Bibel praktisch

Josua - Diener Moses und Führer Israels

Die Bibel berichtet von Männern und Frauen, die einen guten Anfang machten, aber kein gutes Ende hatten. Andererseits gibt es Beispiele für solche, die keinen guten Anfang hatten, aber durch Gottes Gnade ein gutes Ende nahmen. Doch bei Josua ist es anders. Wie Joseph und Daniel zeigt er in seinem glaubensleben eine sehr schöne Beständigkeit.

Josua war als „Jüngling“ ein treuer Diener Moses und ist bis zu seinem Lebensende im Alter von 110 Jahren dabei geblieben, dem Herrn mit Entschiedenheit zu dienen. Das ist ein gewaltiger Ansporn für junge Männer und junge Frauen, einen Herzensentschluss zu fassen, dem Herrn zu dienen und darin fest zu bleiben, so lange wir auf der Erde leben. Anhand von vier wichtigen Stationen im Leben Josuas wollen wir für unser Leben lernen.

Josua – im Kampf in der Wüste

Zum ersten Mal wird Josua in 2. Mose 17 erwähnt. Mose beauftragt ihn, Israel im Kampf gegen Amalek anzuführen. Amalek ist ein Bild des Teufels, der das Fleisch und die Welt benutzt, um Glaubende, die aus der Welt befreit sind, auf dem Weg zum Himmel aufzuhalten und zu Fall zu bringen. Gegen diesen Feind gilt es zu kämpfen, wobei wir uns selbst der Sünde für tot halten sollen. Ein Kampf gegen die Sünde oder das Fleisch (unsere alte Natur mit ihren Begierden) ist aussichtslos. Aber im Kampf gegen den Teufel können wir widerstehen und der Teufel wird von uns fliehen (Jak 4,7).

Im Kampf gegen diesen Feind ist „Mannhaftigkeit“ nötig (vgl. 1. Kor 16,13), da muss man das Schwert einsetzen können. Unter der Führung Josuas und durch die Unterstützung von Mose, Aaron und Hur auf dem Berg gibt es den Sieg, wo diese Waffe von tapferen Männern eingesetzt wird. Der Herr Jesus hat es uns bei der Versuchung in der Wüste vorgemacht, wie der Teufel durch den konsequenten Einsatz des Wortes Gottes in die Flucht geschlagen werden kann.

In der geistlichen Auslegung dieses Abschnittes ist Josua ein Bild des Herrn Jesus, der uns im Geist im Kampf anführt. Mose, Aaron und Hur zeigen uns den Dienst des Herrn Jesus, den Er jetzt vom Himmel aus für uns ausführt. Der, der uns vorangegangen ist und jetzt das Ziel erreicht hat (davon ist Mose ein Bild), ist für uns tätig als Hoherpriester (Aaron) und als Sachwalter (Hur). Mit dieser Unterstützung des Herrn Jesus und mit dem Schwert – ein Bild des Wortes Gottes (Heb 4,12) – das wir unter seiner Leitung in die Hand nehmen dürfen, haben wir wirklich alle Hilfsquellen, um siegreich gegen die Angriffe des Teufels zu sein.

Gebrauchen wir wie Josua das Schwert? Leben wir konsequent und treu nach dem, was Gott uns in seinem Wort sagt? Wenn der Teufel bei seinen Angriffen und Verlockungen bemerkt, dass wir uns nicht von Gottes Wort abbringen lassen, dann wird er von uns ablassen. Das bedeutet nicht, dass wir an Wachsamkeit nachlassen dürfen, denn er wird jede neue Situation ausnutzen wollen, um uns zu schaden. Aber er wird in die Flucht geschlagen, wenn wir konsequent und kompromisslos zu Gottes Wort stehen.

In dieser Entschiedenheit ist Josua auch als Person ein Vorbild und ein Ansporn für uns. Gerade junge Menschen stehen besonders in der Schusslinie des Teufels. Er gibt sich besondere Mühe, sie von einem Weg in der Nachfolge des Herrn Jesus abzubringen. Es lohnt sich für ihn, wenn er einen jungen Menschen, der das ganze Leben noch vor sich hat, für seine Interessen gewinnen kann. Dass wir uns nicht täuschen lassen – der Teufel hat noch nie gute Absichten verfolgt. Er ist es, der den Menschen ins Unglück und ins Verderben lockt. Kämpfen wir wie Josua, damit wir auf dem Weg zum Ziel vorankommen und nicht „auf der Strecke“ bleiben!

Josua – im Zelt Moses

Im weiteren Verlauf der Geschichte Josuas finden wir ihn am Ende von 2. Mose 24 mit Mose auf dem Berg. Dort erlebt er die Herrlichkeit des Herrn, der zu Mose auf den Berg kommt. Er bekommt einen Eindruck von der Heiligkeit Gottes und erlebt, wie der Herr zu Mose spricht und ihm die Anweisungen für den Bau der Stiftshütte gibt. Es liegt dem Herrn daran, in der Mitte seines Volkes zu wohnen, doch das ist an Bedingungen geknüpft – das Zelt der Zusammenkunft muss genau nach dem Muster und der Anweisung Gottes gebaut werden.

Nach diesen Erlebnissen auf dem Berg, die Josua sehr beeindruckt haben müssen, kehrt er mit Mose zurück ins Lager. Dort stellen sie fest, dass Israel sich gegen Gott aufgelehnt hat. Sie haben ein goldenes Kalb gemacht und dieses als ihren Gott bezeichnet. Das war Abfall von Gott.

Für Mose ist es ganz klar, dass der Ort, wo er Gemeinschaft mit Gott haben kann, nicht mitten in dem Lager sein kann, in dem Götzendienst und Abfall von Gott vorhanden sind. Deshalb schlägt er sich das Zelt außerhalb des Lagers auf. Und tatsächlich – dorthin kommt der Herr, um mit Mose zu sprechen.

Doch nicht nur Mose kennt den richtigen Ort, um mit dem Herrn zusammenzukommen. Auch Josua versteht etwas davon. Sicher hat er etwas davon gelernt, als er mit Mose auf dem Berg in der Gegenwart Gottes war. Er weicht nicht von diesem „Zelt der Zusammenkunft“, das außerhalb des Lagers aufgeschlagen war.

Auch diese Begebenheit aus der Geschichte Josuas ist ein wichtiger Ansporn für uns. Gehen wir wie Josua auf den Berg, um Gott zu erleben! Suchen wir bewusst seine Nähe auf, um mehr von Ihm kennen zu lernen und um seine Gedanken besser zu verstehen! Das Verständnis für seine Gedanken, der Eindruck von Gott und das Erkennen von dem, was Er ist, werden uns den richtigen Platz auf der Erde zeigen, wo wir Gemeinschaft mit Ihm haben können. Er ist ein heiliger Gott, der zu rein ist, um Böses zu sehen (vgl. Hab 1,13). Er kann sich nicht mit Bösem verbinden, weder in unserem persönlichen Leben noch in Bezug auf das Zusammenkommen der Gläubigen. Deshalb müssen wir hinausgehen von allem, was verdorben ist, um „außerhalb des Lagers“ Gemeinschaft mit Ihm haben zu können.

Hast du Interesse am Platz des Zusammenkommens der Gläubigen, wie ihn die Bibel beschreibt? Kennst du die Voraussetzungen dafür, dass der Herr Jesus in der Mitte derer ist, die versammelt sind? Bist du mit Überzeugung dabei, wenn Christen sich alleine nach Gottes Wort versammeln möchten? Josua kannte diesen Ort und hat dort die Gegenwart des Herrn erlebt und allen Segen, der damit verbunden ist.

Josua – im Land Kanaan

Nach der Vorbereitungszeit als Diener Moses und mit einem lebendigen Eindruck von der Schönheit des Landes Kanaan, das er als einer der zwölf Kundschafter kennen gelernt hatte, kann Josua eine persönliche Aufgabe von Gott bekommen. Er soll derjenige sein, der das Volk Israel in das Land Kanaan bringt.

In der geistlichen Auslegung ist er wieder ein Bild vom Herrn Jesus, der uns im Geist in die geistlichen Segnungen einführt, die wir heute schon besitzen. Kanaan ist nicht in erster Linie ein Bild von dem Himmel, den wir als Ziel unseres Lebens einmal erreichen werden, sondern ein Bild von dem Himmel, wie wir heute schon dort sein können, indem wir uns mit dem Herrn Jesus und mit den geistlichen Segnungen, die uns in Ihm geschenkt sind, beschäftigen. Darin will der Herr Jesus uns führen.

Aber auch in diesem Lebensabschnitt Josuas können wir ganz persönlich von ihm lernen. Haben wir auch ein Interesse für „das Land“ – für die „geistlichen Segnungen in den himmlischen Örtern“? Kennen wir sie? Wir interessieren uns für viele Dinge. Für Autos, für PC-Spiele, für Kleidung und Mode, für Urlaub, für Sport und vielleicht sogar für prominente Leute und für vieles andere mehr. Doch kennen wir uns (auch) aus mit den geistlichen Segnungen? Damit, dass wir Kinder Gottes sind; dass Gott uns angenommen hat als seine Söhne; dass wir Erben Gottes und Miterben des Herrn Jesus sind; dass Gott, der Heilige Geist, in uns wohnt, usw.?

Die geistlichen Segnungen sind uns alle geschenkt. Sie gehören uns, ob wir das wissen oder nicht. Aber nur dann, wenn wir diese Segnungen kennen, werden wir auch Freude daran haben können. Nur dann, wenn wir die Geschenke, die Gott uns gemacht hat, auspacken und in Besitz nehmen werden wir davon den richtigen Nutzen haben.

In diesem Sinn dürfen wir „stark und mutig“ sein wie Josua, den Gott für seine persönliche Aufgabe, die Er ihm gegeben hatte, mehrfach dazu ermuntert (Jos 1,6.7.9). Ein entscheidender Punkt ist auch hierbei der Gehorsam Gottes Wort gegenüber (vgl. Jos 1,7.8). Wenn wir in unserem praktischen Leben im Widerspruch zu Gottes Wort sind, können wir nicht erwarten, Freude an den Dingen zu haben, die Gott uns schenkt. Aber wenn wir Gott gehorsam sind, wird diese Freude Wirklichkeit in unserem Leben sein.

Josua – in Sichem am Ende seines Lebens

Kurz bevor Josua im Alter von 110 Jahren stirbt, ruft er das Volk noch einmal zusammen und erinnert es an die Wege Gottes – von Abraham bis zur Einnahme des Landes Kanaan. In all diesen Jahrhunderten hatte Gott sein Volk in großer Gnade geführt und reich gesegnet. Vor dem Hintergrund dieser Gnadenwege Gottes fordert Josua zum Gehorsam Gott gegenüber auf. Wem wird das Volk dienen wollen?

Wie auch immer das Volk entscheiden würde – Josua hatte seine Entscheidung längst getroffen und er wollte daran festhalten, auch als alter Mann. Er wollte treu bleiben bis an sein Lebensende.

Er stellt seine Entscheidung vor: Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen. (Jos 24,15)

Dieser Entscheidung liegt ein Herzensentschluss zugrunde. Diesen festen Entschluss hatte Josua gefasst. Solche Leute kann Gott gebrauchen, und ich wünsche dir und mir diesen gleichen Herzensentschluss. Und die Kraft, ihn ein Leben lang in die Tat umzusetzen.


Und er brachte uns an diesen Ort und gab uns dieses Land, ein Land, das von Milch und Honig fließt.
5. Mose 26,9