des Feindes bewahrt bleiben, der durch falsche Lehrmeinungen versucht, die gesunde Lehre zu verfälschen und dich dadurch zu Fall zu bringen.
Das zweite „Du aber“: Bleibe dabei!
„Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist“ (2. Tim 3,14).
Timotheus hatte vieles in der Gegenwart des Apostels gelernt. Nun forderte Paulus ihn auf, das Gelernte auch festzuhalten und in die Praxis umzusetzen. Denn es ist ein Unterschied, ob man die Lehre des Wortes Gottes „nur“ kennt, oder ob man auch danach lebt.
Eine derartige Haltung können wir schon bei Esra erkennen. Dieser hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz des Herrn zunächst zu erforschen, um es dann zu tun (Esra 7,10). Auf diese Weise sollte auch der junge Timotheus handeln. Dann würde er zur Ehre Gottes leben, geistlich wachsen, standhaft werden und zum Vorbild vieler sein.
Und heute?
Wie sieht es in deinem Leben mit der Umsetzung des Gelernten aus? Setzt du die Lehre des Wortes Gottes mit der Hilfe des Herrn in die Praxis um? Es wäre schade, wenn es bei dir bei einer rein intellektuellen Kenntnis bleiben würde. Wenn du Fortschritte im Glauben machen möchtest, ist beides erforderlich: sowohl die Lehre als auch die Praxis. Für Esra und Paulus waren diese beiden Stücke untrennbar miteinander verbunden! Für dich auch?
Das dritte „Du aber“: Diene weiter!
„Du aber sei nüchtern in allem, leide Trübsal, tu das Werk eines Evangelisten, vollführe deinen Dienst“ (2. Tim 4,5).
Paulus stellt Timotheus ein drittes und letztes „Du aber“ vor das Herz. Jetzt wird er zu vier Dingen aufgefordert, die für eine Zeit des Niedergangs unerlässlich sind. Sie alle beziehen sich hauptsächlich auf den Dienst, den er ausüben sollte.
- „Sei nüchtern“: Die erste Ermahnung richtete sich an den Geist und an den Verstand von Timotheus. Dieser sollte frei sein von den gefährlichen Einflüssen der falschen Lehrer, der Verführer im christlichen Bereich. Durch solche Einflüsse hätte Timotheus schnell mitgerissen werden können. Dadurch könnten zum Beispiel seine geistlichen Beurteilungen falsch ausfallen. Um dies zu vermeiden, zeigt die Bibel uns, wie wir in einer Zeit des Niedergangs nüchtern bleiben können: „Werdet mit dem Geist erfüllt“ (Eph 5,18).
- Die zweite Aufforderung ermunterte Timotheus dazu, Trübsal zu leiden. In seinem Dienst für den Herrn würden ihm Widerstand und Böses begegnen können. Diese Art von Leiden sollte Timotheus bereit sein zu erdulden – ob körperlich, geistlich oder seelisch.
- Die dritte Aufforderung hatte mit dem Bereich zu tun, in dem Timotheus auch wirken sollte. Denn neben dem Dienst, die Lehre zu predigen (2. Tim 2,2), sollte er auch das Evangelium weitergeben, ohne sich von davon abbringen zu lassen.
- Der letzte Appell richtet sich letztendlich an jeden Diener. Ein begonnener Dienst sollte auch zu Ende gebracht werden. Darauf legte der Apostel bei Timotheus großen Wert. Denselben Gedanken finden wir auch im Kolosserbrief. Dort schreibt er: „Und sagt Archippus: Sieh auf den Dienst, den du im Herrn empfangen hast, dass du ihn erfüllst“ (Kol 4,17). Beide wurden also aufgefordert, den begonnenen Dienst zum Abschluss zu bringen.
Heute so aktuell wie damals
- Diese vier Ermahnungen sind heute so aktuell wie damals. Auch für dich besteht die Gefahr, dass du in der Schule, am Studienplatz oder besonders durch falsche Lehrer in der Christenheit beeinflusst wirst. Das schadet deinem Glaubensleben. Deshalb benötigst du einen Schutz. Diesen Schutz bieten dir Gott und sein Wort, die Bibel. Wenn du sie liest und deine Gedanken immer wieder neu an ihr ausrichtest und ein Leben führst, in dem der Heilige Geist wirken kann, bleibst du geistlich bewahrt.
- Auch Leiden werden dich im Dienst für den Herrn Jesus begleiten. Das wirst du besonders dann merken, wenn du dich entschieden auf die Seite deines Heilandes stellst. Aber dann darfst du dich an die Worte erinnern: „Leide Trübsal“ (2. Tim 4,5). Das ruft der Herr Jesus auch dir zu.
- Zugleich haben wir bis heute den Auftrag, das Evangelium weiterzugeben (2. Kor 5,11). Wenn du auch nicht die Gabe eines Evangelisten hast, so kannst du die Gute Botschaft dennoch in deinem Umfeld mit deinen Fähigkeiten und Mitteln an deine Mitmenschen weitergeben. Gott wird auch solche Dienste segnen.
- Zum Schluss wollen wir noch uns daran erinnern, dass wir Dienste, die wir mit dem Herrn begonnen haben, auch mit Ihm zu Ende bringen sollten (2. Tim 4,5). Grundsätzlich ist es nicht der Wille Gottes, dass wir vieles beginnen, aber nur wenig zum Abschluss führen. Er möchte, dass wir in dem, was Er uns aufgetragen hat, treu sind – bis Er kommt!
[1] Unter dem Evangelium ist nicht nur die Botschaft für den Sünder zu verstehen, sondern auch, dass der Gläubige mit Christus gestorben ist und in ein neues Leben eingeführt wird. Diese Wahrheit finden wir besonders im Brief an die Römer.
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Nützliche Links
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