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Dauerhaftes Glück in der (jungen) Ehe - ein Traum?

„Just married“: Die Hochzeitsfeier ist vorüber, auf der Hochzeitsreise haben die Frischvermählten sich bereits ein wenig näher kennen gelernt. Und dann beginnt der Alltag der jungen Ehe: Eine spannende Zeit des Sich-aneinander-Gewöhnens, des Sich-Anpassens an den Ehepartner. Einige „Haken und Ösen“, die (nicht nur) in der jungen Ehe auftauchen, aber auch Ziele und Hilfen für ein glückliches Miteinander wollen wir in diesem kurzen Artikel überdenken. Leitfaden sind dabei einige Verse aus 1. Korinther 7.

 

Ehe – für Gott!

„Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden; verherrlicht nun Gott in eurem Leib“ (1. Kor 6,20).

Gott hat uns erkauft für ein Leben mit Ihm und zu seiner Ehre – auch in der Ehe. Wenn beide Ehepartner durch Glauben an das Werk des Herrn Jesus gerettet sind, ist die wichtigste Basis für das gemeinsame Leben gegeben. Und jetzt darf die bisher persönliche Nachfolge und Jüngerschaft auch gemeinsam realisiert werden. Wir dürfen Gott unser Leben, unseren Körper als (Schlacht-)Opfer anbieten (Römer 12,1)! Wenn Eheleute diese oberste Priorität beachten, wird es zum Segen für ihr ganzes (Ehe-)Leben sein.

 

Ehe – neue Pflichten

„Der Mann leiste der Frau die eheliche Pflicht, ebenso aber auch die Frau dem Mann“ (1. Kor 7,3).

Die jungen Eheleute haben neues Land betreten, um neue Bereiche zu entdecken. Und dazu gehört auch die „Entdeckung“, dass sie Verantwortung für den anderen zu übernehmen haben und seine Wünsche berücksichtigen sollen. Einige Aspekte seien hier nur stichpunktartig erwähnt:

  • Gewohnheiten des Partners, auch in den ganz einfachen täglichen Dingen, erkennen und akzeptieren, schätzen;
  • Kraft, Zeit und Liebe in die Beziehung zueinander einbringen;
  • Nachgeben können, nicht auf seinen – vermeintlichen – Rechten bestehen wollen;
  • den Partner nicht mit dem Bruder, der Schwester oder den Eltern verwechseln, im Verhalten und Empfinden.
  • Auch die eheliche Pflicht im Sinn der erwähnten Textstelle leisten, mit dem nötigen Einfühlungsvermögen.

Wenn Eheleute sich von Herzen lieben – und auch immer wieder darum beten – wird der Herr auch Kraft geben, diesen neuen Verantwortungsbereich treu zu verwalten. Und dann darf die Pflicht auch zur Freude werden!

 

Ehe – ein Leben in Gemeinschaft des Glaubens

„Entzieht euch einander nicht, es sei denn etwa nach Übereinkunft eine Zeitlang, um zum Beten Muße zu haben“ (1. Kor 7,5).

Die Textstelle legt die Betonung auf die Berücksichtigung der körperlichen Wünsche des Ehepartners. Beide dürfen die eheliche Liebe als Geschenk Gottes annehmen und genießen. Gleichzeitig zeigt der Vers aber auch die Wichtigkeit der geistlichen Gemeinschaft in der Ehe auf:

  • Gemeinsames Beten ist die Grundvoraussetzung für eine glückliche Ehe, es ist fast eine Art „Ehe-Thermometer”.
  • Deshalb sollte jedes Ehepaar regelmäßig, entsprechend den beruflichen und häuslichen Möglichkeiten, gemeinsam beten.
  • Darüber hinaus ist es äußerst wertvoll, gemeinsam Gottes Wort zu lesen und sich darüber auszutauschen (So darf die Frau auch in dieser Hinsicht Hilfe des Mannes werden).
  • Gerade wenn der Herr vielleicht später Kinder schenkt und so die Familien-Bibellese darauf abgestellt wird, ist das Lesen in der „Zweisamkeit” sehr nützlich (besonders für die oft sehr beschäftigte Mutter).
  • So dürfen die Eheleute Gemeinschaft haben in Glaube, Liebe, Heiligkeit mit Besonnenheit (1. Petr 3,7; 1. Tim 2,15), auch im Blick auf den Weg inmitten des Volkes Gottes.
  • In dieser Zeit der Stille finden sie Licht, Kraft und Mut für den gemeinsamen Weg.
  • Das eigene Beten darf und muss natürlich erhalten bleiben.

Praktizieren wir Eheleute diese Aspekte in unserer Ehe bereits? Es ist großer Segen damit verbunden!

 

Ehe – Sand im Getriebe?

„In Frieden hat uns Gott berufen“ (1. Kor 7,15).

Irgendwann wird der Zeitpunkt auch unter den verliebtesten Eheleuten kommen, dass sich die eine oder andere Dissonanz einstellt und auch das Klima deutlich abkühlt ... Das tut dann besonders weh, weil es ja die Person ist, die einem am nächsten steht.

Hier brauchen wir alle immer neu die Kraft des Herrn, und gerade zu Beginn einer Ehe kennt man den anderen (und sich selbst!) doch noch nicht so gut, wie man meint. Einige Hinweise können vielleicht Hilfestellung bieten:

  • Auch in kritischen Situationen sollte jeder den Frieden suchen.
  • Wir dürfen zu Gott um das richtige Verhalten („die Hand auf den Mund”) flehen, dass Er uns besonders vor lieblosen, harten Worten bewahrt, die, einmal ausgesprochen, doch länger wehtun. Nebenbei erwähnt: Was für das eine Ehepaar hart wäre, ist für das andere vielleicht noch „Standard”; aber doch sollten sich die Eheleute fragen, ob sie nicht die Schmerzgrenze öfters überschritten haben und ob ein unguter Ton zur Gewohnheit geworden ist.
  • Lassen wir uns davor bewahren, beim anderen Motive zu vermuten, die er/sie vielleicht gar nicht hat.
  • Selbst in kritischen Momenten unbe dingt festhalten: Gott hat uns zusammengefügt und zusammengeführt. Das bewahrt vor unbedachten Handlungen und Äußerungen.
  • Streit und Auseinandersetzungen in der Kraft des Herrn vermeiden, nicht nur in Gegenwart von anderen (besonders Kindern).
  • Den Frieden Gottes im Herzen haben und ausleben.

Eine Ehe, ein Hausstand, in dem der Friede des Christus regiert, wird ein helles Licht in die Umgebung ausstrahlen. Und der Herr selbst wird reiche Freude schenken. Und Er möchte auch das hier oder dort vielleicht „angeknackste“ Miteinander wieder heilen.

 

Ehe – Ein Bund mit Extra-Sorgen

„Solche werden aber Trübsal im Fleisch haben“ (1. Kor 7,28).

Kaum ein frischverlobtes oder auch frischverheiratetes Paar wird es für möglich halten, aber es ist dennoch wahr: In der Ehe kommen Belastungen auf sie zu, die es vorher einfach nicht gab. Allein schon das „Sorgenbündel“ des Ehepartners wird – wenn es recht steht – zum eigenen Paket. Deshalb reicht es auch für eine Ehe nicht, einfach nur „verknallt“ zu sein. Es bedarf der festen Überzeugung: Der Herr möchte uns zusammenführen. Und wenn dann diese Extra-Sorgen auftauchen, wird der Herr uns allen – auch solchen, die ihre Ehe vielleicht anders begonnen haben – Hilfe schenken, wenn wir ernsthaft zu Ihm beten. Auch hier sollen einige Punkte nur kurz skizziert werden:

  • Die Zeit vor der Ehe oder zu Beginn der Ehe dürfen wir nutzen, um uns vom Herrn zubereiten zu lassen für besondere Zeiten: durch Gebet, Bibellesen, Anteilnehmen an den Problemen anderer werden wir zubereitet, gerüstet für Lebenssituationen, die uns fordern werden.
  • Wenn Probleme kommen (Gesundheit, Beruf, Kinder(losigkeit)), dürfen wir sie im Gebet vor den Herrn legen – gerade dann wird das gemeinsame Gebet oft zusammenschweißen!
  • Die Eheleute dürfen auch dann aneinander festhalten und einander lieben, wenn der Partner nicht mehr so ist wie früher (Krankheit, Charakter, „Schönheit”). Hier dürfen wir uns besonders ältere oder auch besonders geprüfte Ehepaare unter den Gläubigen zum Vorbild nehmen.

Um es kurz zu sagen: Die Sorgen sind zwar da, aber der Herr ist es auch!

 

Ehe – Eigen-Nutzen oder Partner- Nutzen?

„Der Verheiratete aber ist um die Dinge der Welt besorgt, wie er der Frau gefalle. ... die Verheiratete aber ist für die Dinge der Welt besorgt, wie sie dem Mann gefalle“ (1. Kor 7,33.34).

Endlich im Hafen der Ehe! Das will man so richtig genießen – für sich selbst. Ja, das „darf“ man auch, aber es ist am schönsten, wenn man dabei darauf achtet, dem Ehepartner zu gefallen. Erst einmal gilt es, den anderen anzunehmen, wie er ist. Man sollte gar nicht erst den Versuch machen, den Mann bzw. die Frau nach den eigenen Vorstellungen umzugestalten. Wohl wird man feststellen, dass man allmählich zusammenwächst, aber das geschieht doch eher von selbst. Nachstehend sind einige Beispiele aufgeführt, die als Anregungen für das eigene Überdenken gedacht sind:

 

Der Frau gefallen:

  • Ihre Bedürfnisse erkennen und stillen („sie nähren”); für sie sorgen in äußeren Dingen, aber auch im geistlichen Bereich;
  • ihre Wünsche erkennen und erfüllen („sie pflegen”); kennen wir Männer die Wünsche unserer Frauen (mal einen Tag  mit einer Freundin in die Stadt fahren, endlich mal in Ruhe mit dem Mann reden ...)?
  • Interesse nehmen an „ihrer” Welt (Beruf, Haushalt, Umwelt, Familie) und nicht (nur) von dem eigenen Bereich erfüllt sein;
  • ihr Freiheit lassen (Geschmack, häusliche Abläufe, Beschäftigungen);
  • zärtlich und verständnisvoll sein, nicht grob werden;
  • Bereitschaft, eigene Gewohnheiten oder häusliche Gepflogenheiten aufzugeben („Bei uns zu Hause machte man das aber so ...”);
  • auch den Rat der Frau annehmen können (in Bezug auf eigenes Verhalten oder Auftreten);
  • wirklich Haupt sein, weder Pascha noch Pantoffelheld; eine Frau, die so von einem sie liebenden Mann geführt wird, wird sich gerne von ihm leiten lassen.

 

Dem Mann gefallen:

  • für den Mann schön und anziehend sein, innerlich und äußerlich, nicht für andere;
  • Anteil nehmen an seinem Erleben (Beruf, Alltag, Reich Gottes);
  • nicht den Mann regieren wollen, sondern ihm eine Hilfe sein, auch bei schwierigen Entscheidungen;
  • als Frau die Stellung der Unterordnung einnehmen/sich unterordnen.

 

Ehe – nicht einigeln!

„Dies aber sage ich, Brüder: Die Zeit ist gedrängt. Im Übrigen, dass auch die, die Frauen haben, seien, als hätten sie keine, ... und die sich Freuenden als sich nicht Freuende ... und die die Welt Gebrauchenden als sie nicht als Eigentum Gebrauchende; denn die Gestalt dieser Welt vergeht“ (1. Kor 7,29.30.31).

Jungverheiratete dürfen einander „aus vollen Zügen“ genießen. Aber für Ehepaare besteht auch danach die Gefahr, nur die eigenen Wünsche und Lebensbereiche zu sehen und den Blick für andere(s) zu verlieren. Deshalb ist es wichtig, die Ehe auch mal Ehe sein lassen zu können, um für andere da zu sein:

  • Ein Ehepaar oder einer der Ehepartner kann Zeit für Freunde/Freundinnen bzw. Alleinstehende im Allgemeinen und Familien investieren.
  • Es ergeben sich Aufgaben im Reich Gottes oder innerhalb der Gruppe von Gläubigen (Zusammenkünfte, Evangelisationen, Kinder- oder Jugendarbeit), die wahrgenommen werden können.
  • Gerade Ehepaare können auch Hilfe für solche sein, die vor schwierigen Fragen oder Problemen stehen (Wahl eines Ehepartners, Berufswahl etc.) und so als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
  • Obwohl mit der Eheschließung eine neue, selbstständige Einheit entstanden ist, sollten Eheleute immer auch ein Auge und Ohr für die Familie und Eltern behalten.
  • Ein Wohnen inmitten des Volkes Gottes wie bei der Witwe zu Elisas Zeiten, also ein Anteilnehmen an Wohl und Wehe der Gläubigen, wird zum Segen für alle Seiten sein.
  • Schließlich dürfen wir bei allem irdischen Glück den Blick auf den Kommenden gerichtet halten; das wird auch im Lebensstil sichtbar werden. Es muss eben nicht alles „vom Feinsten” oder Markenware sein, man muss nicht die exotischsten Reiseziele wählen ...

 

Ehe – ein Leben mit dem Herrn

„Dies aber sage ich zu eurem Nutzen ..., zu ungeteiltem Anhangen an dem Herrn“ (1. Kor 7,35).

Die unbedingte, gehorsame, freudige Nachfolge, auch und gerade in der Ehe, als Ziel für das Leben wird dahin führen, dass wir selbst den Segen des Herrn erfahren. Und wir dürfen dann auch für Gläubige und (noch) Nichtchristen zum Segen sein. Deshalb: Ein Eheleben mit dem Ziel, um jeden Preis dem Herrn wohlgefällig zu leben, lohnt sich! Lasst uns heute wieder neu und bewusst(er) ein solches Leben führen!