Personen in der Bibel
Epaphroditus - ein Mann riskiert sein Leben
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Von Epaphroditus lesen wir nicht viel – aber was wir lesen, beeindruckt.
Wer war er? In seinem Namen steckt das Wort „Aphrodite“ – das war die griechische Göttin der „Liebe“. Er kam offenbar aus einem heidnischen Umfeld. Aber Gott machte aus ihm einen Christen und wertvollen Arbeiter. Paulus erwähnt ihn in seinem Brief an die Philipper, Kapitel 2. Aus dem Gefängnis in Rom schreibt er: „Ich habe es aber für nötig erachtet, Epaphroditus, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter, aber euren Abgesandten und Diener meines Bedarfs, zu euch zu senden“ (Phil 2,25). Schon diese erste Erwähnung enthält eine ganze Kette von Ehrentiteln:
Bruder: Wir lesen nicht, dass Epaphroditus eine große Gabe gehabt oder ein bekannter Prediger gewesen wäre. Er war kein Apostel wie Paulus. Aber beide waren aus Gott geboren, waren Brüder.
Mitarbeiter und Mitstreiter: Diese beiden Ausdrücke zeigen Gemeinschaft in Arbeit und Kampf. Es gibt kaum etwas, das so zusammenschweißt wie das gemeinsame Arbeiten und Einstehen für den Herrn (vgl. V. 27).
Euren Abgesandten und Diener meines Bedarfs: Die Philipper hatten gehört, dass Paulus in Rom im Gefängnis war. Sie wussten, dass Gefangene damals nicht gut versorgt wurden und auf Hilfe von Freunden angewiesen waren. So entschieden sie, Paulus durch einen Geldbetrag zu helfen. Aber wie sollte das Geld zu Paulus gelangen? Rom lag etwa 1.200 km entfernt (wenn man mit dem Schiff die Adriatische See überquerte). Western Union und Banküberweisungen gab es noch nicht ... Was nun? An dieser Stelle kommt Epaphroditus zum Vorschein. Er sah die Lücke. Er wusste, dass der Weg weit, beschwerlich und gefährlich war. Aber er wusste auch, dass das Geld Paulus nichts nützte, so lange es in Philippi lag. Er war kein Mann, der sich nach vorn drängte, aber er war bereit, eine Nische auszufüllen.
Auf oder nach der langen Reise war Epaphroditus schwer erkrankt, und zwar als Folge dieser Reise: „Denn um des Werkes willen ist er dem Tod nahe gekommen, indem er sein Leben wagte, damit er den Mangel in eurem Dienst für mich ausfüllte.“ Er hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt. Gott erkennt diesen Mut und Einsatz an (V. 30) und setzt diesem treuen Mann ein Denkmal auf den Seiten der Heiligen Schrift. Natürlich sollten Christen nicht leichtfertig Risiken eingehen. Aber es gibt Situationen, wo ganzer Einsatz gefordert ist und Gefahren nicht zu vermeiden sind. Das hatte Paulus selbst auch oft erlebt (2. Kor 11,26).
Epaphroditus hatte ein gutes Verhältnis zu seinen Glaubensgeschwistern in Philippi. Sie hatten großes Vertrauen zu ihm und er hat sie nicht enttäuscht – er hat die Gabe treu abgeliefert (Kap. 4,18). Er sehnte sich danach, sie wiederzusehen, und er war beunruhigt – nicht etwa weil er krank gewesen war, sondern weil sie gehört hatten, dass er krank war (V. 26)! Das zeigt seine brüderliche Rücksichtnahme und Selbstlosigkeit.
Zum Schluss spricht Paulus dem Epaphroditus noch eine schöne Empfehlung aus, vielleicht weil dieser ein eher unscheinbarer Mann war: „Nehmt ihn nun auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche in Ehren“ (V. 29).
Schon erstaunlich, wie viel man lernen kann – von so einem Mann aus der zweiten Reihe.
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