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Sonne, Mond und Regenbogen
Licht ist etwas Einzigartiges und Wichtiges in der Schöpfung. Nichts geht ohne Licht. Zugleich eröffnet sich uns durch die Beschäftigung mit dem Universum Gottes ein Blick auf die Größe unseres Schöpfers. Die beiden Bücher Gottes, auf der einen Seite die Schöpfung und auf der anderen Seite die Bibel, machen uns diese Tatsachen ganz deutlich.
„Und Gott sah das Licht, dass es gut war. Und Gott schied das Licht von der Finsternis“ (1. Mo 1,4). Gerade 1. Mose 1 zeigt uns, dass es für uns als Gottes Leute dabei um mehr geht als um astronomische Fachinformationen. Deshalb sind diese Texte eigentlich Pflichtlektüre für jeden Christen. Einen kleinen Beitrag zum Einstieg soll dieser Artikel bieten.
Licht – Quelle des Lebens
Licht ist zum einen die Voraussetzung für viele biologische Vorgänge. Licht dient aber zum anderen auch dazu, dass wir die Dinge um uns her wahrnehmen können. Am vierten Schöpfungstag machte Gott die Lichter zur Beherrschung des Tages und zur Beherrschung der Nacht, nämlich die Sonne und den Mond. Das Licht der Sonne, das sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 300.000 km/s ausbreitet, kann nur die Erde erreichen, wenn sich kein Hindernis in den Weg stellt. Das macht deutlich, dass sich das Licht im Normalfall geradlinig ausbreitet. Schiebt sich z. B. der Mond zwischen Erde und Sonne, kommt es zu einer Sonnenfinsternis, die je nach Stellung des Mondes zu einer totalen oder zu einer partiellen Sonnenfinsternis führt. Sie ist in der Regel nur über einen Zeitraum von wenigen Minuten wahrnehmbar.
Sonnenfinsternis – der Kosmos fasziniert und lehrt
- Bei einer totalen Sonnenfinsternis steht der Mond genau zwischen Erde und Sonne, so dass die Sonne aus Sicht der Erde für einen kurzen Augenblick völlig verdeckt ist.
- Eine partielle Sonnenfinsternis entsteht, wenn der Mond nicht genau vor der Sonne steht, sondern etwas darüber oder darunter. Er verdeckt sie daher nur teilweise. Wird nur ein geringer Teil der Sonne bedeckt, bleibt eine solche Sonnenfinsternis in der Regel unbemerkt
- Ein besonderer Fall ist die ringförmige Sonnenfinsternis. Da sowohl die Umlaufbahn der Erde um die Sonne als auch die Umlaufbahn des Mondes um die Erde leicht elliptisch sind, ändern sich die Entfernungen von Sonne und Mond zur Erde. Bei einer großen Entfernung zwischen dem Mond und der Erde und einer gleichzeitig geringen Entfernung zwischen der Sonne und der Erde, ist die „Mondscheibe“ nicht mehr groß genug, um die ganze „Sonnenscheibe“ abzudecken. In dem Moment, wenn der Mond genau vor der Sonne vorbeizieht, erfolgt statt einer totalen eine ringförmige Sonnenfinsternis, bei der der äußere Rand der Sonne sichtbar bleibt. Ein solches Ereignis ist nur deshalb möglich, weil der Mond von der Erde aus nahezu genau so groß erscheint wie die Sonne.
Im ganzen Sonnensystem gibt es Sonnenfinsternisse, jedoch sind sie nirgends so ausgeprägt wie jene auf der Erde. Dies hängt mit der runden Mondform, der exakten Mondgröße und der exakten Entfernung zur Sonne zusammen.
Umlaufbahnen von Erde und Mond um die Sonne
In den Positionen des Mondes 1 und 4 kommt es zu einer Mondfinsternis. In den Positionen 2 und 3 zu einer Sonnenfinsternis.
Eigentlich ist der Ausdruck Sonnenfinsternis falsch, da ja das Licht der Sonne nicht erlischt, sondern das Licht der Sonne wird nur durch den zwischen Sonne und Erde stehenden Mond verdeckt.
Es fällt nicht schwer, aus Gottes Wort zu erkennen, dass die Sonne ein Hinweis auf den Herrn Jesus ist. Er wird in Maleachi 3,20 als „Sonne der Gerechtigkeit“ bezeichnet. Und in Matthäus 17,2 leuchtete sein Angesicht wie die Sonne. Der Mond dagegen als bestrahlter Himmelskörper ohne eigene Lichtquelle scheint ein Hinweis auf abgeleitete Autorität zu sein; er soll die Nacht auf der Erde beherrschen (1. Mo 1,16). Doch diese Funktion erfüllt er nur, wenn er sich nicht zwischen Sonne und Erde stellt.
Übertragen auf unser Christenleben können wir es vielleicht in folgender Weise anwenden. Wir kommen nur unserer Aufgabe als Zeugen des Herrn Jesus nach, wenn wir uns nicht mit unserer Person in den Vordergrund drängen, also zwischen anderen Menschen und dem Herrn Jesus stehen. In uns selbst haben wir keine Leuchtkraft. Wir können nur etwas von dem Licht weitergeben, mit dem der Herr Jesus in unsere Herzen geleuchtet hat. Sein Licht muss auf uns fallen und dann von uns weiter zu anderen gelenkt werden.
Mondfinsternis – Die Erde verdrängt das Licht ... im Leben eines Christen
Bei der Mondfinsternis ist der Sachverhalt etwas anders. Der Mond ist ein Erdtrabant, der von sich selbst kein Licht ausstrahlt. Er reflektiert nur das Licht der Sonne. In dem Moment, wo sich die Erde zwischen Sonne und Mond „schiebt“, trifft kein Licht auf den Mond, welches dann reflektiert werden könnte. In dem obigen Bild erkennen wir, dass es nur in den Positionen 2 und 3 zu einer „Sonnenfinsternis“ und in den Positionen 1 und 4 zu einer Mondfinsternis kommen kann.
Auch das Phänomen der Mondfinsternis können wir auf das Leben eines Christen anwenden. Wenn wir uns nicht im Licht des Herrn Jesus aufhalten, der von sich selbst sagt: „Ich bin das Licht der Welt“, können wir auch kein Licht weiterstrahlen (reflektieren). Die an sich harmlosen und auch notwendigen Dinge der Erde können in unserem Leben überdimensional stark werden und sich zwischen uns und den Herrn stellen. Wenn unser Trachten, unsere ganze Neigung dem Beruf oder einer Freizeitbeschäftigung gelten (vgl. Kol 3,1.2), werden der Herr und sein Wort an Einfluss und Leuchtkraft verlieren. Durch Gottes Wort werden wir aber dazu aufgefordert, wie Himmelslichter in der Welt zu scheinen (Phil 2,15)!
Licht – elektromagnetische Strahlung
Licht besitzt darüber hinaus noch sehr viele andere interessante Eigenschaften. So ist das Licht ein Teil der elektromagnetischen Strahlung, die vom menschlichen Auge wahrgenommen werden kann. Es setzt sich aus einem Spektrum verschiedener Wellenlängen im Bereich von 380 nm (Nanometer) bis 780 nm zusammen. In dieser Mischung erscheint das normale Sonnenlicht „weiß“. Durch bestimmte optische Mittel, z.B. einen Filter, kann man dieses weiße Licht in einfarbiges (monochromatisches) Licht (Licht einer Wellenlänge) zerlegen. Jede dieser monochromatischen Lichtkomponenten entspricht einem spezifischen Farbeindruck, den sogenannten Spektralfarben oder Regenbogenfarben. Mit zunehmender Wellenlänge ändert sich die Farbe von violett über blau, grün, gelb, orange bis hin zu rot.
Regenbogen und Lichtbrechung
Diese Tatsache tritt an einer Naturerscheinung, die auch in der Bibel beschrieben wird, deutlich zu Tage. Alle haben schon einen Regenbogen gesehen, wie er sich nach einem vorübergegangenen Regenschauer herrlich in diesen Spektralfarben am Himmel präsentiert.
Wie entsteht nun ein solcher Regenbogen? Die Regentropfen wirken wie kleine optische Linsen oder Prismen. Wenn es regnet und gleichzeitig die Sonne scheint, fällt Licht auf die Regentropfen. Lichtstrahlen treten in die Tropfen ein, werden an der Innenseite gespiegelt und treten wieder aus. Weil nun die Farben, die im weißen Sonnenlicht enthalten sind, beim Ein- und Austritt in den Tropfen unterschiedlich stark abgelenkt werden, kommt es zum farbigen Regenbogen. Er ist immer an der der Sonne genau entgegengesetzten Seite des Himmels in einem bestimmten Winkelabstand (42°) um den Sonnengegenpunkt Folge mir nach 15 zu sehen. Als Sonnengegenpunkt bezeichnet man einen gedachten Punkt auf der Verbindungslinie Sonne-Beobachter. Der Sonnengegenpunkt variiert demnach mit dem Lauf der Sonne. Bei Sonnenauf- und -untergang, wenn die Sonne am Horizont steht, ist der Gegenpunkt am gegenüberliegenden Horizont. Da dieser Sonnengegenpunkt bei hochstehender Sonne hinter dem Horizont liegt, kann man im Hochsommer mittags keinen Regenbogen beobachten. In den Wintermonaten hingegen kann er den ganzen Tag über entstehen. Je höher die Sonne am Himmel steht, desto flacher ist der Regenbogen, bei tiefstehender Abendsonne wölbt er sich entsprechend hoch. Auch die Spannbreite des Bogens ist vom Sonnenstand abhängig. Je tiefer die Sonne, umso breiter der Regenbogen. Blaues Licht wird stärker gebrochen als rotes und liegt dadurch beim Austritt aus dem Tropfen näher am ursprünglichen Strahl. Im Regenbogen sehen wir daher den blauvioletten Streifen am weitesten innen, gefolgt von grün, gelb und ganz außen rot. Manchmal erscheint der Regenbogen mit einem recht ausgeprägten kräftigen roten Farbstreifen, manchmal sind die Farben blasser, dafür ist der Bogen breiter. Das hängt mit der Größe der Wassertröpfchen zusammen. Je kleiner die Tröpfchen, desto blasser sind die Farben.
Der Nebenbogen – eine „Spezialität“ des Schöpfers
Oft ist zusätzlich zum Hauptbogen noch ein weiter außen liegender blasserer Nebenbogen zu sehen, der fast wie ein Spiegelbild des ersten Bogens wirkt, da seine Farbreihenfolge genau umgekehrt wie die des Hauptbogens ist. Wie beim „normalen“ Regenbogen wird auch beim Nebenbogen das Licht in Regentröpfchen gebrochen. Bei einem bestimmten Eintrittswinkel wird aber ein Teil des Lichtstrahls nicht nur einmal, sondern zweimal an der Grenzschicht des Tropfens reflektiert. Wenn diese Lichtstrahlen den Tropfen wieder verlassen, kreuzen sie die ursprüngliche Richtung des Sonnenlichts. Da der blaue Lichtstrahl wieder stärker gebrochen wird als die anderen Farben, bildet er nach dem Überkreuzen einen etwas größeren Winkel und im Nebenbogen liegt die blaue Farbe daher außen.
Scheint die Sonne auf eine Nebelwand, kann es zu einer weiteren Spezialität kommen, dem sogenannten Nebelbogen. Nebel besteht ja auch aus kleinen Wassertröpfchen. Sie sind viel kleiner als die Regentropfen. Bei derartig kleinen Tröpfchen überlagern sich die Regenbogenwinkel der einzelnen Spektralfarben so, dass sie zusammen weißes Licht ergeben. Es entsteht ein weißer Bogen.
Der Regenbogen – Symbol der Gnade und der „Vielfarbigkeit“ des Herrn
Im ersten Buch Mose lesen wir davon, dass Gott den Bogen zum Zeichen des Bundes in die Wolken setzt, dass Er die Erde nie wieder durch eine Flut verderben will (1. Mo 9,13). Diese Verheißung hat Gott den Menschen aus reiner Gnade gegeben. Aber dürfen wir nicht im Hinblick auf den Herrn Jesus auch daran denken, dass wir Ihn in den unterschiedlichen „Farben“ sehen können? Wir sehen Ihn als den Herrn der Welt, als Richter, als den guten Hirten, als Heiland und in vielen anderen Eigenschaften oder Diensten. In der Summe all dieser wunderbaren „Farben“ ist unser Herr das herrliche Licht aus dem Himmel.
Die Natur des Lichtes – nur auf zweierlei Weise erklärbar
Eine weitere Besonderheit des Lichtes ist, dass man es nicht allein entweder als Energie oder aber als Materie klassifizieren kann, was sonst grundsätzlich der Fall ist. Licht kann nämlich einerseits als Welle (Energie) definiert werden, andererseits kann man jedoch auch nachweisen, dass es aus einzelnen Teilchen besteht (Materie). Diesen „Dualismus“ finden wir auch in Bezug auf unseren Herrn Jesus Christus. Die Bibel bezeugt klar, dass Er sowohl ewiger Gott als auch wahrer Mensch ist. Wir können das mit unserem Verstand nicht begreifen. Matthäus sagt uns ganz deutlich, dass niemand den Sohn erkennt als nur der Vater. Aber aus verschiedenen Berichten in den Evangelien wird uns dieser „Dualismus“ ganz deutlich vor unsere Herzen gestellt. In Markus 4 wird von einer Fahrt über den See Genezareth berichtet, bei der der Herr Jesus im Schiff schläft, müde vom rastlosen Dienst. Plötzlich erhebt sich ein heftiger Sturm, so dass das Schiff in Seenot gerät. Als Ihn die Jünger in großer Angst aufwecken, ist Er in der Lage, dem Sturm und den Wellen zu gebieten. Und diese gehorchen Ihm. Sofort entsteht eine große Stille. Wir können unseren Herrn nur immer wieder staunend betrachten. Und dieser ewige Gottessohn ist freiwillig als Mensch am Kreuz auf Golgatha für unsere Sünden gestorben!
Licht und Licht ist nicht dasselbe
„Denn bei dir ist der Quell des Lebens, in deinem Licht werden wir das Licht sehen“ (Ps. 36,10). „Sende dein Licht und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berg und zu deinen Wohnungen“ (Ps. 43,3). Dieses „geistliche“ Licht gibt uns Christen tiefe Freude über die Wahrheit aus Gottes unsichtbarer, aber genauso wirklicher Welt – eine Freude über eine Person, die den Glanz des Himmels überstrahlt (vgl. Paulus’ Bekehrung in Apostelgeschichte 9).
Lasst uns gegenseitig durch diese kurzen Hinweise aus der Schöpfung anspornen, die großen „Taten [o. ,Werke’] des Herrn“ zu erforschen (Ps 111,2) und sich immer wieder mit dem Herrn Jesus selbst zu beschäftigen, „nach ihm zu forschen in seinem heiligen Tempel“ (Ps 27,4). Es wird nie langweilig sein. Wir werden immer wieder Neues entdecken. Und wie wird es erst sein, wenn wir Ihn sehen, wie Er ist?
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