Bibelstudium
Psalm 119 - Teil 4
In den ersten drei Teilen des Bibelstudiums über Psalm 119 hast du schon viel über das Wort Gottes an sich und den Nutzen für dein persönliches Verhalten gelernt. Auch in den weiteren Versen wird dieses Thema fortgesetzt. Nachdem in den ersten beiden Teilen der Blick „nach innen“ und ab dem dritten Teil „nach außen“ gerichtet wurde, kommt jetzt auch noch der Blick „nach oben“ hinzu.
13. Das Wort – die Quelle von Verständnis und Einsicht (V. 97–104)
Kommentar: (V. 97) Der Psalmist drückt seine Liebe zum Wort Gottes aus. Und da er es liebt, fällt es ihm nicht schwer, den ganzen Tag darüber nachzudenken.
(V. 98–100) Die Liebe zum Wort Gottes hat Auswirkungen: Es macht den Gottesfürchtigen weiser als seine Feinde und alle menschliche Weisheit.
(V. 101) Die Liebe zum Wort Gottes bewirkt nicht nur inneres Wachstum, sondern auch einen äußeren praktischen Wandel, der damit übereinstimmt.
(V. 102) Die Liebe zum Wort Gottes bringt einen vor allem in direkten, persönlichen Kontakt zu dem Autor: zu Gott selbst.
(V. 103–104) Durch regelmäßige Beschäftigung mit Gottes Wort wird es uns stets wertvoller, wir werden geistlich wachsen und einen Weg zur Ehre Gottes gehen.
Studienhilfe:
(Vers 97): „Wie liebe ich dein Gesetz! Es ist mein Sinnen den ganzen Tag.“ Es ist sein Gesetz, das Wort unseres HERRN, darum lieben wir es.
(Vers 98): „Weiser als meine Feinde macht mich dein Gebot (1), denn immer ist es bei mir (2).“
(1) Apg 4,13–16; 6,10
(2)wörtlich: Denn auf ewig ist es mein. Ein Christ hat das Wort Gottes immer „bei sich“; wenn nicht in der Tasche (was ein guter Ratschlag ist), so doch im Kopf und besonders im Herzen.
(Vers 99): „Verständiger bin ich als alle meine Lehrer (1), denn deine Zeugnisse sind mein Sinnen.“
(1) 1. Joh 2,27
Der Psalmist besitzt das Wort Gottes und damit eine Quelle des Verständnisses, die alle menschlichen Quellen der Belehrung weit überragt.
(Vers 100): „Mehr Einsicht habe ich als die Alten, denn deine Vorschriften habe ich gehalten.“
Wer das Wort Gottes hält und praktiziert, gewinnt mehr Einsicht, als wer sich nur auf seine Lebenserfahrung beruft.
(Vers 101): „Von jedem bösen Pfad habe ich meine Füße zurückgehalten, damit ich dein Wort beachte.“
Die „negative“ Seite der Absonderung vom Bösen geht einher mit der „positiven“ Seite der Hinwendung zu Gottes Wort.
(Vers 102): „Nicht bin ich von deinen Rechten gewichen, denn du hast mich unterwiesen.“
Was wir in der persönlichen Gemeinschaft mit dem Herrn gelernt haben, werden wir so schnell nicht vergessen. Und es wird praktische Auswirkungen im Alltag haben.
(Vers 103): „Wie süß sind meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Mund!“
Wie gut, wenn wir etwas davon kennen: Gottes Wort nicht nur hören, lesen, betrachten, darüber reden, sondern es genießen.
(Vers 104): „Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht; darum hasse ich jeden Lügenpfad (1).“
(1) Pfad der Falschheit
Gottes Wort macht uns zu einsichtigen Leuten und befähigt uns, die „Geister zu prüfen“. Brennende Liebe zur Wahrheit und ebenso entschiedene Ablehnung der Lüge gehen immer zusammen.
Zitat: „Der Wiedergeborene erhält einen neuen geistigen Sinn, gleichsam einen neuen Geschmackssinn für das Geistliche, das Göttliche, der ihn zu einer tieferen Erkenntnis dieser Dinge befähigt, als sie der natürliche Mensch erlangen kann, so wie der Geschmack uns die vortrefflichste Eigenschaft des Honigs verrät, nämlich seine Süßigkeit, die man weder durch das Gesicht noch das Gefühl wahrnehmen kann“ (Jonathan Edwards).
14. Das Wort – die Quelle, die mich leitet und führt (V. 105–112)
Kommentar: (V. 105) Im vorigen Abschnitt ging es um die Liebe zu Gottes Wort. Hier ist Gottes Wort der Führer auf meinem Weg.
(V. 106) Damit Gottes Wort mein Führer sein kann, muss ich den Anweisungen des Wortes folgen.
(V. 107–108) Der Weg des Gläubigen geht oft durch Übungen. Doch Gottes Wort führt auch durch Schwierigkeiten hindurch und bewirkt Anbetung.
(V. 109–110) Trotz Lebensgefahr und Feinden um ihn herum wird der Gottesfürchtige nicht von dem Wort Gottes ablassen.
Studienhilfe:
(Vers 105): „Dein Wort ist Leuchte meinem Fuß und Licht für meinen Pfad.“
Wir sind auf der Reise durch diese Welt. Dabei machen wir die Erfahrung, dass es eine finstere Welt ist. Doch wir haben das Licht des Wortes Gottes für jeden Schritt. Leuchte – die „Taschenlampe“ für den nächsten Schritt;
Licht – der „Scheinwerfer“ für die nächste Wegstrecke mit dem Herrn.
(Vers 106): „Ich habe geschworen und halte es aufrecht, zu beachten die Rechte deiner Gerechtigkeit.“
Unter dem Einfluss des Lichtes von Gottes Wort hatte der Psalmist einen Herzensentschluss gefasst.
(Vers 107): „Ich bin über die Maßen gebeugt (1); HERR, belebe mich nach deinem Wort!“
(1) Zeph 3,12 und Mt 5,3 Die Verheißungen aus Gottes Wort sind ein Hilfsmittel gegen Niedergeschlagenheit.
(Vers 108): „Lass dir doch wohlgefallen, HERR, die freiwilligen Opfer meines Mundes, und lehre mich deine Rechte!“
Ohne biblische Belehrung fehlt unseren Lobopfern und unsere Anbetung oft das biblische Fundament.
(Vers 109): „Mein Leben ist stets in meiner Hand (1), aber dein Gesetz habe ich nicht vergessen.“
(1) d.h. stets in Gefahr, s.a. 1. Sam 20,3 Obwohl er in ständiger Lebensgefahr schwebte, hielt der Psalmist an Gottes Wort fest.
(Vers 110): „Die Gottlosen haben mir eine Schlinge gelegt, aber von deinen Vorschriften bin ich nicht abgeirrt.“
Wenn das Leben voller Schlingen und Fallstricke zu sein scheint, hat der Gläubige eine Sicherheit: das Wort Gottes als Richtschnur.
(Vers 111): „Deine Zeugnisse habe ich mir als Erbteil (1) genommen auf ewig, denn sie sind die Freude meines Herzens.“
(1) 5. Mo 33,4
Hast du Gottes Wort auch als persönliches Erbe in Besitz genommen, und hast du deine Freude daran?
(Vers 112): „Ich habe mein Herz geneigt, deine Satzungen zu tun auf ewig bis ans Ende.“
Was hast du für „Neigungen“? Der Psalmist hatte die „Herzensneigung“, Gottes Wort zu befolgen – bis zum letzten Atemzug.
Zitat (zu V.110):
„Wie vielerlei Stricke legt uns der Feind! Beim Essen sucht er uns zu fangen in Unmäßigkeit, bei der Liebe in Sinnlichkeit, bei der Arbeit in der Nachlässigkeit, beim Umgang im Neid, beim Herrschen in der Herrschsucht, beim Strafen im Zorn, bei Ehrenerweisungen in der Eitelkeit; im Herzen erregt er allerhand böse Gedanken, im Munde böse Worte, in unserem Handeln böse Werke, selbst im Schlafe unreine Träume“ (Girolamo Savonarola, gest.1498).
III: Das Wort und die Beziehungen zum Heiligtum (Blickwinkel „nach oben“): Verse 113–168
15. Das Wort – die Quelle der Absonderung (V. 113–120)
Kommentar:
(113–114) Der Psalmist hasst die Doppelherzigen, die in ihrer Meinung hin und her schwanken. Und er liebt das Wort seines Gottes. Das ruft den Widerstand der Doppelherzigen hervor, doch er hat einen Schild: das Wort des HERRN.
(115) Wenn wir jedoch Gottes Schutz in Anspruch nehmen wollen, erfordert das Absonderung vom Bösen.
(116–117) Wenn wir uns vom Bösen fernhalten, können wir bei den Angriffen des Bösen – die unweigerlich kommen werden – auf seine Hilfe hoffen.
(118–120) Der Gläubige erkennt, was das Ende der Ungläubigen, der „Schlacke“, sein wird.
Studienhilfe:
(Vers 113): „Die Doppelherzigen(1) hasse ich, und ich liebe dein Gesetz.“
(1) Jak 1,6-8; 1. Kön 18,21 Hast du schon eine Entscheidung getroffen, oder „hinkst“ du auch noch „auf beiden Seiten“?
(Vers 114): „Mein Bergungsort (1) und mein Schild bist du; auf dein Wort harre ich.“
(1) Ps 27,5; 32,7 Gott und sein Wort bilden allein die Sicherheit für den Gläubigen.
(Vers 115): „Weicht von mir, ihr Übeltäter (1): Ich will die Gebote meines Gottes bewahren.“ (1) Ps 6,9(8); 26,4
Wenn der Gläubige nicht abgesondert von den „Übeltätern“ lebt, wird es ihm schwer fallen, Gottes Wort zu bewahren.
(Vers 116): „Unterstütze mich nach deiner Zusage, so werde ich leben; und lass mich nicht beschämt (1) werden in meiner Hoffnung!“
(1) Ps 25,2
Der Psalmist weiß, dass er Gottes Hilfe nötig hat. Darum bittet er Gott um Hilfe, in dem Bewusstsein, dass Gott diese Hilfe verheißen hat („nach deiner Zusage“).
(Vers 117): „Stütze mich (1), so werde ich gerettet werden; und ich will stets schauen auf deine Satzungen.“
(1) Ps 73,23; Jes 41,13–14
Sowohl das Empfinden unserer eigenen Schwachheit als auch das Bewusstsein der Gefahren auf dem Weg lassen uns Gottes Hilfe suchen.
(Vers 118): „Verworfen hast du alle, die von deinen Satzungen abirren; denn Lüge ist ihr Trug (1).“
(1) Jer 14,14
Die Menschen mögen ihr Verhalten „Klugheit“ nennen, doch vor Gott ist ihr ganzes Handeln als „Lug und Trug“ offenbar, das sein gerechtes Gericht ereilen wird.
(Vers 119): „Wie Schlacken (1) hast du weggeräumt alle Gesetzlosen der Erde; darum(2) liebe ich deine Zeugnisse."
(1) Jes 1,22; Jer 6,28–30
Wer Gottes Wort verachtet, der ist für Gott so viel wert wie die Schlacke. Sie wird vom Silber getrennt und „weggeräumt“.
(2) Der Gläubige ist dankbar, wenn Gott Böses straft (zu seiner Zeit, nach viel Geduld). Es bestärkt ihn, das Wort Gottes zu lieben und zu befolgen.
(Vers 120): „Vor deinem Schrecken schaudert mein Fleisch, und ich fürchte mich vor deinen Gerichten(1).“
(1) o. Urteilen, Rechten „Da wir nun den Schrecken des Herrn kennen, so überreden wir die Menschen
... So sind wir nun Gesandte für Christus, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (2. Kor 5,11.20)
Zitat:
„Mit einer gewissen Ungehaltenheit wendet sich der Psalmist jetzt direkt an die Gottlosen. In anderen Versen dieses Abschnitts spricht er über diese Menschen, aber nur einmal, in Vers 115, spricht er zu ihnen. Seine Worte an sie offenbaren eine gewisse Endgültigkeit, „weicht von mir“. Der gottesfürchtige Mann hat kein Verlangen nach Gemeinschaft mit den Übeltätern. Er hat weder Zeit noch Raum für sie und fordert sie auf, ihn zu verlassen. Von ihnen und ihrem schlechten Einfluss befreit, kann er, ohne Hindernis, die Gebote seines Gottes bewahren“ (J.Flanigan).
16. Das Wort – die Quelle des Gebets (V. 121–128)
Kommentar:
(121–122) Im Bewusstsein der eigenen Aufrichtigkeit wendet der Psalmist sich an Gott. Dabei sucht er jedoch die Hilfe nicht in seiner Aufrichtigkeit, sondern bei Gott.
(123–125) In Bezug auf seine Situation rechnet er auf Gottes Gerechtigkeit, im Hinblick auf seine Person auf die Güte Gottes. Dabei verlangt ihn als Knecht Gottes nach der Unterweisung des HERRN.
(126) Sein Einblick in die Zeiten bringt ihn zu der Überzeugung: Die Zeit ist reif für das Gericht Gottes.
(127–128) Dieses Bewusstsein erhöht seine Wertschätzung von Gottes Wort. Es bedeutet ihm mehr als Gold und Silber – Dinge, die angesichts des nahen Gerichts ohnehin wertlos sind.
Studienhilfen:
(Vers 121): „Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt; überlass mich nicht meinen Bedrückern!“Recht und Gerechtigkeit sind in Übereinstimmung mit dem Wesen dessen, dem wir angehören.
(Vers 122): „Sei Bürge (1) für deinen Knecht zum Guten; lass die Übermütigen mich nicht bedrücken!“
(1) Jes 38,14
Wenn die Übermütigen sehen, dass der Herr mein Verteidiger ist, werden sie den Rückzug antreten.
(Vers 123): „Meine Augen schmachten (1) nach deiner Rettung und nach der Zusage deiner Gerechtigkeit."
(1) Vers 81: Wieder ist der Psalmist voller Sehnsucht nach Hilfe – und muss doch das Warten auf Gottes Zeit (vgl. Vers 126!) lernen. „Lebenslanges Lernen“ ist auch für uns als Christen nicht immer einfach, aber mit Gottes Belohnung vor Augen (Heb 10,35) werden wir zum Ausharren motiviert.
Unsere Augen mögen wohl vor lauter Ausschauen müde werden, aber das Auge des HERRN ist stets auf die Seinen gerichtet.
(Vers 124): „Handle mit deinem Knecht nach deiner Güte, und lehre mich deine Satzungen!"
Trotz all seiner persönlichen Integrität (121) ist sich der Psalmist bewusst, dass er die Güte Gottes nötig hat.
(Vers 125): „Dein Knecht bin ich, gib mir Einsicht, so werde ich deine Zeugnisse erkennen.“
Der Psalmist liebt es, sich in diesem Abschnitt als Knecht des HERRN zu bezeichnen. Wie oft kommt der Ausdruck vor?
(Vers 126): „Es ist Zeit für den HERRN, zu handeln (1): Sie haben dein Gesetz gebrochen.“
(1) Jer 6,15
Gott wird zu seiner Zeit mit denen handeln, die seinem Wort nicht gehorchen.
(Vers 127): „Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und gediegenes Gold (1).“
(1) Ps 19,10 Je mehr die Ungläubigen Gottes Wort verwerfen, desto mehr erkennt und schätzt der Psalmist dessen Wert.
(Vers 128): „Darum halte ich alle deine Vorschriften für recht; jeden Lügenpfad hasse ich.“
Mögen die Ungläubigen Gottes Wort kritisieren und angreifen, der Psalmist hält es in allen seinen Vorschriften für recht, weil es das Wort seines HERRN ist.
Zitat:
„Wir haben hier einen Grundsatz, den wir nicht außer Acht lassen sollten, nämlich dass der Zustand des Bittenden sowohl in geistlicher als auch in praktischer Hinsicht in Übereinstimmung sein soll mit dem Wort Gottes. Bleiben nicht manche Gebete ohne Erhörung, gerade wegen Mangel an Aufrichtigkeit dem Herrn gegenüber?“ (P. Grobety).
17. Das Wort – die Quelle der Befestigung (V. 129–136)
Kommentar: Gottes Wort ist in sich wunderbar (129) und in seinen Auswirkungen gibt es Licht und Einsicht dem, der danach verlangt (130–132) Der Psalmist erbittet:
- für sich selbst: Befestigung auf dem Glaubensweg (133).
- für seine Umstände: Rettung von den Sündern, um in Gehorsam gegen Gottes Wort seinen Weg zu gehen (134).
- für seine Beziehung zu Gott: in der Gunst Gottes als Lernender zu Seinen Füßen zu sitzen (135).
- Seine Beziehung zu den Ungläubigen ist durch Trauer über ihre Ablehnung von Gottes Wort gekennzeichnet (136).
Studienhilfen:
(Vers 129): „Wunderbar sind deine Zeugnisse, darum bewahrt sie meine Seele.“ Die ganze Schrift ist ein Wunder: ihre Entstehung, ihre vollkommene Einheit, ihre Auswirkungen.
(Vers 130): „Die Eröffnung (1) deiner Worte erleuchtet, gibt Einsicht den Einfältigen.“
(1) oder: der Eingang Das einfältige Herz und nicht der scharfe Intellekt führt zur Einsicht in Gottes Wort.
(Vers 131): „Ich habe meinen Mund weit aufgetan und gelechzt, denn ich habe verlangt nach deinen Geboten.“ Etwas mehr von diesem „Lechzen“ nach Gottes Wort täte uns allen sicher gut.
(Vers 132): „Wende dich zu mir und sei mir gnädig, wie es recht ist für die, die deinen Namen lieben!“ Herr, wende dich zu mir mit jenem Blick der Liebe, den Du denen schenkst, die Dich lieben.
(Vers 133): „Befestige meine Schritte in deinem Wort (1), und lass kein Unrecht über mich herrschen.“
(1) oder: durch dein Wort Die Schritte des Gläubigen werden durch das Wort Gottes befestigt. Wer dem Wort folgt, wird nicht irren. Wir haben es auch selbst in der Hand, ob wir mit sicheren Schritten durch diese Welt gehen.
(Vers 134): „Erlöse mich von der Bedrückung des Menschen, und ich will deine Vorschriften beobachten.“ Das hat schon mancher in Notsituationen gelobt und dann doch nicht gehalten. Gott sieht bei dir und mir, ob es der aufrichtige Wunsch des Herzens ist.
(Vers 135): „Lass dein Angesicht leuchten (1) über deinen Knecht, und lehre mich deine Satzungen!“
(1) Ps 4,7; 80,4.8.20
Die Feinde (134) mögen unser Leben verdunkeln, aber unser Herr bringt wieder Licht in unser Leben – nicht zuletzt durch sein Wort.
(Vers 136): „Wasserbäche fließen herab aus meinen Augen (1), weil sie (2) dein Gesetz nicht halten (3).“
(1) Jer 8,23; Röm 9,1–3; Lk 19,41–44
(2) d.h. die Gottlosen;
(3) Trauer über Sünde in Gottes Volk ist Gott wohlgefällig und wird belohnt: Matthäus 5,4. Er weint aus Liebe zu Gott, weil die Menschen sein Gesetz verachten. Welche Gefühle/Reaktionen hat der Psalmist beim Anblick derer, die das Wort Gottes missachten (s. Verse 53, 136, 139)?
Zitat:
„Das Licht bricht hervor, sobald das Wort geöffnet wird, und selbst der Einfältige bekommt dadurch die Fähigkeit der Einsicht. ... Das Wort entwickelt nicht nur den Intellekt, während es dabei Herz und Gewissen unberührt lässt, sondern der ganze Mensch wächst durch das Wort in einem wunderschönen, harmonischen Zusammenspiel seiner einzelnen Teile (Geist, Herz, Gewissen, etc.)“ (FW Grant).
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