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Davids Volkszählung und ihre Folgen

Davids Volkszählung und ihre Folgen

Frage:

Warum lässt Gott David die Zählung ausführen, obwohl ER ihn sowieso bestrafen will?

 

Antwort:

Diese Situation ist wirklich nicht ganz einfach zu verstehen. In Vers 1 heißt es, der HERR „reizte David wider sie, indem er sprach: Gehe hin, zähle Israel und Juda", während es in 1. Chronika 21,1 heißt: „Und Satan stand auf wider Israel und reizte David an, Israel zu zählen".

Fragen wir uns zuerst, warum das Zählen des Volkes eine Sünde war. Es hatte ja auch schon von Gott angeordnete Zählungen gegeben.

Die erste Zählung (2. Mose 38,25-27) diente der Einsammlung des Silbers für die Füße der Stiftshütte. Sie geschah also im Dienst für den HErrN. Die zweite Zählung (4. Mose 1,2.3) sollte die einsatzfähigen Kriegsmänner feststellen, bevor Israel im Begriff stand zu kämpfen. Gott wollte, dass ieder männliche Israelit von 20 Jahren und darüber seine Verantwortlichkeit empfand, „kampfbereit" zu sein. Auch weitere Zählungen lassen die Absicht Gottes erkennen.

Völlig anders ist es jedoch hier. Gott hatte David Ruhe verschafft vor seinen Feinden, warum wollte er das Volk zählen lassen? „Mustere das Volk, damit ich die Zahl des Volkes wisse" (Vers 2). David wollte wissen, wie stark und mächtig er und sein Volk sind. Der 1. Johannesbrief nennt in Kapitel 2 Vers 16 drei „Einfallstore", durch die die Sünde in unser Leben eindringt: die Lust des Fleisches, die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens. In der schrecklichen Sünde des Ehebruchs und Mordes bei Urija und seiner Frau waren es die Lust des Fleisches und die Lust der Augen, die David zum Verhängnis wurden. Jetzt ist es der Hochmut des Lebens.

Wir Menschen vermögen das Handeln Gottes sicher nicht bis zum Letzten zu verstehen. Aber vielleicht lässt sich die Situation hier mit der Hiobs vergleichen: Gott benutzt sozusagen Satan zur Erprobung Davids (vgl. Hiob 1,12; 2,6).