Bibel praktisch
Entrückung
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Ich möchte in der Einleitung dieses Artikels gerne eine Frage stellen. Sie lautet: Warum leben wir als Christen auf dieser Erde? Bitte denk einen Moment darüber nach, bevor du weiter liest.
Zwei Eckpfeiler des Christen
Die Bibel gibt auf diese Frage unter anderem zwei Antworten. Wir leben auf der Erde:
→ um dem Herrn Jesus zu dienen (Lk 12,43)
→ um auf den Herrn Jesus zu warten (Lk 12,37)
Gilt das auch für junge Gläubige? Aber ja! Paulus schreibt an jung bekehrte Leute einmal Folgendes:
,... wie ihr euch von den Götzenbildern zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu DIENEN und seinen Sohn aus den Himmeln zu ERWARTEN. (1. Thes 1,9.10).
Wir halten fest: Wir haben uns bekehrt, um dem Herrn zu dienen und auf Ihn zu warten. Auf diesen beiden „Säulen" liegt das ganze Christenleben. Wir laufen nicht planlos und ohne Perspektive auf der Erde herum. Wir haben erstens viel zu tun (dem Herrn Jesus dienen). Zweitens haben wir jemanden, auf den wir warten. Die Bibel nennt das unsere Hoffnung!
Die christliche Hoffnung
Die typisch christliche Hoffnung ist, dass wir darauf warten, dass Jesus Christus wiederkommt, um uns zu sich in den Himmel zu holen. In 1. Thessalonicher 4,17 wird das „Entrückung" (entrücken) genannt. Ein etwas sonderbares Wort, aber es bedeutet, dass der Herr Jesus kommt, um uns erstens von der Erde wegzuholen und zweitens zu sich in den Himmel zu bringen.
Unsere Hoffnung ist nicht etwas Unsicheres, sondern etwas Sicheres (man sieht es nur noch nicht). Die Bibel beschreibt unsere Hoffnung so:
- eine gute Hoffnung (2. Thes 2,16)
- eine glückselige (freudige) Hoffnung (Tit 2,13)
- eine lebendige Hoffnung (1. Pet 1,3)
Für uns Christen gilt: Das Schönste kommt noch!
Ich weiß: Du denkst vielleicht erst mal an ganz andere Dinge, die dir wichtig sind: der nächste Urlaub, der Schulabschluss, der lang ersehnte Führerschein, das erste Auto, der Ehepartner usw. Kein Problem - darauf darfst du dich auch freuen. Aber es ist trotzdem nicht das Wichtigste. Wenn der Herr Jesus kommt, um uns zu holen, wird das alles keinen Stellenwert mehr für dich haben. Ganz bestimmt nicht!
Das Vaterhaus
Das Endziel unserer Hoffnung ist das „Haus des Vaters". Das ist kein Haus aus Stein oder Holz, sondern da, wo Gott wohnt. Den Weg dahin hat der Herr Jesus uns fertiggemacht. Dabei hat Er Folgendes garantiert:
„In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet" (Joh 14,2.3).
Der Herr Jesus selbst verspricht uns also, dass Er wiederkommt, um uns zu holen. Dabei werden wir Folgendes erleben:
a) Der Herr Jesus kommt wieder, um uns zu sich zu holen (das ist die „Entrückung").
b) Wir erscheinen vor dem (Preis) Richterstuhl des Christus (keine Angst: Wir werden dort nicht gerichtet, sondern wir werden „offenbar" und bekommen unseren Lohn). Unser Leben werden wir dann in seinem Licht sehen und so passend für die Gemeinschaft mit Ihm sein. Lies 2. Korinther 5,10.
c) Die Hochzeit des Lammes findet statt (das ist unsere himmlische „Vereinigung" mit dem Herrn Jesus). Lies Offenbarung 19,6-9.
Kernverse zur Entrückung
Jetzt wollen wir drei Bibelstellen lesen, die von der „Entrückung" sprechen:
1. Thessalonicher 4,15-17: „Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein".
1. Korinther 15,51-54: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden [zwar] nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen."
Philipper 3,20-21: „Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit"
Der Herr Jesus kommt wieder!
Wir lernen Folgendes:
- Niemand weiß den Tag, wann der Herr Jesus wiederkommt. Er hat gesagt: „Ich komme bald" (Off 22,20). Es gibt nichts, was vorher passieren muss. Lass dir nichts vormachen: Niemand kann dir sagen oder „ausrechnen", wann Er kommt. Wer das behauptet, lügt! Er kann jetzt kommen, während du dieses Heft liest.
- Er selbst kommt aus dem Himmel. Er schickt keinen Engel oder sonst jemand. Vor ungefähr 2000 Jahren kam Er selbst auf die Erde und gab sein Leben für uns. Wie ein Bräutigam am Tag der Hochzeit selbst seine Braut abholen wird, kommt der Herr Jesus selbst, um uns zu holen. So lieb hat Er uns.
- Er kommt vom Himmel herab (jedoch nicht bis auf die Erde) und ruft uns mit einer mächtigen Stimme. So eine gewaltige Stimme haben wir alle noch nicht gehört. Sein Ruf hat folgende Auswirkungen:
- Er weckt alle „Toten in Christus" (das sind alle entschlafenen Gläubigen, die bis zu diesem Zeitpunkt gestorben sind, also bei Abel angefangen - er starb ja vor Adam). Sie werden auferweckt (kommen aus den Gräbern) und bekommen einen neuen Körper, mit dem sie dann in den Himmel „entrückt" werden.
- Er „verwandelt" alle lebenden Gläubigen. Sie werden „umgestaltet", d. h. sie bekommen ebenfalls einen neuen Körper (mit unserem von Hinfälligkeit geprägten Körper, den wir jetzt haben und mit dem wir viele Sünden begangen haben, können wir nicht im Himmel erscheinen).
Alle zusammen (die bis dahin entschlafenen und die bei der Entrückung lebenden Gläubigen) werden wir dann im Himmel beim Herrn Jesus sein.
4. Das geschieht alles im Bruchteil einer Sekunde. So schnell kann niemand denken. Wer sich bis dann trotz Kenntnis des Evangeliums nicht bekehrt hat, für den ist es für ewig zu spät. Es gibt dann keine zweite Chance mehr, sich zu bekehren. Deshalb die Frage:
Bist du bereit, wenn Jesus wiederkommt? Oder bleibst du dann hier auf der Erde zurück? Das wäre das Schlimmste, was dir passieren könnte. Es bedeutet, dass du ewig verloren bist.
5. Die ungläubigen Menschen (die Toten und die Lebenden) bekommen von der Entrückung sellost nichts mit. Der Herr Jesus kommt ja nicht auf die Erde, sodass man Ihn sehen kann (das passiert erst ein paar Jahre später), sondern Er kommt nur herab bis zu den Gläubigen, die Ihm entgegen gerückt werden. Und die Gläubigen werden „in Wolken", d. h. für die Welt unsichtbar, in den Himmel ziehen. Die Menschen werden sich vielleicht nur wundern, dass plötzlich viele Menschen nicht mehr da sind.
6. Wir, die Gläubigen, werden ganz besondere Dinge erleben:
- Zum ersten Mal sehen wir unseren Heiland, der für uns gestorben ist!
- Wir werden immer bei Ihm bleiben, Ihm danken und uns mit Ihm freuen!
- Wir werden wenige Jahre später mit Ihm auf die Erde zurückkommen, wenn Er sein Reich auf der Erde gründet und hier regiert.
- Wir werden mit Ihm im Vaterhaus sein. Das ist unsere eigentliche „Bestimmung" und „Heimat".
Die Entrückung ist die typisch christliche Hoffnung. Es ist die Krönung des Sieges des Herrn Jesus vom Kreuz!
Der Herr Jesus freut sich darauf, wenn wir - du und ich - bei Ihm sind. Dafür hat Er ja sein Leben gegeben. Freust du dich auch?
Für uns Christen gilt: Das Schönste kommt noch!
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Elberfelder Übersetzung
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