Editorial

Kürzlich rief ein uns unbekannter Christ an und hatte eine Frage. Er las gerade in einem Bibelkommentar zur Bergpredigt. Als wir so ins Gespräch kamen, stellte sich heraus, dass dieser Mann zu den „Trauernden“ gehört, die der Herr in der Bergpredigt „glückselig“ preist. Er hatte keinen seiner lieben Angehörigen verloren, nein, er trauerte darüber, dass die Christenheit sich so weit von der Bibel, dem Wort Gottes, entfernt hat.

Hat dieser Mann nicht Recht? Das Wort Gottes ist vielfach nicht mehr Grundlage der Predigten und damit auch nicht mehr Inhalt des Glaubens. Deshalb steht auch Christus nicht mehr im Zentrum des Lebens. Diesem Trend möchten wir durch die Beiträge in „Folge mir nach“ entgegenwirken. Die vorliegende Ausgabe lädt wieder dazu ein, sich mit Jesus Christus selbst zu befassen. Sich in die unterschiedlichen Seiten seiner Herrlichkeit zu vertiefen (S. 4), führt in die direkte Gemeinschaft mit unserem himmlischen Vater und bewirkt große Freude.

Zum Stichwort „Wort Gottes“: Gern weisen wir noch einmal auf die Rubrik „Bibelstudium“ hin. Mit dem sprichwörtlichen Mai beginnt gerade jetzt eine neue Serie über den zweiten Johannesbrief (S. 22). Es ist ein ernster Brief, aber unbedingt notwendig. Denn er beantwortet die Frage: „Wie geht man mit solchen um, die die Lehre des Christus nicht bringen?“

Die Freude im Herrn und die Bereitschaft, „für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen“ (Judas 3), gehen oftmals zusammen. Beides haben wir nötig. Und für beides ist erforderlich, dass wir uns mit dem Glaubensgut gründlich auseinandersetzen. Gott schenke uns Mut und Kraft dazu.

In diesem Sinn herzliche Segenswünsche

Hartmut Mohncke