Wie stehst Du zu Jesus ?

Wie stehst Du zu Jesus? (Matthäus 26)

„Ihr wisst, dass nach zwei Tagen das Passah ist, und der Sohn des Menschen wird überliefert, um gekreuzigt zu werden.“ (Matthäus 26,2) Es waren die letzten Tage vor dem Kreuz. Der Herr Jesus sprach offen und deutlich zu seinen Jüngern davon, dass es nur noch zwei Tage sein würden, bis das Passah gefeiert werden würde. Es waren nur noch wenige Stunden, bis man Ihn gefangen nehmen und an das Kreuz nageln würde. Das hatte Er den Jüngern schon mehrmals gesagt, aber jetzt standen diese Ereignisse ganz unmittelbar bevor.

Über drei Fragen aus diesem Kapitel des Matthäusevangeliums wollen wir anhand von vier Begebenheiten nachdenken, die seiner Kreuzigung unmittelbar vorangingen:

  • Wie haben die Menschen gedacht und gehandelt, die in dieser Schlussphase im Leben des Herrn Jesus mit Ihm in Kontakt kamen?
  • Und was muss vor allem im Herzen des Herrn Jesus bei diesen Begegnungen vorgegangen sein? Er wusste um alles, was Ihm begegnen würde. Einmal sagte Er in Bezug auf diese Ereignisse: „Wie bin ich beengt, bis sie (seine Taufe, das ist sein Tod) vollbracht ist”(Lukas 12,50). Das, was der Herr Jesus durchleben würde und was so groß und schwer vor ihm stand, das würde jetzt seinen Lauf nehmen.
  • Zwei Begebenheiten werden hier von Personengruppen geprägt, und in zwei Begebenheiten tritt jeweils eine einzelne Person besonders hervor. Wem gleichen wir, wem gleichst du – persönlich oder in der „Gruppe“, mit der du oft zusammen bist? Diese dritte Frage wird uns zeigen, dass diese Texte auch für uns sehr aktuell sind.

Die Hohenpriester und Ältesten (Verse 3 bis 5)

Verschiedene Männer sitzen zusammen – eine Gruppe, die äußerlich durch ihren „Beruf“ verbunden ist. Es handelt sich um die Hohenpriester und um die Ältesten des Volkes Israel. Und was tun diese Männer? Sie beraten, wie sie den Herrn Jesus umbringen könnten. Sie sind vor allem dadurch verbunden, dass sie alle ihren eigenen Vorteil, ihr eigenes Ansehen und ihre eigene Ehre suchen! Darin steht ihnen nämlich der Nazaräer im Weg! Deshalb wollen sie Ihn am liebsten so schnell wie möglich beseitigen. Damit es jedoch nicht zu einem Aufstand des Volkes kommt, wollen sie es nicht an dem bevorstehenden Fest tun – wieder denken sie nur an ihren eigenen Vorteil. So bündeln sie ihre Kräfte und ihre Weisheit, um seinen Tod zu planen. Natürlich – ihr Plan, das Fest abzuwarten, wurde schnell hinfällig, denn der Herr Jesus hatte es anders vorausgesagt.

Der Herr Jesus wusste alles, was über Ihn kommen würde (Johannes 18,4), und Er wusste auch, was in dem Menschen war (Joh 2,25). Gerade deshalb hat es Ihn besonders getroffen und verletzt, wenn Menschen sich verbündeten, um seinen Tod zu planen. Doch seine Liebe war stärker als der Hass der Menschen!

Maria von Bethanien (Verse 6 bis 13)

Erst im Johannesevangelium wird uns der Name der Frau mitgeteilt, die hier schlicht als „eine Frau“, ohne weitere Details, vorgestellt wird: Es ist Maria von Bethanien. Diese Frau kommt mit einer Flasche sehr wertvoller Salbe zu dem Herrn Jesus, als Er im Haus Simons zum Abendessen eingeladen war. Scheinbar unvermittelt salbt sie den Herrn Jesus mit dieser Salbe. Der Wert der Salbe entsprach etwa dem Jahreslohn eines einfachen Arbeiters der damaligen Zeit. Was für einen Wert muss der Herr Jesus in den Augen dieser Frau gehabt haben, dass sie ein solches Opfer bringt für den verachteten „Rabbi“! Ihre Liebe zu dem Herrn Jesus war wirklich besonders tief.

Leider findet diese Frau sogar bei den Jüngern kein Verständnis für den Beweis ihrer Liebe. Für die Ehre, die sie dem Herrn Jesus erwiesen hat, wird sie von den Jüngern – und allen voran Judas – kritisiert und bekommt Schwierigkeiten. Aber der Herr Jesus wusste diese Tat richtig zu werten – sie würde nie vergessen werden. Dabei macht Vers 12 deutlich, dass Maria die einzige Frau war, die den Herrn Jesus zum Begräbnis salben konnte. Sie allein war rechtzeitig gekommen. Ihre Liebe zu dem Herrn Jesus hatte sie – vielleicht unbewusst – die richtige Zeit finden lassen. Welchen Wert muss diese Tat für den Herrn Jesus gehabt haben! Wie tief (und echt!) ist unsere Liebe zum Herrn Jesus?!

Wahrlich, ich sage euch: Wo irgend dieses Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis. (Matthäus 26,13)

Judas Iskariot (Verse 14 bis 16)

Wieder begegnen wir einer Einzelperson. Diesmal ist es jedoch nicht „irgendeiner“ – nein, es ist einer der 12 Jünger, Judas Iskariot. Von ihm wird berichtet, dass er hinging, um den Hohenpriestern anzubieten, ihnen den Herrn Jesus zu überliefern. Für einen Lohn von 30 Silberstücken wollte er den verraten, der ihn über 3 Jahre begleitet hatte. Gerade hatte er miterlebt, wie Maria in einem Augenblick den Jahreslohn eines Arbeiters für den Herrn Jesus opferte. Verschwendung hatte er das genannt. Und jetzt will er selbst den Herrn Jesus für etwa ein Drittel dieser Summe verraten. Gerade vorher hatte er noch davon gesprochen, etwas für die Armen zu geben. Und jetzt will er den, der sich selbst für die Armen, für die Sünder, hingeben würde, seinen Feinden überliefern. Und dann für diesen Betrag, der gerade einmal für einen Acker ausreichte. So sehr, wie den Herrn Jesus die Tat von Maria gefreut hat, so sehr hat ihn diese Tat von Judas geschmerzt. Und das schon über drei Jahre, denn er wusste schon bei der Auswahl der Jünger, was Judas einmal tun würde (vgl. Lukas 6,12-16). Jetzt – so kurz vor diesen schlimmen Ereignissen – wird Wirklichkeit, was der Herr Jesus schon lange wusste: Sein „Freund“ würde ihn verraten. Trotz aller Bemühungen des Herrn Jesus um diesen Jünger und trotz des schönen Beispiels von Maria ging Judas hin, bot seine Hilfe für den Mordplan der Hohenpriester an und suchte von diesem Moment an einen geeigneten Moment, den Herrn zu überliefern. Was muss der Herr Jesus empfunden haben, als Er in das Herz dieses Mannes sah! Alles, was er ab jetzt tun würde, würde Judas nur noch danach beurteilen, ob es eine gute Gelegenheit wäre, den Herrn zu verraten!

Die 12 Jünger (Verse 17 bis 19)

Zum Schluss werden wir Zeugen, wie wieder eine Personengruppe ein gemeinsames Ziel verfolgt. Es sind die Jünger:

  • Sie lehnen den Herrn Jesus nicht ab, sondern sie kommen zu Ihm.
  • Sie wollen Ihn nicht wegschaffen, sondern sie möchten mit Ihm zusammen sein.
  • Sie wollen nicht ihre Ehre suchen, sondern sie möchten seinen Willen tun. Mit Ihm gemeinsam möchten sie das Passah feiern – und zwar an dem Ort, den Er bestimmen würde. Gehorsam den Anweisungen des Herrn Jesus suchen sie diesen Platz und bereiten ihn vor.

Wie herrlich wurden sie belohnt durch das, was der Herr Jesus ihnen in diesen Stunden des Zusammenseins mitgeteilt hat (s. zum Beispiel seine Reden im Obersaal in Johannes 13-16)!

Und wir?

Zwei Personengruppen und zwei einzelne Personen, die sich durch ihre Motive und Taten unterschieden. Wem gleichst du in deinem persönlichen Leben? Und was ist es für eine „Gruppe“ – z.B. dein Freundeskreis –, in der du dich bewegst? Welche Motive, welche Ziele und welche Taten verbinden euch?

Wenn wir an die Empfindungen des Herrn Jesus denken, der am Kreuz so viel für uns getan hat, wird es uns leichter fallen, uns auf die richtige Seite zu stellen!