Die gute Saat

Die Andere

Der Evangelist und Missionar Samuel Hebich war dafür bekannt, dass er ohne Umschweife auf sein Thema zu sprechen kam und die Menschen sehr direkt auf ihr Seelenheil ansprach.

Einmal lud eine religiöse Frau ihre Nachbarin zu einem Vortrag Hebichs ein. Sie selbst dachte nicht, dass sie eine Sünderin sei, und war daher auch noch kein Kind Gottes, aber sie hielt sich für fromm. Umso mehr war sie davon überzeugt, dass eine Sünderin, wie ihre Nachbarin es war, sich dringend bekehren müsse.

Zur verabredeten Zeit erschien die Nachbarin tatsächlich. Doch ihr mächtiger modischer Hut jagte der frommen Frau einen gewaltigen Schrecken ein. Während der Predigt musste sie immer wieder verstohlen einen Blick darauf werfen. Sie fürchtete, Hebich werde sich die Nachbarin zur Zielscheibe nehmen und seine gefürchteten Pfeile – die die Menschen ins Licht Gottes stellten – gerade auf sie abschießen.

Aber dann hörte sie plötzlich: „Nun, was sitzt du da und schaust auf den modischen Hut deiner Nachbarin und wartest, dass ich sie darauf ansprechen werde. Und du sitzt da und merkst nicht, dass du es selbst genauso nötig hast wie sie!“

Wieder einmal hatte der Prediger mitten ins Schwarze getroffen. Noch am selben Tag lernte diese Frau, sich so zu sehen, wie Gott sie sah. Sie legte ihre leblose Frömmigkeit ab, bekannte ihre Sünden vor Gott und nahm den Herrn Jesus im Glauben als Retter an. Und dann konnte sie auch ihrer Nachbarin ein Wegweiser zur Errettung werden.