Gehorsam - Zwei Beispiele

Gehorsam - zwei Beispiele

In Johannes 14,23 sagt der Herr Jesus: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten." Vorher hatte Er die Jünger ganz allgemein angesprochen: „An jenem Tag werdet ihr erkennen ...", doch jetzt meint Er jeden Einzelnen. Der Heiland macht hier deutlich, dass Er ins Herz schaut. Er sucht Liebe. Und Er stellt fest, dass Liebe eine praktische Auswirkung hat - sie wird sichtbar durch Gehorsam.

• Wenn jemand den Herrn Jesus liebt, wird er die Autorität seines Wortes erkennen und dieses Wort halten. Das ist praktischer Gehorsam als Folge der Liebe zu lhm. Und ein solcher Gehorsam wird nicht vergeblich sein, denn der Herr Jesus hat eine Verheißung dazu ausgesprochen!

Zwei Personen, je eine aus dem Alten und dem Neuen Testament zeigen dies beispielhaft auf.

Josua im Alten Testament

In Josua 11,15 fasst Gottes Wort zusammen, wie Josua, der Nachfolger Moses, das Volk Israel ins Land Kanaan geführt hat: „Wie der Herr Mose, seinem Knecht, geboten hatte, so gebot Mose Josua, und so tat Josua; er ließ nichts fehlen von allem, was der HERR Mose geboten hatte."

 

Weil es die Worte des Herrn sind, die Mose empfangen und an Josua weitergegeben hatte, erkannte Josua ihre ganze Autorität an. Uns heute steht das Wort Gottes vollständig zur Verfügung, niedergeschrieben durch Diener Gottes. Dabei wissen wir, dass dieses Wort überhaupt nichts von seiner Autorität eingebüßt hat dadurch, dass Menschen es aufgeschrieben haben. Es waren heilige Männer Gottes, die Gott benutzt hat, damit sie, inspiriert durch den Heiligen Geist, Wort für Wort das niederschrieben, was Gott ihnen diktierte (vgl. 2. Pet 1,21). Daher liegt uns das Wort Gottes in vollkommener Genauigkeit vor, und wir erkennen seine absolute und volle Autorität an.

Josua hinterfragte diese Gebote Gottes nicht sondern erfüllte sie. Er handelte klug und einsichtig, indem er seinen Verstand nicht über das Wort Gottes stellte, sondern schlicht und einfach das tat, was Gott ihm - zunächst durch Mose - gesagt hatte. Ob es darum ging, die Stadt Jericho mehrmals zu umzie-hen, was nach menschlichem Verstand völlig unnütz erschien, oder ob es das vollständige Ausrotten der Feinde war, das auf den ersten Blick in dieser Konsequenz übertrieben erscheinen mochte - Josua war gehorsam.

Dabei unterstreicht Gott, dass Josua nichts fehlen ließ von allem, was der Herr geboten hatte. Es gab für ihn keine Ausnahme, keine Ausrede, keine Entschuldigung. Josua war einfach gehorsam. Ein schönes Beispiel für uns heute, das jeder ganz persönlich nachahmen darf.

Marias Hinweis an die Diener im Neuen Testament

Der Herr Jesus ist bei einer Hochzeitsfeier in Kana eingeladen (Joh 2). Auch die Mutter des Herrn ist da. Während der Feier kommt es zu einem Problem - es ist kein Wein mehr da. Maria wendet sich an den Herrn Jesus, doch sie erhält eine menschlich gesprochen schroffe Antwort. Was tut sie nun? Sie fordert die Diener auf, genau das zu tun, was der Herr Jesus ihnen sagen würde: „Was irgend er euch sagen mag, tut!"

Selbst wenn der Herr Jesus die Diener auffordern sollte, die Krüge mit Wasser zu füllen - auch das sollten sie tun. Was irgend er sagen würde, genau das sollten sie tun. Wie einfach ist das, und doch erscheint es uns oft so schwierig!

Das ist also eine wichtige Lektion in Johannes 2 - was Er sagen mag, wir sollen es tun. Eine andere wichtige Lektion liegt darin, dass die Diener nicht den Gastgeber, nicht den Bräutigam und auch nicht den Speisemeister fragen sollten, was zu tun sei. Sie werden auch nicht aufgefordert, das zu tun, was diese Menschen raten würden. Sie sollten auf den Herrn Jesus achten, auf Ihn hören und das tun, was Er sagen würde.

In unserem persönlichen Leben sind wir dankbar für jeden guten Rat und für jede Hilfe, die wir in Anspruch nehmen dürfen. Darüber hinaus gilt, dass Kinder ihren Eltern, Mitarbeiter ihren Arbeitgebern, Menschen ihren staatlichen Obrichkeiten usw. gehorsam sein sollen. Doch es gibt nur Einen, dessen Worte uneingeschränkte Autorität haben, und das ist der Herr Jesus. Sein Wort zählt und Ihm wollen wir gehorsam sein.

Gottes Segen - die Antwort auf Gehorsam

Das erste Beispiel hat uns gezeigt, dass wir nichts auslassen sollen von dem, was Gott uns aufgetragen hat. Das zweite Beispiel hat uns deutlich gemacht, dass wir alles tun sollen von dem, was der Herr Jesus sagen wird Gott wird uns nie enttäuschen, wenn wir Ihm gehorsam sind.

Was für eine Verwunderung und was für ein Segen bei der Hochzeitsfeier in Kana. Auf einmal ist wieder Wein da - besserer Wein als zuvor. Und was für ein Segen im Buch Josua - Gott gibt Josua Gelingen, er treibt die Feinde aus und das Volk darf das Land Kanaan genießen. Dieses Gelingen und dieser Genuss wurden erst dann geringer, als der Gehorsam geringer wurde. Das ist die traurige Geschichte im Buch der Richter.

Bis heute wird Gott seinen Segen auf den legen, der Ihm gehorsam ist. So fährt der Herr Jesus auch in Johannes 14 fort: „Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden kommen und Wohnung bei ihm machen." Persönliche Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus als Antwort auf den Gehorsam. Ein schöneres Versprechen kann es wirklich nicht geben.