Vom Einzeller zum Einstein
„Kennst du schon die Logik der Mausefalle?“
„Logik der Mausefalle? Was ist das denn für ein Unsinn?“
„Moment mal, nicht so vorschnell. ‚Logik’ ist die Lehre von den Formen und Gesetzen des richtigen Denkens.“
„Ja, und?“
„Und folgerichtiges Denken kann doch wohl kein Unsinn sein.“
„Das schon. Aber die Mausefalle?“
„Eine Mausefalle ist auch kein Unsinn, sondern sehr nützlich.“
„Das leuchtet ein.“
„Prima. Dann will ich dir jetzt erklären, was es mit der ‚Logik der Mausefalle’ auf sich hat. Diese Idee stammt übrigens von dem amerikanischen Mikrobiologen Michael Behe, der in seinem Büro zur Veranschaulichung stets eine Mausefalle stehen hat.“
„Schieß los, ich bin gespannt.“
„Also, stelle dir eine Mausefalle vor. Sie ist ein ganz einfacher Gegenstand oder sagen wir ruhig Apparat. Er besteht aus wenigen Bestandteilen, die aus Holz und sehr festen Metalldrähten bestehen. Die einzelnen Teile sind: die Bodenplatte (1) und die bewegliche Köderklappe (2). Ferner: die Feder (3), der Schlagbügel (4) und der Sicherungsbügel (5). Und natürlich gehört in die Köderklappe noch der Köder; denn ‚mit Speck fängt man…’ – du weißt schon. Aber der Köder gehört nicht zur Hardware der Mausefalle. Es sind also fünf zwingend notwendige Bestandteile, aus denen eine funktionierende Mausefalle besteht. Fehlt ein Baustein, dann bricht das ‚System Mausefalle’ zusammen. Einfach, aber genial durchdacht.“
„Das seh ich ein, aber was soll das alles?“
„Noch ein wenig Geduld, und vor allem: das Gehirn eingeschaltet lassen!“
„Ich geb’ mir Mühe...“
„Dann machen wir weiter: Die Mausefalle ist ein einfaches Beispiel für nichtreduzierbare Komplexität. Das hört sich schwierig an, ist es aber gar nicht. Von Komplexität spricht man, wenn irgendetwas zusammengesetzt ist, d.h. also vielfältig ist und doch einheitlich zusammengehört. Und diese Komplexität der fünf unverzichtbaren Teile unserer Mausefalle lässt sich nicht reduzieren, d.h. mindern oder verkleinern. Bei nur vier Bauteilen ist sie eben keine Mausefalle mehr. – Alles kapiert bis hierher?“
„Ja, schon. Und wie geht es weiter?“
„Sofort: Du hast bestimmt schon von dem neuen Super-Jumbo Airbus A380 gehört.“
„Genau! Damit gab es doch so große Schwierigkeiten.“
„Das kann man wohl sagen. Und wie. Musste doch eine A380 der australischen Fluggesellschaft Quantas kurz nach dem Start in Singapur wegen eines Triebwerkschadens zurückkehren und notlanden. Die 469 Menschen an Bord entgingen nur knapp einer tödlichen Katastrophe. Das war ein gewaltiger Rückschritt für das zurzeit größte und modernste Flugzeug der Welt, das in seinen zwei Stockwerken bis zu maximal 853 Passagiere befördern kann. Und die Ursache dieser BeinaheKatastrophe war ein fehlerhafter Turbinenmotor. Anders ausgedrückt: Das Zusammenspiel (die Komplexität) der unverzichtbaren Teile des Riesenjets war vermindert (reduziert) – und der Gigant wäre um ein Haar zerschellt und ausgebrannt.“
„Und was hat die Mausefalle mit dem A380 zu tun?“
„Gute Frage. Beide zeigen, dass ein hundertprozentig klappendes Zusammenspiel notwendig ist, damit der Apparat funktionieren kann. Einerlei, ob Mausefalle oder Jumbojet. Und so zeigt jeder ordnungsgemäß arbeitende Apparat, dass ein großartiger Plan zugrunde liegt. Und es gibt nun einmal keinen Plan ohne einen Planer, einen Konstrukteur.“
„Das sehe ich ein.“
„Und das gilt nicht nur für vom menschlichen Geist entworfene Dinge, sondern auch für die uns umgebende Schöpfung. Und damit sind wir bei einem Thema, das sehr wichtig für uns ist. Alles, was unsere Augen wahrnehmen können: die Majestät des Sternenhimmels, die Schönheit der Berge und der Meere, die Vielfalt der Pflanzen und der Tiere, die Einzigartigkeit des Menschen sind der Beweis für die Schöpfermacht Gottes: ‚Denn das Unsichtbare von ihm wird geschaut, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden –, damit sie ohne Entschuldigung seien ...’ (Röm 1,20) So treffend drückt es die Bibel aus.“
„Da muss man schon blind sein, wenn man das nicht sieht und Gott die Ehre verweigert.“
„So ist es. Und alles Geschaffene war fertig von Anfang an. Absolut komplett.“
„Die Lebewesen sind also auch komplexe Systeme?“
„Ganz klar! Natürlich sind sie nicht ohne weiteres mit Mausefallen oder JumboJets zu vergleichen. Denn bei allem Lebendigen ist die Zusammensetzung der einzelnen Teile zu einem komplexen Ganzen viel, viel schwieriger. Ein lebendiger Organismus ist ja unendlich komplizierter als eine Maschine.“
„Kannst du das an einem Beispiel erläutern?“
„Gern.“
„Dann schieß mal los.“
„Denken wir einmal an ‚ganz einfache’ Lebewesen: an Bakterien. Zum Beispiel an die Coli-Bakterie, wie sie zu Milliarden im Darm vorkommen. Professor Werner Gitt beschreibt sie so: ‚Jede einzelne Bakterie verfügt auf unvorstellbar kleinem Raum über sechs mit Protonen betriebene Elektromotoren, die sie vorwärts und rückwärts laufen lassen können. Ferner hat jede Bakterie ein eigenes Kraftwerk zur Stromerzeugung, ein Computersystem und eine Anzahl von chemischen Fabriken. Eine atemberaubende Konstruktion im Mikrobereich!’ Das Biomolekül, das den Bauplan aller Lebewesen enthält, nennt man die DNS oder DNA. Der Bauplan der Coli-Bakterie hat 4.650.000 wichtige chemische Bausteine (Basenpaare).“
„Das ist ja kaum vorstellbar. Da wird einem ja schwindlig.“
„Und es kommt noch besser: Wenn bei einer Bakterie die Zahl der Basenpaare kleiner wäre, so würde diese Bakterie nicht mehr funktionieren, keine Nachkommen erzeugen oder früh zugrunde gehen, denn – du erinnerst dich – die notwendige Komplexität lässt sich nicht reduzieren.
„Die Mausefalle geht nicht mehr.“
„Genau! Und der Airbus 380 stürzt ab.“
„Aber es geht bestimmt noch weiter.“
„Und ob! Der Mensch ist ein wunderbar zusammengesetztes lebendiges ‚System’. Und alle Organe sind hervorragend vernetzt: Gehirn, Augen, Ohren, Herz, Lunge, Niere, Leber und viele andere. Von ihrer Funktionsfähigkeit hängt das Leben ab. Auf der DNA des Menschen haben ca. 3,27 Milliarden Bausteine Platz. Was das bedeutet kann man sich besser vorstellen, wenn man die Fülle dieser Informationen in gedruckter Form vor sich sehen würde: Sie würden rund 1000 Bücher im Textumfang der Bibel umfassen!“
„Kaum vorstellbar!“
„Und alles ist vollkommen geplant. Unfertige oder halbfertige Organe sind nutzlos. Denn Lebewesen können ja während der von anderen behaupteten Entwicklungsphasen nicht wie ein Unternehmer den Betrieb wegen Umbau vorübergehend schließen. Deshalb gibt es nur eine logische Erklärung: Alles war absolut fertig von Anfang an!“
„Das müsste jedem einleuchten. Und genau so steht es in Gottes Wort.“
„Ja, sogar auf der ersten Seite der Bibel im ersten Vers: ‚Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.‘ (1. Mo 1,1) Und dann folgt die Aufzählung der einzelnen Schöpfungsschritte. ‚…alles, was sich auf dem Erdboden regt, nach seiner Art’ (1. Mo 1,25). Dieses ‚nach seiner Art’ wird allein in diesem ersten Kapitel der Bibel siebenmal wiederholt. Mit anderen Worten: die biologischen Grundtypen waren von Anbeginn fertig und funktionstüchtig als komplexe Systeme. Und das gilt auch für das erste Menschenpaar: ‚Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; Mann und Frau schuf er sie.’ (1. Mo 1,27) Und dann der Schlussvers des ersten Kapitels: ‚Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.’ (1. Mo 1,31) Da war nichts Unfertiges! Alles bekam die göttliche Note Eins!“
„Da wird heute etwas völlig anderes gelehrt.“
„So nach dem Motto: Vom Einzeller zum Einstein.“
„Das hört sich zwar humorvoll an, ist aber beschämend. Eben ein Erklärungsversuch, der meint vernünftig zu sein, aber die Komplexität weder der Mausefalle geschweige eines Einstein erklären kann.“
„Und vorher hat angeblich der ‚Urknall’ stattgefunden und ist auf wundersame Weise das Leben entstanden.“
„... in dem eben erwähnten Einzeller.“
„Das erinnert mich an das ‚Ursuppenexperiment’ des amerikanischen Mikrobiologen Stanley Miller, das er 1953 durchführte. In jedem Biologiebuch kann man es nachlesen. Doch 40 Jahre danach soll er zugegeben haben, dass alle Hypothesen über die Entstehung des Lebens nichts anderes als ‚chemische Kopfgeburten und Unsinn’ sind.“
„Dabei hatte schon Louis Pasteur erkannt: Leben kann nur von Leben kommen.“
„Wie Recht er hat!“
„Ja, man braucht bei der Frage nach dem Ursprung keineswegs seinen Verstand abgeben, man muss vielmehr seinen Widerstand gegen Gott und sein Wort aufgeben.“
„Genau das ist der Punkt!“
„Da fällt mir noch ein Zitat des niederländischen Physikers und Nobelpreisträgers ’t Hooft ein: Er wirft seinen Kollegen vor, uns einen Stuhl zu geben, dem die Stuhlbeine fehlen und dessen Sitz und Lehne nachgeliefert werden. Seltsamerweise nehmen wir auf diesem Stuhl Platz und klatschen Beifall.“
„Auf diesen Stuhl verzichte ich gern.“
„…und auf den Beifall auch.“
„…und halte mich daran, was Gottes Wort sagt. ‚Indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Toren geworden.’ (Röm 1,22). Denn: ‚Durch ihn sind alle Dinge geschaffen worden, die in den Himmeln und die auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren.’ (Kol 1,16). Er ist der Schöpfer und Erhalter des Universums, aller Lebewesen und der Menschen. Ihm gebührt die Ehre!“
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