Jesus Christus
Der Samariter
Wo sind aber die neun (bist du)?
Einer aber von ihnen, als er sah, dass er geheilt war, kehrte zurück und verherrlichte Gott mit lauter Stimme; und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm; und er war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn gereinigt worden? Wo sind aber die neun? Sind keine gefunden worden, die zurückkehrten um Gott Ehre zu geben, außer diesem Fremden? Und er sprach zu ihm: Steh auf und geh hin; dein Glaube hat dich gerettet. (Lukas 17,15-19)
Die zehn Aussätzigen
Die Begebenheit von den zehn Aussätzigen ist vielen gut bekannt. Als der Herr Jesus in ein Dorf kam, riefen sie ihn und baten: „ Jesus, Meister, erbarme dich unser!” Daraufhin sagte Er ihnen, dass sie sich den Priestern zeigen sollten. Es ist deutlich zu sehen, dass dafür Glaube notwendig war, tatsächlich diesem Wort des Herrn Folge zu leisten. Denn erst, als sie zu den Priestern gingen, wurden sie gereinigt.
Markus 1 berichtet von einem Aussätzigen, der zu Jesus kam, sich vor Ihm niederkniete und Ihn bat: „Wenn du willst, kannst du mich reinigen.” Innerlich bewegt streckte der Herr die Hand aus und sprach: „Ich will; werde gereinigt!” Dieser Mann wurde sofort rein.
Das war bei den zehn Aussätzigen jedoch nicht der Fall. Sie wurden nicht sofort rein, als der Herr zu ihnen sprach, sondern erst, während sie hingingen. Dazu mussten sie nach Jerusalem gehen, wo die Priester waren, deren Aufgabengebiet der Tempel war. Wer also zu dem Priester wollte, wie ein Opfernder oder ein Aussätziger, der musste eine Reise nach Jerusalem machen.
Man könnte sich fragen, weshalb sie das tun sollten, denn der ganze Körper war noch vom Aussatz befallen. Der Priester würde sie deshalb ohnehin für unrein erklären. Doch wie schön ist es zu sehen, dass sie den Glauben hatten und auf das Wort des Herrn hingingen. Der Herr belohnt diesen Glauben, indem er sie reinigte, während sie unterwegs waren.
Nur einer war dankbar: der Samariter
Einer der zehn war ein Samariter. Als er erkannte, dass er vom Aussatz geheilt worden war, drehte er um und ging wieder zurück zu dem Herrn und dankte diesem für seine Heilung, während die anderen neun weitergingen, vielleicht zu den Priestern. Offenbar ist es dem Geist Gottes wichtig hervorzuheben, dass dieser eine ein Samariter war. Die anderen neun Männer waren anscheinend Juden. Diese hingen im Allgemeinen an ihren Traditionen und Ritualen. Sie waren sehr religiös. Nichts war ihnen wichtiger als das Gesetz und besonders ihre Traditionen. Sie übersahen, dass in ihrer Mitte derjenige lebte, der ihnen das Gesetz gegeben hatte: der Gesetzgeber, der damit natürlich über dem Gesetz stand. So gingen die neun Männer zwar nach der gesetzlichen Vorschrift, wie wir annehmen dürfen, zum Priester; dabei vergaßen sie aber, dem Gesetzgeber, dem Herrn Jesus, zu danken.
Der Samariter hing nicht an menschlichen Überlegungen; er wurde auch nicht durch das Gesetz gefesselt. Er erkannte, wer hinter dieser Heilung stand und diese bewirkt hatte. Deshalb kehrte er von seinem Weg nach Jerusalem zurück, um dem Herrn selbst zu danken. Und wie hat sich der Herr über diesen einen gefreut. Doch wo waren die andern neun? Der Herr sagt: „Sind keine gefunden worden, die zurückkehrten, um Gott Ehre zu geben, außer diesem Fremden?“
Wo bist aber du?
Diesen Gedanken möchte ich einmal übertragen auf das Gedächtnismahl des Herrn (1. Kor 11,23 ff.). Vielleicht hast du dich schon vor einigen Jahren bekehrt, aber noch immer nicht den Wunsch des Herrn verwirklicht, dass die Seinen auch vom Brot essen und vom Kelch trinken zu Seinem Gedächtnis.
Damals musste der Herr Jesus fragen „Wo sind aber die neun?“ Muss Er dich heute genauso fragen „Wo bist aber du?” Willst nicht auch du Gott die Ehre geben? Es waren zehn Männer, die riefen: „ Jesus, Meister, erbarme dich unser!” Der Herr liebte alle zehn und heilte sie. Doch nur einer war da, der zurückkam und Ihm eine Antwort auf seine Liebe gab. Willst nicht auch du Ihm eine Antwort auf seine Liebe geben?
Wenn wir uns einmal die Begebenheiten anschauen, wo von Aussätzigen die Rede ist, dann merken wir, was das für eine Not für diese Menschen bedeutete. Und von dieser Not hat der Heiland sie befreit. So war es auch bei uns, als wir in Sündennot erkannten, dass wir verloren waren und gerettet werden mussten. Willst du dem Herrn nicht auf diese Liebe eine Antwort geben? Dann komm doch seinem Wunsch nach: „Dies tut zu meinem Gedächtnis!” Damit kannst du Ihm eine Antwort auf diese seine Liebe geben. Bedenke einmal, was Er für dich getan hat. Er hat sein Leben für dich gegeben und damit den höchsten Beweis seiner Liebe für dich! Mehr hätte Er nicht tun können. Einen größeren Beweis für seine Liebe gibt es nicht.
Von dem Graf von Zinzendorf wird berichtet, dass er auf dem Weg nach Paris war und dort sein Leben vergeuden wollte. Dabei kam er an einem Bild vorbei, das den gekreuzigten Heiland darstellte. Darunter stand: „Das tat ich für dich! Was tust du für mich?“ Das war der Auslöser für seine Bekehrung und ein verwandeltes Leben, indem er Gott die Ehre geben wollte.
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