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Zivildienst im Altenheim - vertane Zeit oder Erfahrung fürs Leben
Zivildienst im Altenheim – vertane Zeit oder Erfahrung fürs Leben?
In diesem kurzen Bericht wollen wir euch gern ein paar Eindrücke von unserer Zivildienstzeit weitergeben. Wir haben in einem christlichen Altenheim in Deutschland gearbeitet; zwei von uns sind in der Pflege beschäftigt gewesen, einer in der Hausmeisterei.
Zivildienst in der Pflege? Bei all den Gerüchen, den Anblicken, den Arbeitszeiten? Vor sieben Monaten war das für zwei von uns noch unvorstellbar. Doch die Stelle in der Hausmeisterei war schon vergeben, deshalb blieben nicht mehr viele Möglichkeiten offen. Und so haben wir es gewagt – und es nicht bereut. Warum? Weil wir überaus viele nützliche Erfahrungen gemacht, sehr viel gelernt haben und oft die Möglichkeit hatten, eine Liebesgeste weiterzugeben. Bei einem von uns haben sich sogar die Berufspläne geändert: vom betriebswirtschaftlichen zum medizinischen Bereich zu wechseln.
Zugegeben, es gibt einige Dinge, vor denen man im ersten Moment zurückschreckt, aber wir glauben, dass viele sich ein ganz falsches Bild von der Arbeit in der Pflege machen. Gewisse Arbeiten kosten beim ersten Mal etwas Überwindung, aber es dauert nicht lange, dann fallen sie einem leicht. Und wir können nur sagen, dass wir mehr bekommen haben, als wir gegeben haben.
Da wäre zum einen der Umgang mit älteren Menschen. Durch den intensiven Kontakt mit ihnen gab es manche Gelegenheit, von ihren Erfahrungen zu hören, die sie mit Gott gemacht haben.
Wir konnten beobachten,
- dass viele von ihnen gerade im Alter den Herrn Jesus in die kleinsten Dinge des Lebens mit einbeziehen.
- wie sie sich über kleine Dinge freuen.
- wie sie ihr Vertrauen ganz auf Ihn setzen. wie lebendig ihre Hoffnung ist, bald bei Ihm zu sein.
- wie friedvoll sie ihrem Ende entgegen gehen, wovor der Mensch sonst am meisten Angst hat (auch wenn wir natürlich als Christen ebenfalls Angst vor dem Vorgang des Sterbens haben und nicht alle so friedvoll sind ...).
Wir haben viel von ihnen gelernt. Und das ist uns sehr wertvoll geworden. Wir wollen auf diese Zeit nicht verzichten.
Zum anderen hat auch die Zusammenarbeit mit dem Fach-Pflegepersonal Eindrücke bei uns hinterlassen. Bei ihnen kann man Selbstaufopferung, Verzicht und Freundlichkeit trotz manchen Widerstands live erleben.
Wir drei können zudem bestätigen,
- dass wir sehr herzlich aufgenommen wurden,
- wir eine sehr gute Zusammenarbeit erlebt haben,
- man viel Geduld und Verständnis mit bzw. für uns hatte,
- wir über diese Arbeit sogar neue Freunde kennengelernt haben,
- wir hier auch eine geistliche Heimat gefunden haben und
- wir viele gute Gespräche hatten, die uns zum Segen geworden sind.
Die Arbeit als Zivis hat uns großen Spaß gemacht. Sie war sehr abwechslungsreich: Mal gab es ernste Momente, mal Aufgaben, vor denen man zurückschreckt, aber es gab auch sehr viele lustige Momente. Viele Erlebnisse wollen wir nicht mehr missen.
Wir können also nur jedem jungen Christen empfehlen, über eine Zeit zum Beispiel im Rahmen eines sozialen Jahrs in einem christlichen Altenheim nachzudenken. Wir sind uns sicher, dass keinem der Blick hinter die Kulissen schaden wird! Und was noch wichtiger ist: Es werden viele Arbeiter gebraucht und gesucht. Egal, ob du in der Pflege, Hausmeisterei, Betreuung oder in einem anderen Bereich arbeiten möchtest, man wird dich überall sehr gerne annehmen. Die Zeit und Arbeit, die du dafür investierst, wirst du auf keinen Fall bereuen, weil du wertvolle Erfahrungen und Eindrücke sammeln wirst, die dich positiv prägen werden! Du wirst auch Zeit zum Nachdenken haben, vielleicht, um dich neu zu orientieren, oder um einfach mal einen neuen Anstoß zu bekommen. Deshalb wünschen wir dir Mut, dich auf eine Stelle im christlichen Altenheim zu bewerben, und dass du so eine gute Zeit erlebst, wie wir drei sie hier erleben. Die Zeit des Zivildienstes ist abgelaufen. Aber ein soziales Jahr kann noch immer jeder einlegen.
Drei Zivis
PS: Wahrscheinlich denkt jetzt mancher: Wer hat die drei Zivis beauftragt, diesen Bericht zu schreiben? – Richtig, wir sind angesprochen worden, weil christliche Altenheime gläubige Mitarbeiter und Auszubildende suchen. Zudem war es der Wunsch der Redaktion, auf Dienste der christlichen Nächstenliebe hinzuweisen. Dem sind wir gern nachgekommen.
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