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Keine Zeit für Gott

Keine Zeit für Gott

Ich hatte vor nicht zu langer Zeit eine Religionsdiskussion mit einem Ungläubigen. Nach ungefähr einer Stunde wurde meine Freundin schon ungeduldig. Sie hatte viel zu tun, eine andere Freundin wollte auch noch mit nach Hause kommen (ich habe eine Zeitlang bei ihr gewohnt). Sie fing etwas an zu drängeln. Da meinte der Ungläubige: „Ist euch euer Glaube so wenig Wert, dass ihr nicht einmal darüber diskutieren könnt?“

Dieser Satz traf mich ziemlich hart. Was sollte man dazu sagen? Ergeht es uns nicht auch manchmal so, dass wir sonntags ungeduldig werden, wenn die Stunde einmal etwas länger dauert? Es ist der einzige Tag in der Woche, wo wir Zeit für Gott haben sollten … und doch haben wir so oft andere, unwichtige Sachen vor.

Kurz danach kam es, dass ich zu einer Gemeinde in Paris ging. Dort gab es absolut kein Gehetze. Der ganze Tag war so ausgerichtet, dass man Zeit hatte, auch wenn es mal eine Stunde länger dauerte. Man schien froh zu sein, wenn jemand noch etwas mitzuteilen hatte. Es machte den Leuten Spaß, noch mehr zu hören. Ich empfand es als ein sehr großes Zeugnis.

Hat Gott uns nicht auch gesagt: „Sechs Tage sollst du arbeiten; der siebente Tag aber ist ein feierlicher Sabbat, eine heilige Versammlung. Keine Arbeit sollt ihr an ihm tun; denn es ist ein Sabbat für den HERRN, überall, wo ihr wohnt“ (3. Mose 23,3).

Dieser Vers zeigt uns noch einmal ganz deutlich, dass der 7. Tag, also Sonntag, für Gott ist, und für Gott alleine. Man soll sich Zeit für ihn nehmen, anstatt sich an diesem Tag etwas anderes vorzunehmen. Sonst kommt man nur ins Gehetze und kann sich beim Gottesdienst nicht mehr konzentrieren.

A.S.

 

Anmerkung der Redaktion:

Tatsächlich sollten wir mehr beachten, dass der erste Tag der Woche, das heißt der Sonntag, der Tag des Herrn ist (Off 1,10) und entsprechend einen besonderen Platz in unserem Wochenplan haben sollte. Wer nicht durch berufliche oder andere Verpflichtungen verhindert ist, sollte an diesem Tag die Zusammenkünfte der Christen besuchen und auch christliche Gemeinschaft pflegen. Zugleich gibt uns das Neue Testament keine speziellen Regelungen für diesen Tag – wie für den im Brief erwähnten Sabbat – , sondern fordert uns immer wieder auf, unser ganzes Leben dem Herrn zu unterstellen. Das ist weit mehr als nur einen Tag Ihm zu geben – aber wir dürfen aus Liebe und nicht aus Zwang diese Hingabe praktizieren!

Auch der erste Punkt des Briefes ist von großer Bedeutung. Wir sollten uns Zeit nehmen für Ungläubige und Suchende. Schließlich geht es um die Ewigkeit dieser Menschen!