Auf immerdar!? - wo gibt’s denn so etwas?
Auf immerdar!? – Wo gibt’s denn so etwas?
Nichts hat Bestand – oder?
Alles ist vergänglich, nichts hat Bestand. Gerade heutzutage. Denk mal an einen PC. Kaum hast du ihn bezahlst, ist er veraltet. Es gibt schon wieder größere Festplatten, die Taktfrequenz ändert sich ständig, immer mehr, immer mehr ... So ist die Devise heute. Oder schau dir die Autos und die Kleidung an. Was du heute kaufen kannst, ist morgen schon wieder out. Gibt es denn nichts, was Bestand hat – von dem mal etwas länger gesagt werden kann, dass es noch aktuell ist?
Doch, das gibt es. Nur dürfen wir dann nicht bei den materiellen, vergänglichen Dingen suchen, die veralten immer. Eine Ausnahme bildete Gottes einzigartige Betreuung seines Volkes Israel während der 40-jährigen Wüstenreise: „Dein Kleid ist nicht an dir zerfallen, und dein Fuß ist nicht geschwollen diese 40 Jahre“ (5. Mo 8,4).
Sind wir als Christen heute im Vergleich zu so langen Haltbarkeitszeiten benachteiligt? Ein kurzer, aber unglaublich „langer“ Ausdruck wird uns das Gegenteil zeigen. Es ist das Wort „immerdar“. Über die Bedeutung dieses Ausdruckes wollen wir anhand einiger Bibelstellen kurz nachdenken (übrigens gibt es noch viel mehr Stellen; suche sie in deiner Bibel und schreibe sie doch einfach einmal auf!).
Immer Gottes Segen genießen
Wir finden den Ausdruck „auf immerdar“ oder „immerdar“ – er bedeutet auch „für immer“ oder „auf ewig“ – schon im Alten Testament. Da ist David, der Mann nach dem Herzen Gottes, der sich intensiv mit dem HERRN beschäftigte: „Ich habe den HERRN stets vor mich gestellt; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken“ (Ps 16,8). Es hat ja Folgen, segensreiche Folgen, wenn ich mich mit meinem Herrn beschäftige. Den Weg des Lebens wird Er mir kundtun, und Fülle von Freuden darf ich erleben. Schönheiten und Lieblichkeiten an seiner Seite darf ich sehen, und das nicht nur ab und zu, nein, auf immerdar (Ps 16,11).
Die Person unseres Herrn ist unvergänglich, unveränderlich, immer gleich. Aber, das erfahren wir nur, wenn wir IHN vor uns stellen. Wann haben wir uns zum letzten Mal intensiv mit IHM beschäftigt? Wollen wir nicht heute damit anfangen, uns konsequent mehr mit dem Herrn zu beschäftigen?
Leg doch die Zeitschriften mal beiseite, lass den PC doch mal aus, schau nicht so lange in den Spiegel oder den Kleiderschrank, pflege dein Auto doch etwas weniger intensiv, nimm dir mehr Zeit für den Herrn. Und du wirst feststellen, dass es auch heute noch Dinge mit Bestand gibt. Der Herr segnet auch heute noch jeden, der an IHN denkt.
Für immer in Gottes Gegenwart
Die Psalmen bergen noch mehr solcher Schätze. David spricht im 23. Psalm davon, auf immerdar im Haus des HERRN zu wohnen. Du sagst jetzt vielleicht, das ist doch nichts für mich, ich bin doch noch jung, ich habe doch das Leben noch vor mir. Das mag ja vielleicht so sein, aber wo ist denn dein Ziel? Ist das nicht das Haus des Herrn – also da, wo der Herr Jesus heute schon wohnt? Hast du vergessen, dass es nur zwei Ziele gibt? Die Entscheidung, welches Ziel du erreichen willst, triffst du selbst. Hast du die Entscheidung schon getroffen? Dann kannst du dich doch auch ein wenig, nein, mehr und mehr damit auseinander setzen! Ich bin überzeugt, dass dich das bereichern wird. Übrigens, auch das Ziel werden wir dauerhaft genießen! Denn dort am Ziel sind wir allezeit bei dem Herrn (1. Thes 4,17).
Im 93. Psalm werden wir alle daran erin- nert, dass seinem Hause auf immerdar Heiligkeit geziemt. Da sind wir aufgefordert, einmal stille zu stehen und zu überlegen, was bei uns nicht in die Gegenwart Gottes passt. Alles, was wir als falsch und zweifelhaft erkennen und hinweg tun, hat für uns Gewinn zur Folge, hat Bestand vor Gott, Er freut sich darüber. Nie wird Gott Treue ohne Belohnung lassen, immer teilt er unendlich viel aus. Aber nicht die Belohnung sollte uns Ansporn sein, sondern einfach die Freude, die wir empfinden dürfen, die unser Inneres, unser Herz durchzieht in dem Gedanken, Gott durch unser Verhalten, durch unser Tun und Lassen, durch unser Schweigen und Reden zu ehren. Und dies ständig, nicht nur sonntags oder einmal für ein paar Stunden, sondern ohne Unterbrechung (auch wenn wir dankbar sein dürfen, dass der Herr reich an Vergebung ist für Zeiten, die wir nicht mit Ihm verlebt haben).
Christus – für immer zu Rechten Gottes
Kommen wir noch zu dem Hebräerbrief, dort finden wir einen interessanten Mann, einen Priester mit Namen Melchisedek. Dieser begegnet uns bereits im Alten Testament, in 1. Mose 14, wo er Abram segnete und Gott pries. Das wird uns in Hebräer 7,1–3 nochmals geschildert. Wir lesen von ihm, dass er „weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens“ hatte, aber dem Sohn Gottes verglichen wird und auf immerdar Priester bleibt. Im weiteren Verlauf des Kapitels wird der Vergleich zum Herrn Jesus gezogen, dem „Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks“. Von Ihm wird gesagt, dass er ein unvergängliches Priestertum hat, weil Er in Ewigkeit bleibt. Ist das nicht etwas von Bestand? Mein und dein Herr, der uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat, ist Priester in Ewig- keit! Und was tut Er? Eine Aufgabe, einen Dienst mit ewigem Bestand, unveränder- lich! „Daher vermag er auch die völlig zu erretten, die durch ihn Gott nahen, indem er immerdar lebt, um sich für sie zu verwenden“ (7, 25). Durch nichts abgelenkt, voller Konzentration, wenn wir das einmal so ausdrücken dürfen, denkt der Herr unauf- hörlich an dich und mich! Er ist besorgt für uns! Sollte das nicht Auswirkungen auf unser Leben haben. Sieh mal, gerade jetzt sieht Er dich:
- in allen Umständen,
- in allen Prüfungen, in allen Notlagen,
- in allen Krankheiten,
aber genauso, wenn wir uns freuen und dafür danken wollen. Dort zur Rechten Gottes sitzt Er auf immerdar – keine Veränderung, ewiger Bestand!
Die Christen – für immer qualifiziert als Heilige
Einige Kapitel weiter begegnen wir noch zweimal diesem Ausdruck. Zum einen hat sich der Herr Jesus, nachdem er sich selbst als das Opfer für die Sünde dargebracht hat – dies geschah ganz persönlich für dich und mich – für immerdar zur Rechten Gottes gesetzt, an den Platz, der nur IHM allein zusteht (10,12). Dorthin dürfen wir schauen und verstehen lernen, dass ein vollkommener Retter auch eine perfekte, dauerhafte Errettung bewirkt hat.
So lesen wir noch etwas ganz Großes: dass Er dich und mich vollkommen gemacht hat (10,14) – ohne Flecken, ohne Makel, ohne Runzel, ohne Gebrechen ... – und das nicht vorübergehend, nein, auf immerdar. Wenn wir einmal überlegen, wo wir herkommen, was uns vor unserer Bekehrung kennzeichnete (Röm 3,10-18, Eph 2,1-3 und Tit 3,3) und was durch die reine Gnade Gottes aus uns geworden ist, so dürfen und sollen wir Ihn täglich für seine große Liebe und für sein Werk loben.
Als Christen haben wir also nicht nur festen Boden unter den Füßen, sondern auch dauerhafte Segnungen empfangen, die wir jetzt schon in der Bibel entdecken und genießen können. Es lohnt sich deshalb, PC, Kleiderschrank und Auto nur für das Notwendige zu nutzen, um Zeit für diese Entdeckungsreise zu haben! Dazu wünsche ich dir viel Freude und Segen!
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