Jesus Christus - der Amen
Jesus Christus – der Amen
Wie in den anderen sechs sogenannten Sendschreiben in Offenbarung 2 und 3 hat die Art und Weise, wie Christus sich der jeweiligen Versammlung vorstellt, eine große Bedeutung. Auf der einen Seite offenbart Er damit seine persönlichen Herrlichkeiten, auf der anderen Seite wird aber dadurch auch deutlich, worin die jeweilige Versammlung ganz besonders versagt hatte. Bei der Betrachtung der einzelnen Titel wird uns dies gewiss deutlich.
Mit drei wunderbaren Titeln stellt der Herr Jesus sich zu Beginn seiner Botschaft an die Versammlung in Laodizea vor: „Und dem Engel der Versammlung in Laodizea schreibe: Dieses sagt
- der Amen,
- der treue und wahrhaftige Zeuge,
- der Anfang der Schöpfung Gottes“ (Offb 3,14).
Alle Verheißungen Gottes „in und durch Christus“
„Amen“, ein aus dem Hebräischen übernommenes Wort, bedeutet soviel wie „wahrlich“ (so wird das Wort im Grundtext auch häufig übersetzt), „fest“, „gewiss“, oder auch: „zuverlässig“, „treu“. Im Blick auf diesen Titel unseres Herrn lesen wir in 2. Korinther 1,19.20: „Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, ... wurde nicht Ja und Nein, sondern es ist Ja in ihm. Denn so viele der Verheißungen Gottes sind, in ihm ist das Ja, darum auch durch ihn das Amen, Gott zur Herrlichkeit durch uns.“
Paulus kann dies so sagen, weil sich aufgrund des vollbrachten Werkes Jesu am Kreuz von Golgatha alle Verheißungen Gottes – sein ganzer Ratschluss – erfüllen werden. Durch Christus spricht Gott sozusagen sein „Amen“ zu allen seinen Absichten, ja mehr noch: Christus selbst ist das Amen Gottes.
– Denken wir dabei an unsere geistlichen Segnungen, an unsere wunderbare Stellung vor Gott: Wir haben sie nur „in Christus” (Eph 1,3ff.).
– Handelt es sich um die Erfüllung der Verheißungen Gottes an Israel, um die Segnungen des „neuen Bundes”: Sie sind fest und sicher, weil das Blut Jesu geflossen ist (Heb 8,6ff.).
– Und denken wir an die Absichten Gottes im Blick auf die Erde: Sie finden ebenfalls in dem Herrn Jesus ihre Erfüllung (Offb 21,5.6).
Hat auch der Mensch zu allen Zeiten durch seine Untreue immer wieder die Segensabsichten Gottes behindert, verhindern kann er sie nicht. Nicht einmal Satan, der große Gegenspieler Gottes, kann dies. Christus selbst, der „Sohn Gottes“, hat es in die Hand genommen, die Absichten Gottes zu erfüllen. Und weil Er der Garant dafür ist, wird letztlich alles zu „Gottes Herrlichkeit“ führen. Denn: „Das Wohlgefallen des HERRN wird in seiner Hand gedeihen“ (Jes 53,10).
Die strahlende Herrlichkeit Jesu vor einem dunklen Hintergrund
Auch wir Christen haben uns sicherlich zu schämen für unsere Untreue und unser Versagen. Denn die Versammlung hätte als verantwortliches Zeugnis Gottes auf der Erde unbedingt das ihr von Gott „anvertraute Gut“, seine Wahrheit, festhalten und treu verwalten sollen. Aber als Ganzes hat sie es nicht getan. Und Laodizea zeigt uns prophetisch den traurigen Höhepunkt in der Endphase des christlichen Zeugnisses: auf der einen Seite Lauheit und Gleichgültigkeit gegenüber Christus und seinen Rechten; auf der anderen Seite aber Selbstzufriedenheit und Selbstgefälligkeit sowie absolute Blindheit über den eigenen moralischen Zustand (Offb 3,15-17).
Hebt sich nicht vor diesem dunklen Hintergrund die Vollkommenheit und Herrlichkeit unseres Herrn, wie sie in dem Titel „der Amen“ zum Ausdruck kommt, umso deutlicher ab? Und liegt nicht zugleich auch ein großer Trost für uns in der Tatsache, dass Gott in Christus dennoch zu seinem Ziel kommen und sich verherrlichen wird? Da, wo wir Menschen durch unsere Sünden alles verwirkt haben, wo auch die Versammlung als verantwortliches Zeugnis auf der Erde versagt hat, nimmt Christus als „der Amen“ gleichsam unseren Platz vor Gott ein. Und auf dem Boden eines vollbrachten Erlösungswerkes sichert Er uns dennoch alle Zusagen Gottes, macht Er alle Verheißungen Gottes „fest und sicher“. Und Gott hat dieses Anrecht dokumentiert, indem er Ihn auferweckt, Ihm einen Platz zu seiner Rechten gegeben und Ihm das ganze Gericht übergeben hat.
Das „wahrlich, wahrlich“ in den Evangelien
Wird uns beim Überdenken dieses Titels nicht auch erneut bewusst, welche Vollmacht in den Worten unseres Herrn liegt, wenn Er bei bestimmten Gelegenheiten seine Rede mit einem „wahrlich, wahrlich“, bzw. „Amen, Amen“, einleitet (z.B. in Joh 1,51; 3,3.5.11; 5,19; 6,47; 8,58 und anderen Stellen im Johannesevangelium)? Nur Er, der Mensch gewordene Gottessohn, konnte mit Recht so sprechen. Nicht nur, dass Jesus durch diese feierliche Einleitung die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer erhöhen und auf die besondere Wichtigkeit der nun folgenden Worte hinweisen wollte. Vielmehr machte Er hierdurch auch unmissverständlich deutlich, dass Er mit göttlicher Vollmacht sprach. Denn die Juden kannten gewiss auch den Vers aus dem Propheten Jesaja, wo Gott, der HERR, ein „Gott der Treue“ oder „Gott der Wahrheit“ (wörtlich „Gott des Amen“) genannt wird (Jes 65,16, vgl. die Anmerkung in der Elberfelder Übersetzung). So machte der Herr auch deutlich, dass Er selbst Gott ist und hier auf der Erde Worte gesprochen hat, die vollkommen wahr sind und sich auch mit absoluter Sicherheit erfüllen werden.
Trägt unser Herr nicht wirklich zu Recht diesen wunderbaren Titel „der Amen“?
Der Kreis schließt sich, wenn wir an das sichtbare Erscheinen Jesu zur Aufrichtung seines Reiches denken. Offenbarung 19,11ff. schildert uns diese Szene. Und von den vielen Namen, die der Sieger und Vollender auf diesem weißen Pferd hier trägt, wird einer ganz zu Anfang genannt: „Treu und Wahrhaftig“ oder eben: „der Amen“.
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