Editorial

Krisenzeit

Wer hätte gedacht, dass die ganze Welt wegen eines Virus in eine Krise stürzen würde?

Wie auch immer wir die Gefahr des Virus und die eingeleiteten Maßnahmen bewerten mögen – wir müssen den Anordnungen der Behörden Rechnung tragen. Aber eins wollen wir nicht aus dem Auge verlieren: Der Teufel hat immer die Absicht, dem Volk Gottes zu schaden. Und dazu benutzt er auch Krisenzeiten.

Dabei denke ich aktuell an zwei Gefahren:

1.     Da Menschen unterschiedlich veranlagt sind – einige sind ängstlich, andere mutig – und auch Kinder Gottes ein unterschiedliches Maß an Glauben haben, kann es in der jetzigen Situation zu Konflikten kommen. Die einen weisen darauf hin, dass wir uns der Obrigkeit unterordnen sollen (vgl. Röm 13,1), andere halten dagegen, dass wir Gott mehr gehorchen sollen als den Menschen (vgl. Apg 5,29). Deshalb ist es wichtig, dem Frieden nachzujagen und einander in Liebe und Rücksichtnahme zu begegnen. Denn wir wollen dem Teufel keinen Angriffspunkt bieten, bei dem er ansetzen kann, um uns (innerlich) auseinanderzubringen.

2.     Wenn Gläubige unter Druck geraten, stehen sie in Gefahr, Dinge aufzugeben, die Gott ihnen geschenkt hat. Und da brauchen wir Mut, um uns den geistlichen Segen nicht rauben zu lassen. Denken wir an Krisenzeiten im Volk Israel. Wie oft kamen die Feinde und bedrängten das Volk, so dass es verarmte! Doch es gab immer Israeliten, die für ihr Land kämpften. Schamma zum Beispiel stellte sich auf das Linsenfeld und verteidigte es, als die Philister angriffen und das Volk Israel aus Angst geflohen war (vgl. 2. Sam 23,11.12). Ja, es war nur ein Feldstück voll Linsen – nichts Hochwertiges –, aber es war ein Stück Land, das Gott seinem Volk gegeben hatte und dessen Ertrag zur Erhaltung des Volkes beitrug. Wie wurde Gott durch diesen Glaubensmut geehrt!

Glaubenshelden vergangener Krisenzeiten können uns ermutigen, damit wir die aktuelle Krise geistlich gesehen nicht als Verlierer durchstehen – sondern als Sieger. Wenn wir uns auf den lebendigen und allmächtigen Gott stützen, werden wir erleben, dass Er immer einen Weg für uns hat und auch Rettung schafft.

Sollten wir in den kommenden Wochen mehr Freizeit haben als sonst (das trifft zumindest auf Schüler und Studenten zu), darf man sie nutzen, um

  • die Bibel gründlich zu lesen bzw. zu studieren,
  • mehr Zeit im Gebet zu verbringen,
  • die Artikel dieser Ausgabe zu lesen,
  • den Corona-Flyer zu verteilen (siehe Rückseite), auch über die elektronischen Medien, falls man nicht mehr auf die Straße darf,

„Gnade und Friede sei euch vermehrt!“