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Ehemann - Ehefrau
Schon einiges haben wir über Ehe, Ehemann und Ehefrau gelesen. Dennoch möchte ich den Blick noch einmal speziell auf diese beiden Personen – und zwar einzeln – richten.
Der Ehemann war zunächst der, der um eine Frau „geworben“ hat, der sich mit ihr verlobt hat, der sie schließlich geheiratet hat. Von den Eheleuten war er es, der die Initiative ergriff, der den ersten Schritt tat. Dies tat er in Verantwortung – vor Gott und für die umworbene Frau.
Es ist unbestritten für jeden Gläubigen, der ein wenig nachdenkt, dass diese Entscheidung, die ein ganzes Leben verändert, unbedingt vor Gott gebracht werden musste. Gewiss hatte er auch mit seinen Eltern gesprochen und um ihren Rat gefragt. Aber nur vor Gott konnte er alle seine Gedanken, Wünsche und vielleicht auch Bedenken ausbreiten. Gott hat ihn gehört und seine Gedanken und Empfindungen gelenkt und ihm schließlich eine deutliche Überzeugung geschenkt. Kurz gesagt: Gott hat sein Vertrauen belohnt und ihm geantwortet, ihn erhört. Darauf hat er vielleicht länger warten müssen, aber das hat sich stets gelohnt.
Der Ehemann nach Gottes Gedanken liebt seine Frau.
Er hat dabei auch die Verantwortlichkeit gefühlt, die er für die Frau hat, die er heiraten wollte: Als er um ihre Hand anhielt, bezog er sie in seinen Wunsch mit ein. Auch sie musste ja nun von Gott Klarheit erbitten für einen Weg mit ihm, der ihr Ehemann werden sollte.
Nun ist er verheiratet, ist Ehemann und damit nicht mehr allein. Mit seiner Frau bildet er jetzt eine „Einheit“, die Gottes Wort so beschreibt: „Deswegen wird ein Mann den Vater und die Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein.“ (Eph 5,31; s.a. 1. Mo 2,24). Und nun hat er Verantwortung für das gemeinsame Leben. Er ist nach Gottes Gedanken das „Haupt“ (Eph 5,23). Seine Verantwortung ist größer geworden, denn was und wie er ab jetzt entscheidet, betrifft seine Frau mit. Das wird er bedenken, da er ja seine Frau liebt. Diese Liebe zu seiner Frauist sogar ein „Auftrag“ des Herrn an ihn: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt ... So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber“ (Eph 5,25.28). Aus Liebe zu ihr wird er sich bemühen zu erkennen, was ihr Freu- de macht, was sie braucht, wo ihr etwas schwer fällt, wo sie Hilfe braucht – äußerlich und innerlich. In 1. Petrus 3,7 werden die Männer aufgefordert, bei ihren Frauen zu wohnen „nach Erkenntnis als bei einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, ihnen Ehre gebend als solchen, die auch Miterben der Gnade des Lebens sind, damit eure Gebete nicht verhindert werden“.
Aus diesem Vers ergeben sich für ihn eine Reihe von Konsequenzen:
- bei seiner Frau wohnen – bei ihr hat er sein Zuhause, mit ihr darf er zusammen leben. Zu ihr wird es ihn immer wieder ziehen, bei aller berufsbedingten Abwesenheit;
- nach Erkenntnis – hierin liegt die Erwartung, dass er sie mit Verständnis für ihr persönliches Befinden und besonders mit Einsicht in die Aussagen des Wortes Gottes über das eheliche Zusammenleben umsorgt. So wird er auch für sie persönlich beten;
- bei einem schwächeren Gefäß – an körperlicher Kraft ist sie schwächer. Sie ist schneller erschöpft. Das muss er wissen und auf sie Rücksicht nehmen. Er weiß aber auch, dass sie liebende Zuwendung braucht und dass sie wohl auch durch Härte eher verletzt werden kann. Diese liebende Zuwendung wird der Ehemann in dem Handeln des Herrn Jesus Christus gegenüber seiner Versammlung kennen lernen. Von Ihm darf und soll er lernen, seine Frau zu „nähren“ und zu „pflegen“ (Eph 5,29);
- ihr Ehre gebend – das schließt hartes Fordern und Auf-seinem-Recht-bestehen aus. Es bedeutet positiv, dass er ihre Vorzüge und Tugenden erkennt und schätzt und dass er dankbar für sie ist, insbesondere im inneren, geistigen und geistlichen Bereich, denn
- der Zusatz „als solchen die auch Miterben der Gnade des Lebens sind” macht deutlich, dass die Eheleute ein gemeinsames geistliches Teil haben. So darf der Ehemann mit seiner Frau gemeinsam an den vielfältigen geistlichen Segnungen Freude haben, mit ihr herzliche Gemeinschaft pflegen;
- damit eure Gebete nicht verhindert werden – herzliche Gemeinschaft in den geistlichen Dingen findet ihren Ausdruck nicht zuletzt in gemeinsamen Gebeten. Leider aber kann es in einer Ehe Dinge geben, die ein Hindernis bilden für diese Gemeinschaft im Gebet. Uneinigkeiten bis hin zu Zank, Verfehlungen auf dem Weg, nicht ausgeräumte Verdächtigungen, selbstsüchtiges Beharren auf seiner Meinung – alles das erzeugt ein Klima des Unfriedens, des Streits und der Entzweiung, wenn nicht so schnell wie möglich Bekenntnis und Vergebung erfolgen. Dazu müssen beide – jeder persönlich – auf die Knie und vor dem Herrn (und natürlich einander) das Versagen bekennen und um Kraft zum Bekennen und Vergeben bitten. Denn mit ungerichtetem Bösem im Herzen würde das gemeinsame Gebet Abhängigkeit und Glaube nur heucheln. Die Herzen bleiben einsam, verstockt und unglücklich. Ein solches Bild von Ehe betrübt und verunehrt den, der die Ehe gegeben hat, um den Menschen glücklich zu machen in der Verbindung von Mann und Frau.
Die Ehefrau nach Gottes Gedanken ordnet sich ihrem Mann unter.
Ja, Gott gab dem Menschen eine Frau, weil er für ihn „eine Hilfe“ machen wollte, „die ihm entspricht“ (1. Mo 2,18). Die Ehefrau darf und soll ihrem Mann eine Hilfe sein, das hat sie mit ihrem Ja-Wort zu ihrem Mann bestätigt.
Sie verzichtete damit auf ein unabhängiges Leben, wie sie es vorher vielleicht hatte. Und sie stellte sich bewusst unter die Autorität ihres Mannes. Das drückt Gottes Wort so aus: „Ihr Frauen, seid unterwürfig euren eigenen Männern, als dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Versammlung ist“ (Eph 5,22.23). Unterwürfig sein bedeutet, dass sie sich ihrem Mann unterordnet, als dem Herrn. Das adelt ihre Unterordnung, weil sie darin dem Herrn gefallen möchte. Es bedeutet aber nicht, dass sie einfach Befehle ihres Mannes entgegennimmt, um so seinen Wünschen nachzukommen.
(Das wird auch ein einsichtiger Ehemann nie erwarten!) Sie nimmt eine bestimmte Haltung ein: Sie gibt ihrem Mann den richtigen Platz als dem, der sie führt, an dessen Aufgaben sie helfend teilnimmt.
Sie will nicht selbst führen, nicht eigenmächtig handeln. Aber wenn eine bestimmte Initiative vonnöten ist, wird sie ihrem Mann von ihren Überlegungen erzählen, sie ihm „anvertrauen“, damit sie zu einem gemeinsamen Entschluss kommen.
Hat der Ehemann Aufgaben im Rahmen des Volkes Gottes, wird sie ihn unterstützen, durch Gebet, geistliche Gemeinschaft oder einfach dadurch, dass sie ihn von äußeren Angelegenheiten und Aufgaben entlastet.
Wenn sie so ihr Leben mit ihrem Mann verbunden hat und ihm so die Führung überlässt, dann zeigt sie die Hingabe, die Gott wohl mit seinen Worten an Eva „nach deinem Mann wird dein Verlangen sein“ (1. Mo 3,16) ausdrückt. Es ist Liebe und Hingabe an ihren Mann, der für sie – abgesehen von dem Herrn – den ersten Platz hat. Übrigens, wenn Kinder kommen, bleibt die Reihenfolge in ihrem Herzen doch dieselbe. Titus 2,4 spricht von dem, was die jungen Frauen tun sollen: „ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig, den eigenen Männern unterwürfig zu sein, damit das Wort Gottes nicht verlästert werde“. Das ist keine zeitliche Reihenfolge, sondern eine nach Prioritäten.
Gottes Gedanken über eine glückliche Ehe
Die einzelnen Punkte sind auch heute noch der Beachtung wert. Um uns her denkt man oft ganz anders. Da ist die Ehe nicht mehr heilig, da ist Scheidung fast an der Tagesordnung. Die Frauen sind emanzipiert, nur Hausfrau zu sein wird oft als rückständig und dümmlich belächelt. Aber nach Gottes Gedanken gibt es eine ganz andere Bewertung, nämlich die oben zitierte.
Die Ehefrau wird sich daher auch in der Realität des täglichen Lebens nach Gottes Gedanken richten. Dieser Weg ist für sie und ihren Mann von größtem Segen. Sich ihrem Mann unterzuordnen ist nämlich ihre von Gott vorgesehene Position; sie ist deswegen nicht „weniger wert“. Im Gegenteil. Vor Gott ist diese Haltung von höchstem Wert. Am deutlichsten wurde dies bei der Unterordnung des Herrn Jesus als Mensch.
Noch einen letzten Gedanken: Die Ehefrau ist dem Mann als „Hilfe“ gegeben, aber sie hat selbstverständlich auch ihren eigenen Verantwortungsbereich und ihr „eigenes“ Leben, besonders in geistlicher Hinsicht. Auch sie braucht ihre „stille Zeit“ zum Lesen des Wortes Gottes und zum Beten. Auch sie darf und soll die geistlichen Segnungen des Christen kennen und genießen. Wie könnte sie sonst den richtigen Weg gehen und ihrem Mann eine echte Hilfe sein? Der schon mal gehörte Satz, dass für die Frau das Kochbuch wichtiger sei als die Bibel, ist ganz töricht. Und auch der Satz: Mein Mann ist fürs Lesen der Bibel und fürs Beten da, und ich für den Haushalt, ist nur die „halbe Wahrheit“, aber leider hier und da Praxis.
Gott möchte beiden Eheleuten Glück und Befriedigung schenken, jedem an seinem Platz und gemeinsam, zu Dank und Lob für den gütigen Herrn.
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