Freude ... auch wenn mir manchmal nicht danach zu Mute ist - geht das ?

Freude ... auch wenn dir manchmal nicht danach zumute ist - geht das?

Wahre Christen können sich freuen, denn ihre Namen sind imHimmel angeschrieben, vor ihnen liegt eine wunderbare Zukunft, nämlich bei ihrem  Herrn in der Herrlichkeit. Doch auf dem Weg dorthin gibt es Probleme, Nöte und Schwierigkeiten unterschiedlichster Art. Oft fragen wir – vielleicht mit Recht: „Warum?“ – und versinken dabei in Grübeleien. Nur noch das eigene Problem sieht man vor sich, Unzufriedenheit kommt auf und die Freude verschwindet. Aber man wollte doch eigentlich fröhlich sein und sich freuen. Dennoch ist es wahr: Christen brauchen nicht als Kopfhänger in der Gegend herumzulaufen, sondern sie sollen sich freuen. Wie ist das in der heutigen Zeit noch möglich? Genauso wie früher! Mit früher meine ich die Zeit, in der sich die Geschichten der Bibel abspielen. Wir wollen uns einmal einige Voraussetzungen zur Freude und Beispiele von Personen aus dem Alten und Neuen Testament ansehen und von ihnen lernen.

Wahre Freude – nur bei Jesus Christus

Kennst du den Herrn Jesus schon als deinen persönlichen Herrn und Heiland? Wenn nicht, dann wird es höchste Zeit. Bekenne Ihm deine Sünden und glaube an Ihn und sein Erlösungswerk, das Er auch für dich auf Golgatha vollbracht hat. Die Bekehrung zu Ihm ist allererste Grundvoraussetzung für wahre Freude.

Nehemia – ein Beispiel der Demütigung vor dem Herrn

Die Heilige Schrift gibt uns an vielen Stellen eine Antwort auf die Frage, wie wahre Freude zu finden ist. Aber wir finden in diesen Schriftstellen nicht einfach nur die Freude erwähnt, sondern der Geist Gottes zeigt uns, wie Menschen angesichts ihrer Probleme und Schwierigkeiten demütig zu Gott kamen und wieder Freude erfahren konnten. Denken wir einmal an Nehemia. „Und es geschah, als ich diese Worte hörte, setzte ich mich hin und weinte und trug Leid tagelang; und ich fastete und betete vor dem Gott des Himmels“ (Nehemia 1,4). Hier sehen wir etwas von der Traurigkeit dieses Mannes, die ihn befiel, nachdem Hanani und die Männer von Juda ihm über Jerusalem Bericht erstattet hatten. Seine Traurigkeit trieb ihn ins Gebet, ja er bekannte die Sünden seines Volkes und beugte sich demütig vor Gott. Und wir? Kennen wir auch diese geziemende Haltung Nehemias, oder gehen wir leichtfertig über die Probleme und Schwierigkeiten, die heute unter den Gläubigen vorhanden sind, hinweg? Der Herr möge uns vor einem Geist des Hochmuts und der Gleichgültigkeit bewahren. Lasst uns vermehrt für das Volk Gottes beten.

Von der Traurigkeit zur Freude

Die Trauer Nehemias war eine besonders ausgeprägte, denn der König bemerkte sie sofort. Und dann können wir sehen, wie gütig Gott für Nehemia sorgte, indem ihm seine Bitte gewährt wurde und er nach Jerusalem reisen konnte. In seiner Traurigkeit vertraute er völlig Gott und bat Ihn um Weisheit (Kap. 1,11b; 2,4b). Später, als die Mauer von Jerusalem vollendet worden war und das Volk am Wassertor aus dem Gesetz hörte, weinte das ganze Volk. Aber Nehemia und die, die das Volk belehrten, ermunterten sie zur Freude: „Die Freude am HERRN ist eure Stärke“ (Kap. 8,9-12). Das Ergebnis ist wunderbar: „Und die Freude Jerusalems wurde bis in die Ferne hin gehört“ (Kap. 12, 43). Einst Traurigkeit, jetzt Freude.

Auch wir können, wie Nehemia, unsere Zuflucht zum Herrn nehmen, Ihm alles Versagen bekennen und auf seine Güte vertrauen. Darüber hinaus gilt es, die Wahrheit festzuhalten und geistlicherweise an der Mauer zu bauen – die Absonderung von der Welt und allem Bösen. Die Freude am Herrn wird unsre Stärke sein.

Wie Paulus sich freute – ein Christ, der sich in widrigen Umständen freuen konnte

Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Philipper viel von der Freude. Er freute sich darüber, dass Christus verkündigt wurde, wenngleich es einige aus Vorwand taten, also nicht aus lauteren Motiven (Phil 1,18). Er tat das Gebet für die Philipper mit Freuden (1,4) und ermahnte sie, seine Freude zu erfüllen, indem sie einerlei gesinnt sein sollten (2,1.2), bis er schließlich schreibt: „Freut euch in dem Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch!“ (4,4). Dabei versichert er den Philippern, dass es ihm durchaus nicht lästig ist, ihnen dies immer und immer wieder zu schreiben (3,1). Als Paulus diesen Brief schrieb, saß er nicht etwa zu Hause an seinem Schreibtisch, sondern im Gefängnis. Wie kommt dieser Mann dazu in solch einer misslichen Lage von Freude zu schreiben?

Gehorsam und Abhängigkeit

Diese „Freude im Herrn“ können wir alle erfahren. Wenn wir folgende Worte verstanden haben, können wir gut begreifen, warum sich Paulus freuen konnte und andere zur Freude animierte. Der Herr Jesus gibt uns selbst das Beispiel. In Lukas 10,21 sagt Er: „Ja, Vater“. Das zeigt uns einen Grundsatz. Die Freude ist dann bei uns vorhanden, wenn wir die Wege Gottes und den Willen des Vaters gehorsam annehmen, wie es unser Heiland tat, als Er in völliger Abhängigkeit hier auf der Erde lebte. Die vorangehenden Worte machen diesen Aspekt noch deutlicher, denn es heißt: „In derselben Stunde frohlockte er (Jesus) im Geist.“ Und frohlocken ist eine gesteigerte Freude. Aufgrund dieser Unterordnung unter die Wege Gottes konnte sich Paulus freuen, und können wir uns heute freuen.

Die Beschäftigung mit dem Herrn Jesus

Eine weitere Voraussetzung für diese Freude ist die Beschäftigung mit dem Herrn Jesus. Er wird uns wertvoller, unsere Liebe zu Ihm wird gesteigert und unser Glaube gefestigt: „... Jesus Christus; den ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt, liebt; an welchen glaubend, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlockt“ (1. Pe 1,8). Die Freude am Herrn (Neh 8,10), die Freude im Herrn (Phil 4,4) und die Freude des Herrn in uns (Joh 15,11; 17,13) wird das gesegnete Ergebnis sein, wenn wir dem Wort Gottes gehorchen und uns mit dem Herrn Jesus beschäftigen. Die Freude an Ihm und das, was Er uns wert ist, wird uns Mut geben, vor der Welt Zeugnis von Ihm abzulegen, und zur rechten Zeit das rechte Wort zu sagen. Dies wird wiederum die Freude in uns bewirken. Freuen wir uns, wenn wir verspottet werden? Unser natürliches Empfinden schreckt wohl eher davor zurück. Doch die Apostel verließen das Synedrium voll Freude, nachdem sie geschlagen worden waren (Apg 5,41) und von den Hebräern heißt es sogar, dass sie den Raub ihrer Güter mit Freuden aufnahmen (Heb 10,34). Das hört sich vielleicht unglaublich an. Aber hast du nicht auch schon Ähnliches erlebt?

Du hast dich zu deinem Herrn bekannt und es gab Gelächter und Spott. Doch innerlich hattest du eine Freude, weil dir bewusst war, dass du jetzt deinen Herrn erfreut hast.

Natürliche Freude und Dankbarkeit

Außer der wahren christlichen Freude schenkt Gott uns in reichem Maß auch natürliche Freuden. Danken wir Ihm für das schöne Wetter oder für die vielen herrlichen Zeugnisse der Schöpfermacht Gottes in der Natur? Und noch manches andere wäre aufzuzählen, worüber wir uns als Christen freuen können – Dinge, die der Ungläubige für selbstverständlich hinnimmt, weil er nicht wie wir an den Herrn erinnert wird, der alles schuf und uns auch solche Freuden schenkt.

So werden wir durch das Wort Gottes dazu ermuntert, in schwierigen Umständen und angesichts der vielen Nöte auch im Leben eines Gläubigen unseren Blick zu unserem Herrn zu erheben, der uns in aller Traurigkeit Freude geben kann, Freude, die die Welt nicht kennt. Lasst uns Ihm mehr vertrauen!