Editorial

Gottes Wort

Warum sollen wir Gottes Wort lesen? Darauf gibt es viele Antworten. Die einfachste ist vielleicht, dass es absolut fahrlässig wäre, es nicht zu tun. Denn es ist das Wort des allmächtigen Gottes, in dessen Hand alles ist. Die Äußerungen deines Schöpfers – wie fatal wäre es, daran vorbeizugehen!

In diesem Heft geht es öfter um dieses Wort. Beim Lesen der Artikel ist mir ein Satz besonders aufgefallen: „Gott ist so gnädig, dass Er uns nicht Worten von Menschen ausliefert.“ Hast du das schon einmal bedacht? Stell dir mal vor, Gott hätte immer geschwiegen, wir hätten seine Aussagen der Bibel nicht und müssten uns auf das verlassen, was Menschen sagen oder schreiben. Dann wüssten wir gar nichts von Ihm, von seiner Liebe und seiner Heiligkeit. Es ist seine Gnade, dass Er überhaupt gesprochen hat! Und wie gut, dass wir nicht auf Menschen hören müssen, sondern Gottes Zusagen haben.

Wie irrend und arm der Mensch ohne Gottes Wort ist, zeigt der Blick auf die Geschichte: Bis vor 500 Jahren war Gottes Wort hierzulande der allgemeinen Bevölkerung fast völlig unbekannt, weil die Gottesdienste gewöhnlich in Latein abgehalten wurden. Martin Luther hat durch die Übersetzung der Bibel ins Deutsche vielen Menschen einen unermesslichen Dienst erwiesen. Sie konnten endlich selbst die Wahrheit Gottes in seinem Wort lesen und so Irrlehren entlarven. Dieser Diener Gottes brachte auch die wichtige Wahrheit der Rechtfertigung aus Glauben wieder ans Licht (S. 7).

Sola Scriptura – allein die Schrift…! Das war einer der Kernpunkte im Dienst Martin Luthers und sollte auch heute unser Leitspruch sein. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht auch gute Auslegungen zu Gottes Wort lesen sollten. Denn diese orientieren sich an der Wahrheit Gottes und sind eine sehr nützliche Hilfe zum Verständnis der Gedanken Gottes.

Gibt es da nicht wieder einen Beitrag zum Bibelstudium in diesem Heft? Vielleicht können wir dich ermuntern (wieder) anzufangen, die Bibel mit Gewinn zu lesen – zu deinem bleibenden Segen!

Henning Brockhaus