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Musik extra

Musik extra

Die Redaktion von „Folge mir nach“ hat einen längeren Leserbrief zu „Musik – Geschenk oder Gefahr“, FMN 6/2007, erhalten, den wir gerne auszugsweise veröffentlichen wollen.

J. B. schreibt u.a.: „Ich bin davon überzeugt, dass am musikalischen Material keine Werturteile festgemacht werden können. Die Aussage „Wohlklang ist ein Grundelement der natürlichen Schöpfung“ hilft da wenig. Woher kennen wir die Schöpfungsordnung? Ich sage: aus der Offenbarungsquelle, das ist für uns nur die Bibel. Und das verpflichtet mich, nur etwas als Schöpfungsordnung zu deklarieren, von dem ich definitiv und nicht bloß durch ein Schlussfolgern weiß, dass es der geschaffenen Ordnung entspricht. In der Schöpfung ist zunächst einmal Geräusch und Lärm, Windsäuseln und Donnerwetter. Das Geschaffene bei der Musik scheint mir damit zusammenzuhängen, dass der Mensch ein musikmachendes Wesen ist. Er hat die Fähigkeit, Geräusch zu Musik zu ordnen. Musiker und Hörer befinden sich in einer„Welt“, die künstlich, gestaltet und geordnet ist. Diese Ordnungen zu verstehen und zu mögen, muss man lernen. Die einen kommen dabei weiter als die anderen.“

J.B. bringt zwei Beispiele zu Harmonik und Takt:

„Ich habe in den letzten Tagen die Popmusiksender im Auto und auch die Metalsongs aus der Umgebung von Jugendlichen analysiert und komme zu dem Schluss, dass diese Musik fast vollkommen der bei euch postulierten Schöpfungsordnung entsprechen. Alles ist im reinen 4/4-Takt, der fast nicht variiert wird (rhythmische Öde, Abwesenheit von Rhythmus) und bietet reine Dur/Moll Harmonie/Monotonie. ... Gerade Dur- und Moll-Harmonien sind geschichtlich sehr neue Tatsachen und keineswegs Alleinstellungsmerkmale. In der Zeit der Polyphonie gibt es sie gar nicht und in einstimmigen Musiken erst recht nicht. Die Ordnung des Tonvorrates geht im Westen von den Kirchentonarten über Dur-Moll-Skalen bis zur 12-Tönigkeit und im Osten ganz andere Wege.

Die Dissonanzen sind nun wirkliche physikalische (und damit Schöpfungs-) Phänomene, die sich in einer Reihe vom weißen Rauschen (keine Dissonanz) über stark schwebende Zusammenklänge (z.B. Triton, starke Dissonanz) bis zum Einklang (keine Dissonanz) ordnen. Hier kann man nur sagen, dass die Verträglichkeit für Dissonanzen geschichtlich und kulturell sehr schwankt. Mit Ausnahme von Sonderphänomenen gilt für Europa/Amerika: Je poppiger und modischer, desto harmonischer. Shows, Musicals, Tanzmusik wie z.B. der Rock’nRoll müssen simpel und damit auch sehr konsonant bleiben. Sie sind ja das Fastfood der Musik!“

Folgende positiv wertende Kriterien schlägt J.B. vor:

„Wertvolle geistliche Musik

  • ist vor allem Vokalmusik,
  • gibt dem gemeinsam gesungenen Lied den Vorrang,
  • verstärkt den Liedtext zu einem Erlebnis, dass den ganzen Menschen anspricht,
  • begleitet die Menschen durch die verschiedenen Lebensphasen. „Man trägt sie mit sich“ und
  • kann auch musikalische Moden mitmachen. Dabei ist klar, dass das Modische vergeht.

 

Der Text

  • bleibt als Gesang sehr viel besser im Gedächtnis,
  • bekommt Gefühlswerte, die über den reinen Wortsinn hinausgehen,
  • sollte richtig/biblisch sein,
  • kann sehr alltäglich oder auch sehr komplex sein,
  • soll weder inhaltlich noch von der Textform „billig“ sein,
  • muss nicht immer alles sagen. Die Sänger/Hörer sollen mitdenken und mitfühlen.
  • Antiquierter Text und Fremdsprachen gehen schwerer „ins Blut“, sie bleiben auf Abstand.

 

Die Musik

  • soll handwerklich gut sein, das heißt vor allem fehlerfrei und stimmig.
  • Die Mischung macht`s: von einfach bis kompliziert, von schlichter Klangfarbe bis sehr „bunt“;
  • attraktive Elemente helfen vor allem Anfängern und Jugendlichen beim Einstieg.
  • Die Musik soll sanglich sein, schlechte Singbarkeit offenbart meist handwerkliche Fehler;
  • gute „weltliche“ Musik kann kopiert werden. Alle großen Meister taten das.

 

Die Christen

  • sind privat und gemeindlich zur Musik verpflichtet. Die Bibel lehrt das klar.
  • Sie meinen zu oft, Musik wäre den musikalischen Menschen vorbehalten,
  • meinen zu oft, singen könnte jeder.
  • Sie müssen Musik lernen, so wie sie rechnen und schreiben lernen.Sie sind sich der gewaltigen Bedeutung der Musik auf der Erde und im Himmel oft nicht bewusst.“

 

Stimmt dem HERRN einen Lobgesang an,  singt Psalmen unserem Gott mit der Laute! Psalm 147,7