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Vorsätze einer Y-Generation
Dass wir mittlerweile das Jahr 2017 n. Chr. schreiben und der Herr Jesus noch nicht wiedergekommen ist, ist der Langmut unseres Herrn zuzuschreiben. Er will ja nicht, dass irgendwelche verlorengehen. Doch auch uns Gläubigen gegenüber ist der Herr langmütig. Er gibt uns noch immer die Gelegenheit, für Ihn zu leben und Ihm zu dienen – bis Er kommt. Haben wir uns das für 2017 vorgenommen?
Die Y-Generation
Wer im Alter zwischen 17 und 30 ist, gehört zu der Generation, die auch Y-Generation genannt wird. Y wird englisch Why (=Warum) ausgesprochen und weist auf die fragende (auch hinterfragende) und suchende Haltung dieser Generation hin. Soziologen, die die Y-Generation beobachtet und analysiert haben, stellen fest, dass die „Ypsiloner“ Meister im Improvisieren sind. Die Ursache liegt darin, dass diese jungen Menschen ihr Leben weniger planen als früher. Freiheit und Unabhängigkeit zählen für sie zu den höchsten Werten des Lebens. Deshalb werden viele Entscheidungen – auch wichtige Lebensentscheidungen – möglichst spät und dann spontan getroffen, um sich stets viele Optionen offen zu halten. Vielfach sind es dann die Vor- und Nachteile für die eigene Person und das eigene Wohlbefinden, die für eine Entscheidung ausschlaggebend sind. So etwas nennt man auch „Egotaktiker“.
Ein solcher Lebensstil macht das Ich und das Hier und Heute zum Mittelpunkt und lässt deshalb Beständigkeit, Verbindlichkeit sowie Zielorientierung vermissen. Man legt sich ungern fest: Es könnte sich ja noch etwas Besseres anbieten.
Ein Mann der ersten Generation
Werfen wir einen Blick auf einen bekannten jungen Mann aus der Bibel: Timotheus. Er war zwischen Anfang 20 und Mitte 30 als er den Apostel Paulus begleitete. Natürlich lebte er in einer ganz anderen Zeit als wir heute. Sicherlich hatte er für sein Alter auch ungewöhnlich verantwortungsvolle Aufgaben zu erfüllen. Dennoch bietet Timotheus Anschauungsunterricht – nicht nur für junge Gläubige.
Paulus, der diesen jungen Mann schon früh mit auf seine Missionsreisen genommen hatte, war ein hingebungsvoller Diener. Halbherzigkeit gab es bei ihm nicht. Im Vergleich zu den falschen Aposteln, die in Korinth ihren Einfluss geltend gemacht hatten, stellte Paulus die Frage: „Sind sie Diener Christi?“ und beantwortete sie sogleich selbst: „Ich noch mehr [O. Ich übermäßig]“ (2. Kor 11,23).
Timotheus gehörte zu den etwas sensibleren Menschen (2. Tim 1,4). Seine Gesundheit war nicht so robust wie die des Paulus. Er hatte mit Magenbeschwerden zu tun und litt häufig unter Unwohlsein (1. Tim 5,24). Gewiss war er nicht annähernd so tatkräftig und leistungsfähig wie der Apostel Paulus. War es da nicht viel zu anstrengend für Timotheus, mit und für Paulus zu arbeiten?
Vorsätze einer alten Generation
Nein, wir sind alle keine Menschen wie Paulus, Timotheus auch nicht. Solch eine Energie wie Paulus haben nur wenige, abgesehen von seinem Glauben und seiner Begabung. Doch trotz aller Unterschiede zwischen Paulus und Timotheus fällt auf, dass sie manches gemeinsam hatten. Dazu gehörte auch, dass beide Männer einen Vorsatz hatten: „Du aber hast genau erkannt … meinen Vorsatz [O. bist genau gefolgt meinem Vorsatz]“ (2. Tim 3,10).
Woran wird Timotheus gedacht haben, als der Apostel ihm von seinem Vorsatz schrieb? Vielleicht war es der Herzensentschluss seines alten Freundes und die damit verbundene Lebensausrichtung, die in einem Vers des Briefs an die Philipper zum Ausdruck kommen: „… so auch jetzt Christus erhoben werden wird an meinem Leib, sei es durch Leben oder durch Tod“ (Phil 1,20). Das war das oberste Ziel des Apostels: Christus zu verherrlichen – selbst wenn er den Märtyrertod erleiden musste. Die Ehre Christi war für ihn wichtiger als alles andere.
Damit stand noch etwas in Verbindung, was der Apostel Paulus sich vorgenommen hatte: „Ich nehme keine Rücksicht auf mein Leben als teuer für mich selbst, damit ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe“ (Apg 20,24).
Der Herr stand an erster Stelle. Ihn liebte er über alles. Dann kamen die Menschen, die Gläubigen und auch die Ungläubigen, denen er aufopfernd diente.
Vorsätze einer jungen Generation
Timotheus war dem Vorsatz des Apostels genau gefolgt. Er hatte sich ihn zu eigen gemacht. Das bedeutete natürlich nicht, dass Timotheus dasselbe leisten konnte wie Paulus, aber seine Herzensausrichtung war dieselbe wie bei Paulus. Der Apostel hatte wohl kaum einen Bruder zur Seite, der ihm so gleich gesinnt war, wie Timotheus. Den Philippern schrieb er: „Denn ich habe keinen Gleichgesinnten, der von Herzen für das Eure besorgt sein wird; denn alle suchen das Ihre, nicht das, was Jesu Christi ist“ (Phil 2,20.21).
Auch für Timotheus stand der Herr an erster Stelle. Seine Belange waren ihm wichtig. Und wer so dem Herrn lebt, wird frei von egoistischen Beweggründen und ist bereit, sich für das (geistliche) Wohlergehen anderer einzusetzen.
Vorsätze fassen und umsetzen
Es ist nicht nötig, jährlich zu Silvester einen neuen Vorsatz zu fassen. Aber wer sich als (junger) Christ niemals vorgenommen hat, zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit zu trachten (Mt 6,33), der steht in der Gefahr, von dem Einfluss der Gesellschaft erfasst zu werden. Glücklich leben als Christ beinhaltet,
- den Herrn zum Lebensinhalt zu machen,
- zu lernen, die eigenen Wünsche den Wünschen unseres Herrn unterzuordnen und
- sich um das (geistliche) Wohlergehen anderer zu kümmern.
Selbstlosigkeit (oder: „Es geht nicht um mich“) ist eine Grundvoraussetzung für ein gesegnetes Leben. Allerdings sind wir bei allem, was wir uns vornehmen, täglich auf die Gnade und Hilfe unseres Herrn angewiesen, sonst werden den guten Vorsätzen keine entsprechenden Taten folgen. Deshalb der Wunsch für uns alle: „Gnade und Friede sei euch vermehrt in der Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn“ (2. Pet 1,2).
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