"Greenpeace unterstützen?" - Ein Briefwechsel

„Greenpeace unterstützen?“ – Ein Briefwechsel

Hallo Matthias,

ich hab mal eine Frage wegen Greenpeace. Zusammen mit einigen Freunden habe ich ein kleines Greenpeaceteam gegründet. Mit meiner Freundin gehe ich manchmal durch die Stadt, um Unterschriften (z.B. gegen die weitere Zerstörung der Regenwälder) zu sammeln.

Sollte ich bei solchen Unterschriftsaktionen nicht mehr mitmachen? Manchmal sind die vielen Unterschriften nämlich auch hilfreich (z.B. wurden schon bestimmte Gebiete unter Naturschutz gestellt).

Katharina

 

Liebe Katharina,

du fragst mich, ob du bei Greenpeace nicht mehr mitmachen sollst. Darauf gebe ich dir keine Antwort mit „ja“ oder „nein“. Wenn du dort aufhörst, sollst du es nicht tun, weil ich dir dazu geraten habe, sondern nur, wenn du selbst erkannt hast, dass es nicht gut ist, weiterzumachen. Was ich dazu sage, soll nämlich nicht Maßstab sein, sondern ich möchte dir helfen, selbst Gottes Gedanken darüber zu erkennen. Natürlich steht nichts von Greenpeace in der Bibel, aber doch sagt die Bibel genug zu deiner Frage.

Dazu müssen wir untersuchen, welche Stellung wir als Christen in dieser Welt haben.

Wo liegt unser Aufgabenbereich? Was soll der Inhalt unserer Bemühungen sein? Wie haben der Herr Jesus und seine Apostel es uns vorgemacht? (Bitte lies die angegebenen Bibelstellen durch.)

  • Jeder Christ lebt in dieser Welt, gehört aber nicht zu ihr: Johannes 17,16.
  • Das Ziel eines Christen ist nicht in dieser Welt, sondern beim Herrn Jesus: Philipper 3,13.14.
  • Ein Christ hat kein Bürgerrecht in dem Land, in dem er lebt: 1. Petrus 2,11.
  • Wir haben die Aufgabe, als Gesandte, als Botschafter Gottes, zu leben: 2. Korinther 5, 20.

Diese Liste lässt sich noch um weitere Verse ergänzen. Kannst du dir vorstellen, Paulus hätte sich auf die Straße gestellt und gegen Umweltverschmutzung gepredigt oder Unterschriften gesammelt? Nie und nimmer. Seine ganze Kraft und Zeit setzte er für die Verbreitung des Evangeliums ein. Darin ist er ein gutes Vorbild für uns.

Wenn du durch eine Unterschriftenaktion erreichst, dass ein Gebiet unter Naturschutz gestellt wird, ist das nicht schlecht. Wenn du aber in der gleichen Zeit durch das Verteilen von Traktaten oder christlichen Schriften einen Menschen zum Herrn Jesus geführt hast, dann hat das Nutzen für die Ewigkeit, dann hast du eine Seele vor der ewigen Qual in der Hölle gerettet! Worüber ist Freude im Himmel? Über einen Baum, der stehen bleibt, oder über einen Sünder, der Buße tut (Lk 15,10)?

In unserem Land laufen viele Menschen, unsere Mitschüler und Kollegen, ins Verderben. Der Wert ihrer Seele ist tausendmal höher als alles Irdische. Erzähle ihnen vom Herrn Jesus – Er selbst wird dir dabei helfen und dich segnen. Wie gut, dass es in Deutschland Religionsfreiheit gibt. Dadurch können wir gute Schriften verteilen. Wenn du nicht weißt, wo du welche bekommst, helfe ich dir beim Besorgen.

Ich hoffe, dir mit dieser Antwort helfen zu können und würde mich freuen, wenn du mir wieder schreibst.

Liebe Grüße, Dein Matthias

 

Hallo Matthias!

Ja, ich glaube, ich habe deine Antwort verstanden. Die Zeit, die ich zum Unterschriften-Sammeln brauche, könnte ich für andere Dinge (Traktate verteilen) nutzen. Es ist zwar wichtig, dass unsere Umwelt nicht verschandelt wird, aber in der Zeit, wie ich dies versuche, könnte ich andere Menschen zum Glauben an Jesus bringen. Richtig? Meine Mutter hat schon so manchmal Traktate ausgeteilt, in alle Briefkästen gesteckt. Es ist wirklich schön, wenn dadurch Menschen zum Glauben finden. Leider missachten die meisten Leute das jedoch.

Nun ja, ich werde sehen, was sich machen lässt. Unterschriften werde ich jetzt erst mal nicht mehr weiter sammeln.

Herzliche Grüße

Deine Katharina

 

So sind wir nun Gesandte für Christum, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! (2. Korinther 5,20)