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Weizen oder Lolch?

„Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind  und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg“ Matthäus 13,25

Es war auf einer Messe in Holland. Als Blickfang für seinen Bibelstand hatte der Aussteller an einer Wand 13 Säckchen mit Samen verschiedener Pflanzen, die in der Bibel erwähnt werden, aufgehängt. Diese Schaustücke fanden das lebhafte Interesse zweier Geistlicher, die an ihrer Tracht als Ordensbrüder zu erkennen waren. In ihrer Bibel suchten sie die zu den Samen angeführten Stellen auf.

Beim letzten Säckchen mit der Aufschrift „Lolch“ stutzten sie jedoch, da sie diesen Ausdruck nicht in dem angegebenen Bibelvers fanden. So fragten sie den Standinhaber, der ihnen erklärte, dass dieses Wort mit „Unkraut“ übersetzt worden sei, weil den meisten Bibellesern der Begriff „Lolch“ unbekannt sei.

Bald entwickelte sich ein „Fachgespräch“ über die Bedeutung des Gleichnisses vom Unkraut im Acker (Matthäus 13,24ff.). Man war sich klar, dass Lolch ein dem Weizen täuschend ähnliches Unkraut ist und somit ein Bild der vielen unechten Christen darstellt.

Schließlich bemerkte einer der geistlichen Herren seinem Amtsbruder gegenüber: „Da steckt eine gute Predigt für den nächsten Sonntag drin!“ Da mischte sich der Aussteller ein: „Sicher – dazu müsste man allerdings zunächst seinen eigenen Standort anhand dieses Gleichnisses bestimmt haben.“

„Wie meinen Sie das?“, fragte der andere verwundert. Darauf der Aussteller: „Ich nehme an, Sie gehören der gleichen Kirche und auch dem gleichen geistlichen Orden an. Äußerlich unterscheiden Sie sich in nichts. Und doch könnte es sein, dass vielleicht einer von Ihnen zum ‚Weizen’ und der andere zum ‚Lolch’ gehört. Gott weiß es!“

Man kann sich Christ nennen und aussehen wie ein Mensch, der sich bekehrt hat. Und doch hat man sich nie zu Gott bekehrt und geht ewig verloren. Aber heute noch ist Gnadenzeit, um sich zu bekehren und ewig gerettet zu sein.