Grußwort

Wer ist nicht schon hochmotiviert gewesen, freiwillig seinen Eltern oder Freunden bei der Arbeit zu helfen? – Ohne Aussicht auf Entlohnung, versteht sich. – Doch sobald man öfter gefordert wird, lässt die Motivation schnell nach. Anstrengung und Ausdauer sind eben nicht jedermanns Sache, meinen manche, und lehnen sich entschuldigend zurück. Wer zudem noch den Eindruck gewinnt, von anderen ausgenutzt zu werden, wird sich wahrscheinlich bald ganz vom Betätigungsfeld zurückziehen. Wie schnell und stark die Motivation jeweils nachlässt, hängt vielfach vom persönlichen Charakter ab. Manche gehören zu den gütigen, andere eher zu den fordernden Typen; einige zeigen von Natur Stetigkeit und Ausdauer, andere eher das Gegenteil.

Was aber, wenn die Bibel die Kinder Gottes auffordert, „im Gutes tun nicht müde zu werden“ (Gal 6,9)? Gilt das nur für Gütige und Ausdauernde? Nein, natürlich nicht. Gottes Wort kennt zwar unterschiedliche natürliche Fähigkeiten und unterscheidet demzufolge auch verschiedene Gnadengaben. Wenn es jedoch um Liebeserweisung mit Ausdauer geht, sind alle Gläubigen gleichermaßen gefordert, auch wenn es nicht allen gleichermaßen leicht fällt. Gottes Willen und Wesen sollen schließlich in allen seinen Kindern sichtbar werden – zu seinem Ruhm.

Dienen betrifft folglich alle. Wir wollen nie aus dem Auge verlieren, dass Dienst ein wesentlicher Bestandteil unseres Christseins ist. Ein weiterer – und er steht an erster Stelle – ist dieser: den Herrn Jesus zu erwarten. Auch das geht alle an. Der Artikel auf Seite 11 will uns noch einmal an beide Aspekte erinnern.

Was sagt der Herr über die wachenden und dienenden Knechte? Sie werden „glückselig“ genannt (vgl. Lk 12,37.43).