Personen der Bibel
Johannes der Täufer - Das Echo
Schon mal erlebt? „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“. Was ich tue, ruft Reaktionen hervor. Was ich sage, hat Auswirkungen. Bei meinen Mitmenschen, und vor allem bei dem Herrn Jesus. Was für ein „Echo“ bekomme ich von Ihm?
Johannes der Täufer bekam das schönste „Echo“ von dem Herrn Jesus, das je ein Mensch bekommen hat: Der Herr sagte über Johannes:
- Er war der Bote – mehr als ein Prophet (Lk 7,28).
- Er bezeugte die Wahrheit und den Herrn Jesus selbst (Joh 5,32.33).
- Er war „die brennende und scheinende Lampe“ (Joh 5,35).
Das war ein Lob für Johannes’ konsequentes Leben, seine Glaubwürdigkeit als sein Botschafter und seine brennende Hingabe als Zeuge für Ihn. Für Johannes stand Jesus Christus über allem. Aber es war noch mehr als ein Lob: Mit diesem „Zeugnis“ stellte sich der Herr Jesus direkt neben seinen treuen Botschafter, der seinen Dienst in der Wüste und am Jordan ganz allein getan hatte. Was der Herr Jesus als Echo zu Johannes’ Dienst sagte, das zeichnete vollkommen auch sein eigenes Leben aus. Johannes und Jesus standen für dieselbe Sache – der eine als Vorläufer, der andere als Vollkommener.
Konsequentes Leben im Auftrag Gottes
Johannes war der direkte Bote und Wegbereiter des Herrn Jesus, er durfte Ihn sogar selbst erleben. Er war ein Mann, der sein ganzes Leben dem Auftrag Gottes unterordnete. Schon als Kind zog er sich in die Wüste zurück, lebte auch äußerlich in völliger Hingabe an Gott (Lk 1,80; Mt 3,1 ff.). Seinen Taufund Predigtdienst tat er abseits von der Heuchelei des damaligen religiösen Lebens. Wie stellen sich die Christen heute dar? Bei allem, was die Welt bietet: Mittendrin, statt nur dabei? Von jeder Strömung schnell erfasst und abgetrieben? Akteure auf der politischen und gesellschaftlichen Bühne – und ist die „Kirche“ inzwischen vielleicht Bühne, oder wirklich ein Ort, wo Jesus Christus verkündigt und der Glaube gelebt wird?
Johannes war kein „Schilfrohr, das vom Wind hin und her bewegt wird“, sondern ein standfester, mutiger Prediger. Er nahm kein Blatt vor den Mund, wenn es darum ging, den Menschen ihre Sünde vorzustellen und sie vor dem Gericht zu warnen (Mt 3,5 ff.).
Was ihn prägte: Jesus, den er ankündigte, stand über allem. Nichts war ihm so wichtig wie Er. Er verzichtete auf ein normales Leben, auf Komfort, auf Anerkennung, auf Gemeinschaft und Liebe – für Ihn, den er ankündigte. Und das, obwohl er Ihn noch gar nicht gesehen hatte. Er lebte im Glauben, mit Glaubensvertrauen und Glaubensmut. Sein Leben hatte einen einzigen Inhalt und ein Ziel: Den Herrn Jesus. Das spürt man deutlich, wenn er sagte: „Nach mir kommt ein Mann, der den Vorrang vor mir hat“ (Joh 1,15.30); oder „der Freund des Bräutigams“ [Christus war der „Bräutigam“, Johannes der „Freund“] ist hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude nun ist erfüllt“ (Joh 3,29.30).
Das Echo
Das Echo: „Unter den von Frauen Geborenen ist kein größerer Prophet als Johannes der Täufer“. Und er war „mehr als ein Prophet“. Lebenswandel und Botschaft des Johannes bekamen die volle Zustimmung des Herrn, der jeden Menschen kennt, jedem ins Herz schaut. Was für eine Freude für Johannes, dieses liebevolle Lob von dem zu bekommen, dem er wirklich sein ganzes Leben geweiht hatte. Das Lob kam von dem, der selbst Gottes vollkommener Bote war. Als Er Mensch geworden war, redete Gott „im Sohn“ (Heb 1,2). Er lebte absolut hingegeben für Gott: Der Vater, der Ihn gesandt hatte, war mit Ihm, weil Er immer das tat, was Gott, dem Vater wohlgefiel (Joh 8,28.29).
Der Herr Jesus sprach dieses Lob zu einem Zeitpunkt aus, als Johannes in Zweifel abgerutscht war (lies Lukas 7). Da stellte Er sich an seine Seite: Er selbst wurde ein Prophet genannt (und das war zu wenig) – aber auch Johannes war schon „mehr als ein Prophet“. Johannes wurde angegriffen und beleidigt – Er selbst auch. Der Herr konnte beweisen, dass Er der Angekündigte war, indem Er mit Gottes Kraft auftrat. Die Menschen konnten Johannes und Ihm entweder glauben, oder Gottes Wunsch ausschlagen, sie zu erretten – wie es leider die Pharisäer und Gesetzgelehrten taten. Viele wurden aber mit der Taufe des Johannes getauft. Sein hingebungsvolles Leben war nicht umsonst.
Jeder hat einmal Phasen, in denen Zweifel aufkommen: An mir selbst, an Gott, an meinem Auftrag, an dem „Erfolg“ meiner Arbeit. Es hilft dann, damit im Gebet zu dem Herrn Jesus zu gehen, sich neu an seiner überwältigenden Kraft zu orientieren – und danach zu leben. Der Herr Jesus freut sich über jeden, dem es genügt, Gott zu haben, für Gott zu leben und in allem anderen genügsam zu sein (1. Tim 6,6). Das kann aber nur funktionieren, wenn Er wichtiger ist als alles andere: Ist mir eine Sache wichtiger? Ist mir ein Mensch wichtiger? Bin ich selbst wichtiger?
Glaubwürdiger Botschafter für den Herrn Jesus
Johannes hatte eine Botschaft: Sein Auftrag von Gott war, den Herrn Jesus zu bezeugen, damit alle durch ihn glaubten (Joh 1,7). Dazu gehörte die Taufe der Buße, die Predigt über die Sünde, die Belehrung über das Reich Gottes. Welche Botschaft haben Christen? Eine bessere Welt? Eine gerechtere Politik? Die Versöhnung der Religionen? Es muss um das Evangelium gehen, und der Kern ist: Der Sünder braucht Heil, und er bekommt es durch Buße und Glauben an den Herrn Jesus.
Ob es Johannes leicht fiel, Menschen das kommende Gericht anzukündigen, eine Menge von schriftkundigen, aber heuchlerischen Pharisäern und Sadduzäern zu entlarven und den „kommenden Zorn“ anzukündigen (Mt 3,7 ff.)? Johannes blieb seinem Auftrag treu, auch wenn er auf den Prüfstand gestellt und angegriffen wurde.
Er war ein glaubwürdiger Botschafter des Herrn Jesus. Einerseits machte er keine gemeinsame Sache mit denen, die Gott richten würde. Andererseits tat und redete er eindringlich alles, damit sich Menschen vor diesem Gericht retten ließen. Bei allem, was er sagte und tat, war immer deutlich: Es geht um Jesus Christus. Johannes selbst war nur eine „Stimme“, die Stimme Gottes, durch die Er das Kommen seines Sohnes ankündigte und Menschen zu Ihm rufen wollte. Über den hatte Johannes viel zu sagen: der Herr; Der, den keiner kennen konnte, der sich aber offenbaren würde; der Kommende, der Richter; der überaus Würdige; das Lamm Gottes, das einmal die Sünde der Welt wegnehmen würde; Der, der den Vorrang hat; der Ewige; der geisterfüllte Diener; Der, der den Heiligen Geist auf die Erde bringen würde; der Sohn Gottes (Joh 1,19-34).
Das Echo
Das Echo: „Er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben“. Dieses Zeugnis bekam Johannes von Dem, der selbst die Wahrheit ist, der immer die Wahrheit redete, immer wahrhaftig, aufrichtig war, von dem wahrhaftigen und treuen Zeugen Gottes. Der Herr Jesus, der menschliche Zeugen gar nicht nötig hatte, berief sich auf Johannes als Zeugen dafür. So glaubwürdig war Johannes! Das haben übrigens auch die Menschen gemerkt. Das Urteil des Herrn ist wichtiger als das der Menschen, aber es ist doch schön zu sehen, was sie über ihn sagen: „Johannes tat zwar kein Zeichen; alles aber, was Johannes von diesem (dem Herrn Jesus) gesagt hat, war wahr“ (Joh 10,41).
Jeder Jünger des Herrn Jesus soll ein Zeuge für Ihn sein. Wie ein Brief, den der Herr Jesus an die Menschen schreibt, mit denen wir zu tun haben (vgl. 2. Kor 3,2.3). Wenn ich mit anderen rede, geht es dann auch mal um den Herrn Jesus? Ist das, was ich sage, wahr? Bin ich aufrichtig?
„Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist; wer aber irgend mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist“ Mt 10,32.33
Wer leuchten will, muss brennen
Johannes war ein „leuchtendes“ Vorbild. Was er sagte und wie er sich verhielt, verbreitete Gottes Licht. Wie sieht das Licht der Christen aus? Ein müdes Schimmern, das Gottes Kraft und Leben verbirgt? Ein unstetes Flackern, das mal Orientierung bietet und mal nicht? Eine vielfarbige Disco, wo jeder etwas Tolles findet, aber keine Klarheit herrscht? Johannes hatte auch Glaubensschwächen, aber der Herr lobte ihn dafür, dass er ein helles, reines, klares Licht verbreitete. Wer ihn traf, wer ihn hörte, der wusste, woran er war.
Johannes war die Lampe. Die Lichtquelle war Gott. Er leuchtete in die Herzen der Menschen. Er zeigte ihnen, wie Gott über sie dachte: Sie waren Sünder. Aber er erleuchtete ihnen auch den Weg zu Gott: Den Weg der Buße, den sie durch die Taufe beschritten.
Johannes „leuchtete“ nicht nur nach außen, sondern er „brannte“ auch innerlich. Bei den Emmaus-Jüngern brannte das Herz, als sie dem Herrn Jesus begegneten und von Ihm Weissagungen erklärt bekamen, die Ihn betrafen (Lk 24,32). Johannes’ Herz brannte, schon bevor er den Herrn persönlich traf und mit Ihm redete.
In seinem Dienst ging es Johannes nicht um sich selbst. Er war erfüllt von dem Sohn Gottes, den er ankündigen durfte. Als der Herr Jesus auftrat, um seinen Dienst zu beginnen, wies Johannes seine Jünger auf Ihn hin: „Siehe, das Lamm Gottes!“ Als seine Jünger das hörten, folgten sie Jesus nach (Joh 1,35 ff.). Johannes wollte seine Jünger nicht bei sich behalten; ihm war nicht wichtig, wie viele Jünger er hatte, sondern dass alle Ihn kennen lernten und Ihm nachfolgten – dem Sohn Gottes.
Das Echo
Das Echo: „Er war die brennende und scheinende Lampe“. Der Herr Jesus bezeugte mit diesen Worten, dass Johannes seinem Auftrag gerecht geworden war. Aber Er sagte damit noch mehr. Dieses Zeugnis bekam Johannes von Dem, der selbst das Licht war, das in die Welt kommend jeden Menschen erleuchtete. Der Herr Jesus selbst war von Natur aus von einer brennenden Hingabe und Liebe zu Gott, dem Vater erfüllt. Er war bereit, sein Leben zu lassen und wusste: „Darum liebt mich der Vater“ (Joh 10,17).
Wer leuchten will, muss brennen. Jeder Gläubige ist ein Licht in der Welt. Johannes der Täufer ist jedem Christen ein Vorbild. Man kann sich „anstecken“ lassen von dem Herrn Jesus, der wichtiger ist als alles andere.
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