Bibel praktisch
Gott redet im Sohn - auf diese Person dürfen wir hören
Sicher gehört der Hebräerbrief zu den Briefen, die schwer zu verstehen sind. In diesem Artikel wollen wir uns trotzdem oder gerade deshalb mit dem Anfang dieses Briefes befassen. Dabei haben wir im Auge, dass der Brief in erster Linie an die Hebräer gerichtet ist, an solche, die aus dem Judentum kamen. Daher auch die vielen Zitate aus dem Alten Testament. Und doch spricht dieser Brief in vieler Hinsicht auch zu uns.
Gerade die ersten Verse dieses Briefes wer den viele gut kennen. Sie zeigen uns in sehr schöner Weise viele Herrlichkeiten unseres Heilandes und Herrn, des Sohnes Gottes. Wir wollen aber den Bogen weiter bis in Kapitel 2 spannen. Lies daher bitte Kapitel 1 bis Kapitel 2,4.
Vers 1: Gott redete durch Propheten
Der Schreiber fängt sofort mit seinem The ma an, was ja in anderen Briefen oft nicht der Fall ist. Meist nennen die Schreiber erst ihren Namen und den der Empfänger. Hier beginnt Er damit, dass Gott schon in den Zeiten vorher, unter den Vätern des Volkes Israel, geredet hat. Dazu hat Gott Prophe ten als Sprachrohr benutzt. Sie redeten in ihrem Dienst das Wort, das direkt von Gott kam. Somit wurde das Volk Israel in das Licht Gottes gestellt. Oft waren es War nungen, die die Israeliten beachten sollten, damit das Gericht nicht über sie kommen würde. Aber leider wissen wir aus der Bibel, dass dieses Rufen Gottes bei seinem Volk oft auf taube Ohren stieß. Und doch hörte das Reden Gottes nicht auf. Immer und immer wieder redete Gott auf verschiedene Weise zu dem Herzen des Volkes.
Vers 2: Gott redet in der Person des Sohnes
Nun lesen wir in Vers 2, dass Gott am Ende der Tage (damit ist das Ende der damaligen Zeitepoche gemeint) nicht mehr durch Pro pheten gesprochen hat. Nein, sein Reden ging noch viel weiter! Er redete jetzt sogar direkt in dem Sohn. (Nicht nur durch die Worte des Sohnes redete Gott, sondern in der Person des Sohnes selbst!) Im Alten Testament benutzte Gott oft gestandene Männer Gottes als sein Sprachrohr. Und wir finden auch, dass das Volk hin und wie der einen gewissen Respekt vor ihnen hat te. Ein Prophet war eben nicht irgendwer. Nein, er war ein Mann Gottes. Doch hier ist jetzt die Rede von dem Sprechen Gottes in seinem Sohn. Wie viel mehr war das! Nicht mehr nur ein gewöhnlicher Mensch war es, der zu anderen Menschen sprach. Nein, hier war es der Sohn Gottes selbst, in dem Gott redete. Und weil dies so bedeutsam ist, verweilt der Schreiber bei diesem Punkt etwas länger.
Es fällt auf, dass der Gedankengang in den ersten Versen ununterbrochen weiter geht. Mit der Erwähnung des Sohnes hat der Schreiber ein „Thema“, das ihn so erfüllt, dass er nicht anders kann, als uns von dieser einmaligen Person zu berichten. In der Mitte von Vers 2 könnte man auch eine Klammer setzen, welche dann erst am Ende von Vers 14 geschlossen würde. Ohne Klammer würde man (frei übersetzt) etwa so lesen: „Gott hat zu uns geredet im Sohn. Deswegen sollen wir umso mehr auf das achten, was wir gehört haben.“
Doch was uns hier mitgeteilt wird, ist von höchster Bedeutung. Denn uns wird der Sohn vorgestellt, und es werden atembe raubende Würden unseres Erlösers aufge führt. Und dies ist notwendig. Denn Pro pheten waren Männer Gottes, auf ihre Wei se also große Persönlichkeiten. Und diese redeten zum Volk Israel. Aber dieses Volk hörte oft nicht auf dieses Reden und die Folgen mussten sie selbst verspüren. Hier war aber jemand, der nicht nur ein Prophet war. Er ist der Sohn Gottes selbst, in dem Gott zu ihnen redete. Er war unendlich viel größer als alle anderen. Ja, und auf diesen sollen wir umso mehr achten!
Kapitel 1 berichtet nicht das, was Gott durch den Sohn geredet hat, sondern viel mehr werden wir auf die Person selbst hin gewiesen, in der Gott zu uns spricht. Aus dem normalen Leben lernen wir schon: Je höher eine Person steht oder je mehr Auto rität sie hat, umso mehr müssen wir ihrem Wort Folge leisten, um unangenehme Kon sequenzen zu vermeiden. Wie viel mehr trifft das auf Worte des Herrn Jesus zu! Es wird gleichsam gesagt: Die Person des Soh nes steht so hoch, hat so viel Autorität, sieh zu, dass du auf sie hörst! Wenn du nicht hörst, wird es schlimme Folgen für dich haben! Das ist die warnende Botschaft, die hinter diesen Versen steht. Und wir wollen sie auch auf unser Herz und Gewissen wir Folge mir nach ken lassen! Hören wir auf das Reden Got tes im Sohn?
Doch wollen wir nicht nur den tiefen Ernst dieser Sprache erkennen. Untersuchen wir einmal die Verse zwei und drei. Dort wird uns die Person des Sohnes näher vorge stellt. Der Herr Jesus wird uns durch die Beschäftigung mit Ihm größer und wertvol ler. Und wenn wir sehen, welch eine herr liche Person er ist – fällt es uns dann nicht auch leichter, auf seine Stimme zu hören?
Sieben Herrlichkeiten des Herrn Jesus in den Versen 2 und 3
Die genannten zwei Verse enthalten sieben verschiedene Herrlichkeiten des Herrn Je sus. Wir wollen sie hier nur kurz vorstellen. Es wäre jedoch schön, wenn du einmal ein gehender über sie nachdenkst. Vielleicht ist es dir möglich, auch mal ein gutes Buch zu lesen, welches diese Verse zum Thema hat.
Erbe aller Dinge
Das Erste, was von dem Herrn Jesus gesagt wird, ist, dass Er der Erbe aller Dinge ist. Gott hat es schon immer in seinem Herzen gehabt, seinen Sohn, der bereit war, als Mensch auf die Erde zu kommen, als Erben über alles zu setzen. Jetzt ist dies noch vor den Augen der Menschen verborgen, aber bald, wenn der Herr Jesus wieder auf die Erde kommt, um sein Reich aufzurichten, werden alle Menschen sehen, dass Er der jenige ist, der alles von Gott ererbt hat. Er ist dann gesetzt über alle Dinge! Und über diese wird Er in Aufrichtigkeit oder Gerad heit (Vers 8) herrschen. Was wird das sein, wenn Ihm alle dienen werden!? Welch eine herrliche Person muss doch Jesus Christus sein, dass Er solch einen Platz bekommt! Und diese Person redet zu dir!
Durch den er die Welten gemacht hat
Als Nächstes erwähnt der Schreiber, dass der Herr Jesus der ist, der die Welten gemacht hat. Sowohl alles irdisch sichtbare als auch das gesamte Universum sind darin eingeschlossen. Der Sohn ist es, der dieses für uns oft so Unfassbare gemacht hat! In Kolosser 1,16 lesen wir: „Alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen.“ Ja, in unendlicher Schöpfermacht hat Er alles ge schaffen. Bedenke: Dieser große Schöpfer redet zu dir!
Welcher die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit ist
Überdies ist der Herr Jesus die Ausstrahlung Gottes. Die Herrlichkeit, die von dem ewi gen Gott ausgeht, strahlt durch Ihn zu uns.
Ungehindert strahlt die Herrlichkeit Gottes durch den Sohn zu uns. Er ist dieser „Ab glanz“! So dürfen wir diesen Sonnenstrahl der unendlichen Größe Gottes direkt wahr nehmen, indem wir uns ihm aussetzen. Das Beschäftigen mit diesem Sohn lässt uns diese Herrlichkeit genießen! Hast du dies persönlich schon einmal erfahren? Lass dich ermuntern, den Herrn Jesus genauer zu be trachten, um dich so der Herrlichkeit Gottes auszusetzen. Und bedenke weiter: Er, der diese Herrlichkeit wiedergibt, spricht zu dir!
Der Abdruck seines Wesens seiend
Sicher kommt dieser Punkt dem gerade erwähnten sehr nah. Und doch scheint es, dass der Gedanke weiter geht. Hier wird der Sohn als der direkte Abdruck des We sens Gottes bezeichnet. So wie ein Stem pelabdruck uns genau das Bild des Stem pels selbst zeigt. Genauso ist der Sohn der Abdruck Gottes. Er kommt Gott nicht nur gleich: Er ist Gott! Wunderbare Tatsache! Schauen wir auf den Herrn Jesus, so se hen wir Gott selbst! Er gibt das Wesen Gottes wieder, weil Er Gott ist! Gott selbst spricht zu dir!
Alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend
Nachdem zu Anfang der Herr Jesus als Schöpfer vorgestellt wird, ergänzt hier der Autor die Tatsache, dass Er die ganze Schöpfung am Leben er hält. Er trägt sie durch seine eige ne Macht. In Ihm ist diese Schöp ferkraft, die die Macht hat, alles zu erhalten. Wir Menschen zerstören die Schöpfung zunehmend. Er aber erhält sie noch bis heute. Bist du dir dessen bewusst und hast du Ihm dafür schon einmal Ehre erwiesen? Denke weiter daran: Dieser Erhalter spricht persönlich zu dir!
Durch sich selbst die Reinigung der Sünden bewirkt
Diese Herrlichkeit hat direkt mit uns zu tun, mit unseren Sünden. Sie brachten uns in die Gottesferne, weg von Gottes Angesicht. Doch der Sohn, der Schöpfer ist und „Abdruck des Wesens Gottes“ ist, Er ist es, der die Reinigung von unseren Sünden bewirkt hat, so dass wir jetzt zum Herzen Gottes gebracht wor den sind. Und: Er hat dies durch sich selbst bewirkt. Nicht durch ein Wort, sondern in seiner eigenen Person ist Er das Sündop fer geworden. Indem Er sich hingegeben hat und am Kreuz in den drei Stunden der Finsternis die Gottesferne erlitt, wurden unsere Sünden gesühnt und wir von ihnen gereinigt. Er hat sich für uns völlig hingegeben und die Strafe Gottes für un sere Sünden getragen. Ist dies nicht ein Grund, Ihm aus tiefem Herzen zu danken, Ihn anzubeten? Welch eine Liebe strahlt doch aus seinem Herzen! Und Er, der dich so liebt, spricht zu dir!
Sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe
Der letzte Punkt in dieser Aufzählung hat noch einmal die Größe des Sohnes zum Thema. Er, der Mensch auf dieser Erde war, der die Reinigung unserer Sünden be wirkt hat, hat sich in eigener Kraft gesetzt zur Rechten Gottes. Somit hat Er den Platz der höchsten Ehre eingenommen. Einen höheren Platz gibt es nicht. Als Gott ist un ser Herr immer über allen. Aber hier wird der Gesichtspunkt gezeigt, dass Er diesen Platz als Mensch einnimmt. Als vollkom mener Mensch hat Er diesen Platz der Ehre eingenommen. Wie hoch ist Er doch! Bitte bedenke: Dieser erhobene Herr spricht zu dir! Wie reagierst du darauf?
Die sieben verschiedenen Herrlichkeiten des Herrn Jesus zeigen uns seine Größe! Er ist über allem, hat alle Macht und hat alles für uns bewirkt!
Der Sohn ist besser als die Engel
Die weiteren Verse zeigen nun, dass der Sohn auch im Vergleich zu den Engeln viel besser ist. Engel sind Diener Gottes und sind im Alten Testament manches Mal Menschen begegnet. Sie hatten dann den Auftrag Gottes, eine Botschaft weiterzuge ben. Insofern waren die Engel unter dem Volk Israel sehr geachtet. Auch hatten sie bei der Gesetzgebung eine wichtige Rol le, was uns Kapitel 2,2 andeutet (vgl. Apg 7,53). Aber im Vergleich zu Ihm waren sie nur Diener. Er war der, der zur Rechten Gottes saß! Die Engel hingegen: Sie waren „nur“ dienstbare Geister, ausgesandt für die Gläubigen. Der Sohn ist unendlich viel mehr! Das zeigen die sieben Zitate aus dem Alten Testament, die in den Versen 5 bis 14 angeführt werden.
Der Schreiber verbindet diese Tatsache mit der ernsten Ermahnung am Anfang von Kapitel 2. Das durch Engel geredete Wort (das Gesetz) war wichtig. Wenn man auf dieses nicht hörte, hatte das jedenfalls eine gerechte Vergeltung zur Folge. Die Strafe blieb nicht aus. Aber heute redet der Sohn selbst zu uns! Deswegen sollen wir umso mehr auf das achten, was wir gehört haben! Beachten wir es nicht, wird das Konsequenzen haben. Eine sehr erns te Tatsache! Bitte frage dich persönlich: Hörst du in deinem Leben auf die Stim me des Sohnes Gottes? Hörst du auf sein Wort? Beachte es! Dazu wollen wir uns gegenseitig ermuntern.
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