Post von Euch

Gott lässt die Saat aufgehen – ein Erlebnisbericht

Vor gut drei Jahren lernten wir ein altes Ehepaar in unserem Dorf kennen und lieben. Gerne schenkten wir ihnen den Kalender Die gute Saat. Manfred war Hobby-Gärtner, da passte der Titel besonders gut.

Immer dann, wenn wir das Ehepaar besuchten, war der Kalender abgerissen und Manfred hatte seine Bibel mit Erklärungen daneben liegen. Wiederholt hatten wir gute, aber meist nur kurze Gespräche über unseren Glauben und konnten von unserem Glauben erzählen.

Vor zwei Wochen starb Manfred plötzlich an Hirnbluten. Wir waren schockiert, denn wir waren uns unsicher, ob Manfred das Angebot der Liebe Gottes persönlich für sich in Anspruch genommen hatte. Auch wenn wir bei ihm und seinem Umfeld Veränderungen zum Guten wahrgenommen hatten, blieben Zweifel – und das machte uns traurig. Hatten wir Manfred das Evangelium klar genug erklärt und vorgelebt?

Irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass Manfred einen Kalenderzettel, der ihn persönlich angesprochen hatte, abgerissen und in seine Bibel gelegt habe. Und tatsächlich: Manfred hatte einen Zettel in seine Bibel gelegt – nur einen. Die anderen legte er, nachdem er sie gelesen hatte, seiner Frau an den Frühstückstisch.

Der Zettel in seiner Bibel war vom 19.10.2019:

 

Beim Lesen kamen mir die Tränen der Freude. Wiederholt hatte Manfred sein Sterben-müssen und die damit verbundene Unsicherheit und Angst zum Ausdruck gebracht. Da er nicht an der Existenz Gottes zweifelte, stellte sich auch für Manfred die Frage, wie er diesem Gott begegnen kann.

Der Zettel war so klar und passend – und das genau an Manfred letztem Geburtstag. Letzte Woche durfte ich den Zettel auf der Trauerfeier vorlesen und sagen: Wer das persönlich für sich in Anspruch nimmt, der kann voller Freude und Hoffnung leben und getrost sterben.

Gerne wollte ich das zur Ermutigung für euch weitererzählen.

Herzlich verbunden in unserem gemeinsamen Herrn Jesus