Der Weltjugendtag in Köln - Lektionen für bibeltreue Christen
Der Weltjugendtag in Köln – Lektionen für bibeltreue Christen
Ende August 2005 fand in Köln der Weltjugendtag der Römisch- Katholischen Kirche statt. Eine Woche lang beherrschte dieses Ereignis die Medien. Über eine Million Teilnehmer zählte der Abschlussgottesdienst, der von Papst Benedikt XVI. zelebriert wurde. Man stellt sich die Frage, warum es in einer Jugendgesellschaft, die man wohl kaum als christlich bezeichnen kann, möglich ist, so viele Leute aus aller Welt zu einem kirchlichen Event zusammenzubringen. Und man ist verblüfft, dass manche Erscheinungen dieses Ereignisses gar nicht so weit von der Praxis unter wiedergeborenen Christen1 entfernt sind...
„Alle Athener aber und die Fremden, die sich da aufhielten, brachten ihre Zeit mit nichts anderem zu, als etwas Neues zu sagen und zu hören“ (Apg 17,21). „Als sie aber das hörten und von Wut erfüllt wurden, schrieen sie und sagten: Groß ist die Artemis der Epheser!“ (Apg 19,28).
Es gibt viele Gründe dafür, dass sich Menschen in großer Menge versammeln. Es gibt charismatische Menschen, die andere anziehen. Es gibt philosophische, religiöse Diskussionsstätten. Es gibt Demonstrationen gegen eine Person oder gegen Strömungen, die Menschen zusammenbringen.
Was mag die jungen Menschen zum Weltjugendtag nach Köln gebracht haben? Es geht an dieser Stelle nicht um eine kritische Würdigung des Weltjugendtages. Es geht darum, verschiedene Phänomene, wie sie bei diesem Massen-Event sichtbar wurden, aufzugreifen und in ihrer Relevanz für bibel- orientierte Christen zu überdenken.
1. Idole – oder glaubwürdiges Vorbild
Natürlich: Es war der erste Besuch des kurz zuvor gewählten Oberhauptes der Römisch-Katholischen Kirche: Papst Bene- dikt XVI., der viele anzog, vor allem, weil er als Deutscher seine erste Auslandsreise nach Deutschland unternahm. Obwohl er eine Moral vertritt, die von den meisten Jugendlichen rundherum abgelehnt wird, zog der Papst die Massen an. Auch wenn der Deutsche Ratzinger in seiner Person nicht die gleiche charismatische Ausstrahlung hat wie sein Vorgänger, Johannes Paul II., fasziniert er die Mengen offensichtlich durch eine gewisse Geradlinigkeit und Konsequenz.
Natürlich geht es uns nicht um die Person des deutschen Papstes. Es geht uns an dieser Stelle auch nicht um eine Beurteilung seiner Lehren. Aber das, was die jungen Leute nach Köln brachte, sind Motive, die man auch unter wiedergeborenen Christen finden kann. Denn warum gibt es christliche Veranstaltungen, die besucht werden, andere jedoch, die leer bleiben? Und wir lernen, dass junge Leute ihren „Star“, ihr Vorbild suchen. Können und sollen wir ihnen dies bieten?
Einerseits nein! Denn wir wollen keine gläubigen „Idole“ schaffen. Unsere vornehmste Aufgabe ist es, auch junge Gläubige zu Christus zu führen. Kein Gläubiger soll groß in den Augen der anderen sein: „Wer ist denn Apollos, und wer ist Paulus? Diener ...“ (1. Kor 3,5). Und an anderer Stelle schreibt Paulus: „Denen Jesus Christus als gekreuzigt vor Augen gemalt wurde“ (Gal 3,1). Ein Diener des Herrn wird nicht sich, sondern allein Christus in den Mittelpunkt stellen. Und dieser sammelt und versammelt, denn Er möchte der Mittelpunkt der Gläubigen sein.
Andererseits ja! Denn wir sollen Vorbilder sein, ohne dabei „Star“ zu sein. Timotheus wird gesagt: „Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild der Gläubigen“ (1. Tim 4,12). Und Titus wird gesagt: „Indem du in allem dich selbst als ein Vorbild guter Werke darstellst“ (Tit 2,7). Junge Menschen merken, ob ältere Gläubige in ihrem Leben authentisch, d.h. echt sind. Pharisäer, die streng sprechen und sich selbst anders verhalten, haben keine Autorität (Mt 23,3). Junge Menschen suchen Halt, suchen Orientierung. Sie werden dorthin gehen, wo sie dies in einer lebendigen Weise finden. Dabei zählt nicht das Bibelwissen – obwohl es für jeden Christen von grundlegender Bedeutung ist. Was für junge Menschen zählt, ist das praktische Leben. Daran erkennen sie die Wirklichkeit der vorgestellten Lehre. Junge Menschen werden leicht durch beeindruckende Menschen verführt. Aber sie durchschauen sehr schnell, wenn Lehre und Lebenswirklichkeit nicht zusammen passen.
2. Groß-Events – oder individuelle Beschäftigung?
Offensichtlich war der Weltjugendtag ein Mega-Event. Entsprechend äußerten sich lobende und kritische Kommentatoren. Hier kam die halbe Jugend-Welt zusammen – wer will nicht dabei sein? Die aktuelle Gesellschaft ist ohnehin auf Mega-Events ausgerichtet. Ob es um Sportmeisterschaften geht, um Musikkonzerte, um Autoshows, um Unternehmenstreffen, um religiöse Veranstaltungen jeder Schattierung: Hauptsache groß und fernsehtauglich! Auch unter bibeltreuen Christen ist eine Tendenz zu „Groß-Events“ festzustellen. Wenn man viele Jugendliche antreffen will, dann muss man zu Groß-Konferenzen gehen. Nicht, dass wir den Weltjugendtag und solche großen Bibeltage auf eine Stufe stellen oder vergleichen können. Aber es fällt auf, dass die normalen Bibelstunden und die regelmäßigen Bibelkonferenzen teilweise kaum noch besucht werden. Dafür haben sich eine Reihe von Bibelkonferenzen mit Eventcharakter entwickelt. Und hier treffen sich alle. Man kann kaum noch unterscheiden, ob die Teilnehmer wirklich ernsthaft an der Bibel oder mehr an ande- ren Dingen interessiert sind.
Soll man gegen diesen Trend vorgehen? Vom Grundsatz her ist ja nichts gegen größere Bibelkonferenzen einzuwenden. Hier kommt es darauf an, dass Größe nicht zum Selbstzweck wird. Denn ein solches Motiv führt immer in die Irre. Es kommt darauf an, dass die jungen Menschen mit einem „nahrhaften“ Programm versorgt werden. Je mehr die jungen Leute sich selbst überlassen und für zweitrangige Aktionen gewonnen werden, umso mehr treten unerwünschte Begleiterscheinungen auf.
Es ist wichtig, dass junge Menschen lernen: Größe ist kein Selbstzweck. „Ein König wird nicht gerettet durch die Größe seines Heeres“ (Ps 33,16). Größe rettet nicht – weder vor der unchristlichen Gesellschaft noch vor falschen Wegen. Und junge Menschen müssen lernen, dass große Events kein Ersatz für die normalen Zusammenkommen sind. Vielleicht finden es manche in den örtlichen Zusammenkünften zu langweilig. Aber sie werden es achten, wenn Geschwister sich Zeit nehmen und ihre Energie dafür einsetzen, sich ganz individuell um junge Menschen zu kümmern. Genau das kann ein Groß-Event nicht leisten. Es gibt also noch genug Raum für örtliche und regionale Arbeit!
3. „Veranstaltungs-Christentum“ – oder regelmäßiges Zusammenkom- men vor Ort?
Für viele Teilnehmer war der Weltjugendtag eine willkommene Abwechselung zum Normalen. Da nämlich die einzelnen Kirchen nur selten gefüllt sind – gerade einmal zu Weihnachten und Ostern oder bei Hochzeiten und Taufen. Sonst ist die Anzahl der Besucher sehr überschaubar, man ist nicht selten mehr oder weniger auf sich alleine gestellt. Aber am Weltjugendtag ist man nicht allein. Endlich sieht alles so lebendig aus. Es wird interessant, pulsierend, man ist fasziniert.
Diese Diskrepanz erleben auch viele junge Christen, die sich gerne Sonntag für Sonntag „zum Namen des Herrn Jesus“ versammeln wollen (Mt 18,20). Dort müssen sie an manchen Orten feststellen, dass es bei ihnen nicht viele Gläubige gibt. Daher freuen sie sich riesig auf Veranstaltungen, wo sie erleben dürfen, dass sie nicht die einzigen Christen sind.
Damit sind aber zugleich Gefahren verbunden. Denn wie leicht verachtet man, wenn man an mehreren Großkonferenzen teilnehmen konnte, die Schwachheit im örtlichen Zusammenkommen (vgl. Sach 4,10)! Genau das zeigt das Spannungsfeld, in dem sich junge (und ältere) Christen befinden. Daher ist es von großer Wichtigkeit, dass auf diesen Großveranstaltungen nicht der Eindruck erweckt wird, man brauche die örtlichen Zusammenkommen nicht. Gerade dort wird der Grundstock für das geistliche Leben junger Menschen gelegt – nicht auf Großveranstaltungen. Deshalb legen wir Wert darauf, dass das örtliche Christenleben gestärkt wird.
Und wir wollen nicht übersehen: Die örtlichen Zusammenkommen als Versammlung haben eine andere Qualität als Konferenzen! Wenn wir zum Namen des Herrn Jesus hin an den jeweiligen Heimatorten zusammenkommen, ist der Herr Jesus selbst in der Mitte – Ihm begegnen wir dort ganz persönlich. Das ist etwas anderes bei Konferenzen, auf denen wir auch zu dem Herrn Jesus hingezogen werden sollen. Aber Matthäus 18,20 gilt eben dort nicht.
4. Einheitsbild nach außen – oder Einheit auf biblischer Grundlage?
Auch wenn der Weltjugendtag eine betont Römisch-Katholische Veranstaltung war, sollte doch von diesem ein Zeichen der Einheit ausgehen. Zumindest für diese Einheitskirche. Junge Menschen aus der ganzen Welt sollten erleben: Es gibt sie noch, die Kirche. Und sie steht zusammen. Junge Leute suchen keine Zersplitterung, keine Trennungen, sondern Einheit.
Einheit ist auch für junge, praktizierende Christen ein großes Thema. Ständige Trennungen verunsichern junge Menschen zunehmend. Nun wissen wir aus der Schrift, dass Gott immer wieder dazu auffordert, sich vom Bösen zu trennen: „Tut den Bösen von euch selbst hinaus“ (1. Kor 5,13). „Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit“ (2. Tim 2,19). Das müssen junge Menschen lernen – denn nur das ist Gottes Weg, um als Gläubige wirklich glücklich zu leben.
Es gibt allerdings ein „aber“. Und dieses „aber“ hat damit zu tun, dass der übergeordnete Gedanke Gottes nicht Trennung sondern Einheit ist. Trennung gibt es erst, seitdem die Sünde in diese Welt gekommen ist bzw. seitdem Satan sich überhoben hat und von Gott abgefallen ist. „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“ – da war alles eine Einheit. Erst durch den Fall Satans (zwischen 1. Mo 1,1 und 2) wurde Trennung nötig, wie die Trennung zwischen Licht und Finsternis – Letztere gab es vorher nicht. Als Gott den Menschen geschaffen hatte, gab es eine vollendete, harmonische Einheit im Garten Eden. „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut“ (1. Mo 1,31). Aber dann kam die Sünde, und mit ihr Trennung: zwischen Gott und dem Menschen, zwischen dem Garten Eden und dem Menschen. Das gleiche Prinzip finden wir in der Versammlung. Gott hatte sie am Pfingsttag geschaffen (Apg 2). Da gab es eine wunderbare Einheit (Verse 42–47; 4,32). Aber in dem Moment, wo die Sünde in die Versammlung hineinkam, gab es Trennung (5,5.10.13).
Warum verlangt Gott „Trennung vom Bösen“? Damit die biblische Einheit möglich wird. Trennung ist kein Selbstzweck und nicht das eigentliche Ziel, sondern das Mittel zum Zweck! Das lernen wir zum Beispiel in 2. Timotheus 2. Wenn man sich von dem trennt, was Gott nicht akzeptieren kann, isoliert man sich nicht, sondern findet sich mit denen zusammen, „die den Herrn anrufen aus reinem Herzen“ (Vers 22). Das ist Einheit auf der Basis der Trennung vom Bösen.
Junge Menschen müssen also lernen, dass es die biblische, von Gott gegebene Einheit nur auf der Grundlage der Absonderung vom Bösen gibt. Aber gerade junge Men- schen merken sehr schnell, ob sie es mit Christen zu tun haben, die den Schwerpunkt auf Trennung legen und allein von der Notwendigkeit reden, sich zu trennen, oder ob die Gläubigen den großen Gedan- ken der Einheit vor ihren Herzen haben (der nur realisierbar ist, wenn man sich von der Ungerechtigkeit trennt). Auch hierbei geht es nicht so sehr um das, was gesagt wird, als um das, was gelebt wird.
Junge Christen werden dann gewonnen, wenn sie glaubwürdig erleben, dass es um das geht, was Paulus so eindrücklich an die Epheser schreibt: „Ich ermahne euch nun ... mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe, euch befleißigend die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens“ (Eph 4,1–3). In Verbindung mit der Aussage, was zu tun ist – die Einheit des Gei- stes zu bewahren – stehen hier fünf Punkte, die zeigen, in welcher Weise die Gläubigen dies tun sollen. Beides ist wichtig – und das müssen auch junge Christen lernen. Aber beides geht Hand in Hand – niemals eines auf Kosten des anderen.
5. Spiritualität – oder geistliche Führung von oben erleben
Ein Schwerpunkt in vielen religiösen Veranstaltungen ist heute das Erleben einer sogenannten „Spiritualität“. Oft wird das verbunden mit einer Art „Meditation“, nicht selten in Verbindung mit fernöstlicher Mystik. Das alles hat eine ungemeine Anziehungskraft auf junge Menschen. Daher sind es gerade diese Angebote, die am besten besucht werden (und auf dem Welt- jugendtag besucht wurden).
Diese Art von Meditation und innerer Findungssuche finden wir in der Bibel nicht. Daher können wir so etwas auch jungen Menschen nicht anbieten. Ein In-sich-Hineinschauen führt entweder zu Depressionen und zum Elend, wie wir aus Römer 6 und 7 lernen. Oder man sieht in Selbstüberhebung nur seine eigenen Stärken und kommt zu einer Selbstüberschätzung (vgl. Lk 9,57–62). Das zu lernen ist für junge Menschen wichtig. Gerade auch, wenn es um sogenannte spirituelle Sitzungen in Verbindung mit fernöstlichen Lehren geht, sind sehr schnell Dämonen und Mächte Satans mit im Spiel (vgl. 1. Kor 10,20).
Im Gegensatz dazu ist es jedoch mehr als verständlich, dass junge Menschen Gläubige suchen, die wirklich unter der spirituellen, das heißt geistlichen Führung des Heiligen Geistes stehen. Die praktisch mit ihrem Herrn leben und lebendige Erfahrungen in einem Leben haben, das durch den Heiligen Geist geführt wird. Solche Gläubigen können von Erlebnissen mit dem Herrn berichten. Damit brüsten sie sich nicht, denn das würde sie selbst in den Mittelpunkt des Interesses stellen. Aber sie sind deshalb glaubwürdig, weil sie diese Erfahrung kennen und in Gesprächen jüngeren Gläubigen weitergeben können. Junge Menschen haben eine Antenne dafür, ob sie es mit einem „theoretischen“ oder mit einem „praktischen“ Christen zu tun haben. Nur die Letzteren können auf Dauer zu dem Herrn Jesus ziehen.
6. Tradition – oder lebendiger Glaube
Bis heute üben die äußeren Formen und die Tradition der Römisch-Katholischen Kirche eine hohe Anziehungskraft auf Menschen aus. Nicht umsonst sind gerade die äußeren Formen, die Gott im Alten Testament für die jüdische Religion gegeben hat, in allen „modernen“ Religionen wie dem Buddhismus, dem Islam, dem Hinduismus und auch in vielen christlichen Kirchen vorhanden. So sind auch sehr traditionsreiche Veranstaltungen wie zum Beispiel die Vigilfeier, der Gebetsabend, Höhepunkte des Weltjugendtages gewesen.
Der christliche Glaube ist das Gegenteil von Tradition. Das hat Paulus zum Beispiel an die Kolosser geschrieben: „Gebt Acht, dass nicht jemand da sei, der euch als Beute wegführt durch die Philosophie und durch eitlen Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt, und nicht nach Christus“ (Kol 2,8). Christentum ist in seinem Kern keine Tradition und keine Form, sondern eine Person: Christus! Natürlich sprechen die Apostel von Überlieferungen (2. Thes 3,6; 1. Kor 11,23). Aber das sind für uns Dinge, die direkt im Wort Gottes genannt werden. Über das Wort Gottes hinausgehende Tradition kann dazu führen, dass der lebendige Glaube davon überlagert wird (vgl. Off 22,18).
Vor diesem Hintergrund müssen junge Menschen lernen: Wenn man das Christentum so leben möchte, wie es uns das neue Testament lehrt, kann man sich nicht auf Formen zurückziehen. Traditionen und Formen sind für das Fleisch, die alte Natur des Christen attraktiv. Daran kann die alte Natur sich festhalten. Aber Traditionen haben kein Leben in sich.
Daher wird man junge Menschen nur gewinnen können, wenn man ihnen deutlich macht, dass sowohl das persönliche als auch das gemeinsame Glaubensleben ein wirklich erfülltes Leben ist – erfüllt von einer Person: Jesus Christus. „Denn das Leben ist für mich Christus“ (Phil 1,21), schreibt der Apostel Paulus. An Formen können sich Menschen festhalten, Christus dagegen hält uns in Bewegung – Er zieht uns zu sich hin. Wenn junge Menschen das nicht mehr erleben – bei aller Schwachheit der Verwirklichung – wird man sie nicht halten können.
Wir können nicht von jungen Menschen erwarten, dass sie an einem Ort der Hungersnot bleiben (vgl. Rt 1). Denn für die Hungersnot sind nicht die jungen Menschen verantwortlich. Aber wir können für junge Menschen ein Beispiel geben, dass man auch in schwierigen Umständen Gott treu bleiben kann, ja soll. Auch dafür sind Vorbilder da!
Ausblick
Der Weltjugendtag war ein kurzer Event. Allerdings einer, der Impulse setzte und an den die Teilnehmer sicher noch lange Zeit zurückdenken werden. Das christliche Leben dagegen besteht aus 365 Tagen im Jahr. Und man trifft sich 52 Mal sonntags zum Brotbrechen und zur Wortverkündigung und zusätzlich noch in der Woche zu den Gebets- und Bibelstunden im örtlichen Zusammenkommen. Das ist der „Alltag“. Hier können junge und ältere Gläubige zeigen, was es bedeutet, christlich zu leben.
Das, was bei „guten“, christlichen Großveranstaltungen wie Bibelkonferenzen naturgemäß kaum möglich ist, nämlich die kontinuierliche, auf den „Horizont“ der Zuhörer oder Teilnehmer abgestimmte Besprechung biblischer Themen, nimmt hier einen wichtigen Platz ein. Dabei ist es für junge Menschen nicht nur wichtig, einzelne Verse zu verstehen. Es ist wichtig, ihnen einen guten Überblick über die Bibelbücher zu geben.
Wenn man die aktuelle Situation nüchtern betrachtet, kann man nicht übersehen, dass an den einzelnen Orten Bedürfnisse jüngerer Leute – wie früher – auch schon einmal offen bleiben. Daher sind Bibelkonferenzen, auf denen sich junge Leute mit anderen treffen können und auch Fragen beantwortet bekommen, die sonst vielleicht offen bleiben, eine gute Ergänzung. Darunter darf jedoch nicht die Frequenz der örtlichen Zusammenkünfte leiden. Dazu gehört sicher auch, dass sich Brüder an den einzelnen Orten ein Herz für junge Christen bewahren.
Natürlich sind junge Leute nicht die einzigen Zielgruppen am Ort. Dort gibt es Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Ältere, ganz Alte. Es gibt Unverheiratete und Verheiratete, kinderlose und kinderreiche Familien, Witwen, Witwer und Waisen. Sie alle brauchen die Fürsorge des Herrn und der Geschwister am Ort. Es gibt nicht nur junge Menschen. Aber eben auch...
1 Damit soll natürlich nicht behauptet werden, unter den Teilnehmern des Weltjugendtages seien keine bekehrten Leute gewesen.
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