Das persönliche Grußwort

In diesem Heft haben wir zwei Beiträge zum Thema „Freiheit“. Das ist ja für den Christen geradezu ein Wesensmerkmal: Christus hat uns für die Freiheit frei gemacht (Gal 5,1), wir sind zur Freiheit berufen (V. 13). Wo der Geist des Herrn ist, ist Freiheit (2. Kor 3,17). „Frei – wovon eigentlich?“, fragt man unwillkürlich. Frei von der Sünde, vom Gesetz des Sinai, von Satans Macht. Frei zu sein ist aber nicht nur ein Status – es muss auch gelebt werden. Und da wird die Sache konkret: Frei von Bindungen – etwa einer Sucht (S. 4). Frei von „Gewohnheitssünden“. Ich lege nicht nur die Sünde ab, sondern auch alle anderen „Bürden“, die mich im „Wettlauf“ für und zu Christus behindern (Heb 12,1). Ich bin zum Beispiel frei von „Menschenfurcht“, die „einen Fallstrick legt“ (Spr 29,25). Ich bin frei von solchen Vorlieben, Sorgen und Ängsten, von faulen Zugeständnissen und Kompromissen, die mich hindern, Gottes Willen ganz zu tun. Zu alledem hat Christus uns frei gemacht, und das soll in unserem Leben ganz praktisch so sein.

Damit ist die zweite Seite des Themas „Freiheit“ angesprochen: „Frei – wofür eigentlich“? Frei für Gott zu leben. Denn christliche Freiheit ist nicht Freiheit von Regeln, von Maßstäben, von Beurteilung und Rechenschaft. Ganz klar: Wir leben „als Freie und nicht als solche, die die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit haben, sondern als Knechte Gottes“ (1. Pet 2,16). Wenn ich frei bin – wie nutze ich die Freiheit? Wie nutze ich die Zeit, die Gott mir reichlich gegeben hat (S. 10)? Ich bin verantwortlich dafür, woran ich mich binde. Ich bin verantwortlich dafür, wie ich meine Zeit nutze. Bleibt neben Schule, Uni, Haushalt, Beruf noch genug Zeit, die ich als Jünger im Reich Gottes auskaufen kann? Ihr kennt vielleicht das Lied, in dem es heißt:

„Zeit ist Gnade, ist Gnade zum Leben, Zeit ist Gnade zu rechtem Tun.

Zeit ist Gnade zum Dasein für andre. Zeit ist Gnade, auch Gnade zum Ruh’n.

Zeit ist Gnade, ist Gnade zum Lieben, Zeit ist Gnade vor Gott zu steh’n.

Zeit ist Gnade, auf ihn still zu hören, Zeit ist Gnade zum Warten und Geh’n.

Zeit ist Gnade, ist Gnade zur Umkehr, Zeit ist Gnade zum Neubeginn.

Zeit ist Gnade zum Leben für Jesus. Zeit ist Gnade! – Das ist ihr Sinn.“

In diesem Sinn wünscht Euch eine gnadenreiche Zeit

P.S. Sicher fällt Euch auf, dass es in diesem Heft keine Pinnwand gibt. Statt dessen (und statt einer ausführlichen Bibelarbeit) haben wir eine grafische Übersicht über die Offenbarung aufgenommen. Wir möchten auch in Zukunft den Mittelteil hin und wieder für grafische oder schematische Darstellungen nutzen. Für Eure Anregungen, was Ihr Euch da vorstellen könntet, sind wir dankbar!