Wenn es zwischen Gläubigen knirscht
Wenn es zwischen Gläubigen knirscht
Martin kann nicht verstehen, dass Toni zum Essen ein Glas Wein trinkt. Fabian will mit gläubigen Freunden Fußballspielen gehen, aber Herbert beschwert sich über dieses „weltliche Vergnügen". Franzi findet nicht, dass Martha das Internet nutzen sollte, um ihre Klassenkolleginnen auf das Evangelium hinzuweisen. So ist manchmal das Versammlungsleben - schnell „knirscht" es mal bei so praktischen Fragen. Gibt es für solche Meinungsverschiedenheiten Hilfe aus der Bibel?
Im Römerbrief kann man in anderthalb Kapiteln Gottes Sicht über den Umgang mit Meinungsverschiedenheiten zwischen Glaubensgeschwistern nachlesen.1 Damals ging es darum, ob man Fleisch essen durfte (das den Götzen geopfert worden war), ob man bestimmte (jüdische) Feiertage halten musste, usw. Es ging also nicht um Fragen des Gottesdienstes und des Zusammenkommens als Versammlung, sondern um praktische Fragen des Alltagslebens. Die einen (wohl besonders solche Christen, die aus dem Judentum stammten) hat ein Gewissensprobleme mit diesen Dingen, weil sie meinten, man müsse sich weiter nach den von Gott gegebenen alttestamentlichen Geboten richten - Paulus nennt sie "Schwache". Andere (wohl vor allem mit nicht-jüdischer Herkunft oder solche, die zwar aus dem Judentum stammten, aber wie Paulus die christliche Stellung verstanden) wussten, dass aie als Christen vom Gesetz frei waren. Wie konnten diese Geschwister miteinander klarkommen?
Die damaligen Probleme haben wir heute kaum noch - aber wir können die Ratschläge auf manche heutige Situation übertragen. Lies am besten zunächst Römer 14 und 15 (bis Vers 7) im Zusammenhang.
Bin ich schwach oder stark?
In diesem Abschnitt taucht mehrmals der Begriff "Schwacher" auf. Im Gegensatz dazu benutzt Paulus nur ein einziges Mal den Begriff "stark". Das erweckt den Eindruck, dass man nicht so sehr in den Kategorien "schwach" und "stark" denken, insbesondere sich nicht als "stark" einordnen sollte. Halte ich mich für stark? Dann sollte ich aufpassen, dass ich nicht falle (1. Kor 10,12). Halte ich den anderen für schwach? Dann sollte ich mich ihm aber doch nicht überlegen fühlen, sondern ihn höher achten als mich selbst (Phil 2,3). Der Begriff "schwach" wird in Römer 14 sehr bald ersetzt durch den des "Bruders". Es geht hier nicht um Etiketten oder Schubladen; Urteilen und Verachten sind tabu. Dennoch: Paulus knüpft seine Belehrung (auch) an diese Begriffe, deshalb sollten wir sie kurz beleuchten.
Wer ist schwach?
Schwach im Sinne von Römer 14 ist man nicht, wenn man anfällig für Versuchungen ist, mit der Sünde "spielt" oder wenig Glaubenskraft hat. Es geht um Christen, die sich (z.B. aufgrund einer falschen, lehrmäßigen Auffassung) in bestimmten Punkten durch ihr Gewissen gebunden fühlen, etwas zu tun oder nicht tun zu dürfen - obwohl nach der Bibel in diesen Fragen christliche Freiheit besteht. Auf den Punkt gebracht: "Schwache" haben in bestimmten Punkten ein falsches/unvollständiges Verständnis von der christlichen Freiheit und fühlen sich dadurch in ihrem Gewissen (unnötigerweise) gebunden.
Das sollte nicht verwechselt werden:
- Hingabe - wenn man, um dem Herrn besser dienen zu können oder um eigene Versuchungen zu vermeiden, auf Dinge verzichtet, die man mit der Schrift und seinem Gewissen an sich vereinbaren kann, obwohl man sich der Freiheit in diesem Punkt bewusst ist. Dafür gibt es gute Beispiele im Alten Testament (4. Mo 6,13 ff.; Hiob 31,1) wie auch von Paulus selbst (vgl. 1. Kor 9).
- Gesetzlichkeit - wenn man sich selbst bestimmten, selbstgemachten Gesetzen unterwirft, um damit Gott (vermeintlich) mehr zu gefallen, oder wenn man gar anderen seine besonderen Gedanken zu bestimmten Punkt aufzwingt („Du bist mir ein Anstoß"). Paulus hat in solchen Fällen, insbesondere wenn sie für den Glauben wichtig waren, „auch nicht eine Stunde durch Unterwürfigkeit nachgegeben, damit die Wahrheit des Evangeliums bei euch verbleibe" (Gal 2,5). Aber auch das Verbot bestimmter Speisen, das nicht „heilswichtig" war, bezeichnete er deutlich als Lüge, Betrug und „Lehre von Dämonen" (1. Tim 4,3).
Wer sind die Starken?
Die „Starken" haben ein Gewissen, das an Gottes Wort „geeicht" ist. Gestützt auf eine gute Kenntnis von Gottes Gedanken und Willen ist ihr Gewissen so eingestellt, dass es ihnen keine Dinge verbietet, die Gottes Wort erlaubt.
In diesem Sinne „stark" zu sein sollte nicht verwechselt werden mit:
- Oberflächlichkeit: sich keine Gedanken darüber zu machen, was Gottes Wille auch in praktischen Lebensfragen ist, etwa weil man meint, die Bibel habe für die Fragen von heute nichts zu sagen.
- Gesetzlosigkeit: die Missachtung dessen, was das Wort Gottes für Christen vorschreibt aus einer Haltung, die (fleischliche) Freiheit vor Gehorsam stellt.
Die eingangs erwähnten Fälle sind nach der Schrift in die persönliche Freiheit und Verantwortung gestellt:
- Die Bibel verbietet Alkohol nicht. Gott reicht alles zum Genuss dar; auch der Herr selbst nahm im Rahmen des Passahmahls Wein zu sich. Dass Paulus davon spricht, „ein wenig Wein" zu „gebrauchen" (1. Tim 5,23), ermuntert sicher nicht zum „Komasaufen". Im Gegenteil: Die Bibel ist eindeutig in dem Verbot, sich zu berauschen (Eph 5,18). Auch wenn es nachvollziehbar ist, sich (um ein gutes Zeugnis abzugeben sowie aus Vorsicht gegenüber sich selbst und gegenüber anderen) des Alkohols ganz zu enthalten - ein biblisches Gebot ist das nicht.
- Das Fußballspielen mag als „leibliche Übung" nur zu wenigem nütze sein (1. Tim 4,8) - es gibt aber darüber kein Verbot in der Bibel. Mit gläubigen Freunden beisammen zu sein, ist grundsätzlich positiv; das wird durch die sportliche Tätigkeit nicht geschmälert. Fabian sieht das also grundsätzlich richtig.
- Ebenso wenig verbietet die Bibel die Nutzung des Internets für evangelistische Zwecke. Wer in der Verbreitung des Evangeliums tätig ist, wird vor dem Herrn die Gefahren, die dieses Medium mit sich bringt, abwägen gegen den Nutzen, den es hat - und nicht jeder wird bei dieser Abwägung zu demselben Ergebnis kommen.
Bei diesen drei Themen handelt es sich jeweils um Dinge, die in der Schrift nicht klar geregelt sind. Sie liegen damit im Bereich der persönlichen Freiheit und Verantwortung des Einzelnen gegenüber Gott. Wie geht man nun damit um?
Unterschiedliche Versuchungen für Schwache und Starke
Die Versuchung des Schwachen ist, den Starken, der seine christliche Freiheit ausübt, zu richten. Denn aus der Sicht des Schwachen sündigt der Starke in Dingen, deren sich der Schwache selbst enthält. Wer nicht schwach ist, ist der Versuchung ausgesetzt, den Schwachen, der seine christliche Freiheit nicht auslebt, zu verachten. Denn der Schwache hat weniger Erkenntnis und bindet sich, wo er eigentlich frei sein könnte.
Grundsätze und Empfehlungen für den Umgang miteinander
Es fällt auf, dass Paulus bei diesen Meinungsverschiedenheiten die gute Belehrung nicht vernachlässigt. Hier in Römer 14,14 und ausführlicher in 1. Korinther 8 erläutert er, warum es für sich genommen kein Problem ist, Fleisch zu essen, selbst wenn es einen Götzenopfer-Hintergrund hat. Es geht bei Meinungsverschiedenheiten nicht um vorschnelles Dulden und Ertragen, sondern der erste Schritt ist das Bemühen, gemeinsam inhaltlich auf die Linie der Schrift zu gelangen. Die gute Belehrung kann eben auch ein übersensibles Gewissen in die richtigen Bahnen lenken. Auf diese Weise kann die „Erbauung" unterstützt werden (V. 19; 15,2), denn das Herz soll durch Gnade befestigt werden, nicht durch falsche (Gewissens-)Zwänge (vgl. Heb 13,9).
Belehrung und inhaltlicher Austausch über solche Fragen ist also gut - dennoch liegt der Schwerpunkt auf der richtigen Haltung und Gesinnung im Umgang miteinander. Die Liebe ist das Band der Vollkommenheit (Kol 3,14). Deshalb sollen die Geschwister es nicht darauf anlegen, dem anderen um jeden Preis die eigene Meinung aufzuerlegen.
Deshalb nehmt einander auf, wie auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit. (Römer 15,7)
Den Schwachen aber im Glauben nehmt auf ... (Römer 14,1)
Die Bibel geht nicht davon aus, dass alle Geschwister immer einer Meinung sind (so wünschenswert das auch ist). Sie erlaubt nicht, Einmütigkeit zu erzwingen, indem einer den anderen beherrscht. Sondern das Einander-Annehmen ist der rote Faden in diesem Abschnitt (14,1; 15,7). Wir sollen den anderen nicht nur annehmen, wenn und weil er unserer Meinung ist, und wir sollen auch nicht nur die Gemeinschaft mit ihm suchen, um ihn zu belehren und die - vielleicht - strittigen Praxisfragen zu entscheiden.
Es ist immer gut, miteinander zu reden, um herauszufinden, was die Bibel eigentlich über das jeweilige Thema sagt. Das sollte aber keinen „missionarischen" Charakter in dem Sinn haben, den anderen zu der eigenen Meinung zu „bekehren". Vielleicht ist es auch gut, im Gespräch mit Älteren die eigenen Eltern hinzuzuziehen. Und wenn ein Gedankenaustausch nicht zur Einmütigkeit führt, kann man die Sache zu einem Gebetsthema machen und „einander annehmen", ohne den anderen zu richten oder zu verachten.
Für den Umgang miteinander gibt Paulus hier verschiedene Grundsätze und Empfehlungen:
3 Grundsätze
Paulus stellt drei Grundsätze vor, die jeder für sich gültig sind, die aber nicht isoliert voneinander betrachtet werden können:
- Christliche Freiheit (Röm 1,1-5): Jeder ist frei, im Rahmen von Gottes Wort und nach seinem Gewissen eine Entscheidung über sein Verhalten vor dem Herrn zu treffen. Für eine solche Entscheidung dürfen Christen einander weder verachten noch verurteilen. Ein jeder sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt. Jeder steht oder fällt seinem eigenen Herrn.
Martin und Toni, Fabian und Herbert, Franzi und Martha sind in diesen Fragen, die von der Bibel nicht eindeutig verboten werden, frei, nach ihrem Gewissen zu handeln: Fußball zu spielen oder es zu lassen, (ein wenig) Wein zu gebrauchen oder auch nicht, das Internet zur Verbreitung des Evangeliums zu nutzen oder es zu lassen.
- Persönliche Verantwortlichkeit (V. 6-12): Für die Entscheidung, die man in christlicher Freiheit trifft, ist man dem Herrn - und Ihm allein - verantwortlich. Wir werden alle vor den Richterstuhl des Christus gestellt werden - nicht wir sind die Richter unserer Mitgeschwister und Mitknechte.
Diese christliche Freiheit entbindet sie nicht von ihrer Verantwortung gegenüber dem Herrn, der ihnen einmal (spätestens vor seinem Richterstuhl) deutlich machen wird, ob ihre persönliche Entscheidung richtig war oder nicht. Dieses Urteil fällt allerdings der Herr, nicht Martin, Herbert oder Franzi.
- Christliche Brüderlichkeit (V. 13-15,7): Bei der Ausübung der christlichen Freiheit sollen Christen aufeinander Rücksicht nehmen, und zwar aus der Motivation der Liebe heraus und mit dem Ziel der Erbauung. Bevor ein Mitchrist durch meine Ausübung der Freiheit verleitet wird, gegen sein Gewissen zu handeln (und damit geistlich zu Fall zu kommen, also zu sündigen), soll ich lieber auf diese Freiheit verzichten. Paulus spornt uns an, dem nachzu-streben, was zum Frieden und zur gegenseitigen Erbauung dient.
Dinge, die man in christlicher Freiheit tun und wofür man gegenüber dem Herrn die Verantwortung übernehmen kann, bleiben doch ein Thema in Bezug auf den Umgang miteinander: Bringe ich den anderen dadurch im Glauben zu Fall, dass ich in seiner Gegenwart von meiner Freiheit Gebrauch mache? Was entspricht der geschwisterlichen Liebe und der gegenseitigen Erbauung?
3 Aufforderungen
Paulus schließt drei Aufforderungen an für einen gottgemäßen Umgang miteinander:
- „Nehmt einander auf!" (V. 1-12): Diese Aufforderung ist eine Klammer des gesamten Themas, damit beginnt und endet Paulus' Belehrung (vgl. 15,7). Gott hat den Schwachen und den Starken gleichermaßen aufgenommen. Wir dürfen dasselbe tun (V. 3). Der andere hat einen Herrn, wie ich auch - und zwar denselben Herrn. Dieser Herr wird ihm zeigen, was richtig und was falsch ist - nicht ich muss korrigierend in sein Leben eingreifen (V. 4). Der Herr wird den, der seine christliche Freiheit ausübt, aufrecht erhalten, und dem Schwachen wird Er Erkenntnis geben. Ich darf davon ausgehen, dass der andere seine Entscheidungen in seiner Verantwortung vor dem Herrn trifft; deshalb ist es mir auch gar nicht gestattet, die Beweggründe des anderen zu richten (V. 5 ff.). Er wird wie ich einmal vor dem Richterstuhl Gottes erscheinen, dann wird der Herr eine Beurteilung abgeben. Ich werde Rechenschaft abgeben über mich - nicht über andere; und ich sitze auf keinem solchen Richterstuhl, während wir noch alle auf der Erde sind (V. 10 ff.).
- „Lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden und was zur gegenseitigen Erbauung dient" (V. 13-23): Es geht nicht nur um unsere Beziehung zu Gott, sondern wir beeinflussen einander durch unser Verhalten. Die christliche Freiheit auch in den kleinen Dingen des Alltags zu genießen und stark zu sein im Glauben, ist gut - aber das muss einhergehen mit der Liebe zum Schwachen. Das Vorrecht des „Starken" ist, dass er die Möglichkeit hat, seine „Rechte" zu „opfern" - der „Schwache" kann das aus Gewissensgründen nicht. Sofern der Schwache verleitet würde, gegen sein Gewissen zu handeln, würde Paulus lieber auf die Ausübung seiner Freiheit verzichten, als ihn zu Fall zu bringen. Denn der Schwache, der seinem Beispiel folgen, aber selbst nicht aus Glauben handeln würde, würde sündigen, er würde „verdorben", „zu Fall kommen", das Werk Gottes in ihm „zerstört" werden (das ist mit „Anstoß" gemeint, V. 13, 15, 20, 23). Umgekehrt darf der Schwache sein Gewissen nicht zum Maßstab für die anderen erheben (vgl. V. 14: diese Dinge sind ihm unrein). Er soll auch seinerseits dem „Starken" keinen Fallstrick legen, indem er ihm etwas verbietet, das der Starke als Auftrag des Herrn ansieht. Das Reich Gottes besteht nicht daraus, unsere Freiheiten in irdischen Dingen auszuleben oder andere dafür zu kritisieren, sondern Gottes Gerechtigkeit, Frieden und Freude - im Heiligen Geist - zu suchen und auszuleben.
- "Jeder von uns gefalle dem Nächsten zum Guten, zur Erbauung" (15,1-7): Paulus sieht diejenigen, die in diesen Punkten kein schwaches Gewissen haben, in der Pflicht, den anderen zum Guten, zur Erbauung zu gefallen. Sie sollen sich also so verhalten, dass diese im Glauben gestärkt werden. Das ist kein Nach-dem-Mund-Reden: „Der Schwache muss lernen, in der Erkenntnis zuzunehmen, so dass er das Ausmaß seiner christlichen Freiheit versteht. Der Starke muss lernen, in der Liebe zu wachsen, dass er nicht seine eigenen Rechte durchsetzt"? Das Ziel ist es, die gleiche Gesinnung und Einmütigkeit zu haben (V. 5). Der Weg dahin ist aber weder die Herrschaft der Schwachen noch die Autonomie der Starken, sondern dass man Geduld übt (wir haben den „Gott des Ausharrens und der Ermunte-rung", V. 5), einander aufnimmt und darin dem Vorbild des Herrn Jesus folgt. Dann haben Meinungsverschiedenheiten über irdische Dinge das (geringe) Gewicht, das sie aus himmlischer Sicht haben. Dann kommt man dem Ziel des Ganzen näher: „zu Gottes Herrlichkeit" (V. 7).
Wenn nach einem offenen und konstruktiven Gespräch Meinungsverschiedenheiten bestehen bleiben, sollte man sich die weitere Vorgehensweise im Einzelfall durch Gebet von dem Herrn zeigen lassen. Man kann sich verschiedene Möglichkeiten vorstellen:
- Vermutlich ist Martin „schwach" im Paulus' letzte Worte zu diesem Thema: Blick auf den Alkoholkonsum - dann wäre es brüderlich von Toni, in seiner Gegenwart darauf zu verzichten. Es wäre verhängnisvoll, Martin möglicherweise zu einem Glas Wein zu verleiten, wenn der dadurch sein Gewissen verletzen und damit sündigen würde.
- Solange Herbert durch das Verhalten von Fabian nicht selbst in Gefahr gebracht wird zu sündigen, ist das kein „Anstoß" im Sinne von Römer 14, den Fabian unterlassen müsste. Es wäre dann gesetzlich, ihm dieses Verhalten zu untersagen. Er sollte allerdings vor dem Herrn erwägen, sein Verhalten sein zu lassen oder, wenn er es beibehält, einen möglichst nicht provozierenden Umgang zu finden.
- Ähnlich ist es bei Franzi und Martha: Dass Franzi durch Marthas persönliche Kontakte und evangelistischen Hinweise gegenüber ihren Klassenkolleginnen in ihrem Glaubensleben gefährdet wird, erscheint kaum denkbar. In diesem Dienst als Jüngerin, sich über ihren Glauben zu verantworten (vgl. 1. Pet 3,15), untersteht sie in besonderem Maße der Verantwortung des Herrn.
Paulus' letzte Worte zu diesem Thema: „Nehmt einander auf, wie auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit".
Unsere eigenen Auffassungen durchzusetzen ist weder der menschliche noch der göttliche Weg, andere zu überzeugen. Der menschliche Weg ist es nicht, weil die Betonung unseres Willens nur den Widerwillen des anderen provoziert. Der göttliche Weg ist es nicht, weil es nicht der Weg des Glaubens ist - weder auf unserer Seite, noch auf der Seite dessen, den wir bedrängen. W. Kelly
1 5. dazu bereits die Beiträge in FMN 2/2002, S. 23 und FMN 2/2008, S. 18.
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