Männlicher Schmuck - weiblicher Schmuck

Männlicher Schmuck – weiblicher Schmuck

Frauen und Mädchen schmücken sich gerne. Das ist ganz natürlich. Und die Bibel unterstützt das auch. Die Frage aber ist: Womit soll sich eine (junge) Schwester schmücken? Mit einer Kette? Mit einem Ring?

Womit sollen sich Frauen nicht schmücken?

Die Bibel gibt auf diese Frage eine klare und wichtige Antwort: „Deren Schmuck nicht der äußere sei durch Flechten der Haare und Umhängen von Goldschmuck oder Anziehen von Kleidern, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist“ (1. Pet 3,3-4).

Hier teilt uns Gott seine Gedanken für eine gottesfürchtige Schwester mit. Petrus nennt zunächst das, was eine Frau nicht zu ihrem Schmuck tun soll: Sie soll nicht versuchen, mit äußerlichen Dingen nachhaltige Wirkungen – Effekte – bei anderen zu erzielen. Während Paulus von einzelnen „Schmuckstücken“, den Materialien spricht (1. Timotheus 2,9), spricht Petrus von der Gesinnung und dem, was eine Frau tun oder nicht tun soll. Wir verstehen gut, dass es nicht darum geht, sich nachlässig zu kleiden oder altmodische Dinge anzuziehen. Als junge Frau würdest du damit ebenfalls auffallen. Nein, du sollst dich anständig und nach deinem Geschmack kleiden, ohne jedoch mit der Kleidung oder sonstigen „Accessoires“ Aufsehen erregen zu wollen.

Bekleidung – nicht Entkleidung!

Nebenbei sei an dieser Stelle bemerkt, dass es bei der Kleidung nicht um „Entkleiden“, sondern um Bekleiden geht. Der Mensch muss sich – als Folge der Sünde – bekleiden, muss seine Nacktheit verbergen. In der Welt von heute wird die Kleidung gern in das Gegenteil verkehrt, sie dient dazu, sich mehr oder weniger zu entblößen. Erfolg in der Welt hast du gerade dann, wenn du bei deiner Kleidung bis an die Grenzen der Nacktheit gehst. Aber dann wirst du bei deinem Schöpfer keine Freude hervorrufen – und womöglich „an den Falschen“ geraten. Petrus stellt im übrigen auch keinen Katalog auf, was man nicht anziehen darf oder wie man sich frisieren soll. Ihm geht es um die Frage, warum sich eine Schwester etwas anzieht. Und hier gibt es sicher manche Dinge, die eine Schwester im Herrn nicht tragen wird, und zwar nicht aus einer gewissen Gesetzlichkeit heraus, sondern weil sie sich stets fragt, was ihrem Herrn gefällt. Übrigens ist „Schmuck“ in dem Zusammenhang von 1. Petrus 3 nicht nur das, was keine andere Funktion als zu schmücken hat, sondern umfasst das ganze Erscheinungsbild, das „Outfit“, einer gläubigen Frau. Eine Uhr, ein Mantel und auch ein Auto können neben den natürlichen Funktionen durchaus „Schmuck“ sein!

Welcher Schmuck ist für Gott kostbar?

So stellt Petrus nicht nur den „negativen“ Aspekt vor. Wichtiger ist eigentlich, womit sich geistliche Schwestern schmücken dürfen und sollen. Der sanfte und stille Geist ist nämlich vor Gott „sehr kostbar“.

Der Herr Jesus hat nur wenig direkt über seine eigene Gesinnung gesagt. Aber einmal spricht Er davon, dass Er sanftmütig ist (Matthäus 11,29). Das dürfen sich alle Schwestern (und auch die Brüder) zum Vorbild nehmen. Wenn ihr als Frauen durch die Sanftmut des Herrn gekennzeichnet seid, folgt ihr den Fußspuren eures Retters nach. Und wenn ihr dazu noch einen „stillen“ Geist habt, der sich nicht in den Vordergrund drängt, dann habt ihr das ganze Gefallen eures Meisters. Dein vielleicht fröhliches Temperament brauchst du dabei allerdings ebenso wenig zu begraben wie ein manchmal notwendiges festes Auftreten gegenüber Personen in Beruf, Schule, usw. Aber der Herr will dich vor einem aufdringlichen, „herrischem“ Verhalten bewahren. „Der verborgene Mensch des Herzens“ in gläubigen Frauen wird so in der Umgebung zu einem Zeugnis, vielleicht, um deinen eigenen Mann zu gewinnen! Und es bleibt wahr, was einmal jemand geschrieben hat: Je geistlicher eine Schwester ist, um so mehr wird sie im Hintergrund zu bleiben suchen.

In dieser Welt sieht das alles ganz anders aus. Tu Gutes und rede darüber! Damit gefallt ihr aber eurem Herrn nicht. Für Ihn ist nicht nur kostbar, sondern „sehr“ kostbar, wenn ihr in der Stille, mit Zurückhaltung und mit einer sanften und rücksichtsvollen Gesinnung tätig seid.

Worauf achten wir Männer bei den Frauen?

Ob das auch für junge Männer und Brüder „sehr kostbar“ ist? Wenn sie dem Herrn nachfolgen, dann werden sie nicht zuerst nach dem Äußeren sehen, sondern sich auf diese inneren Werte konzentrieren. Aber dazu ist es nötig, wirklich geistlich gesinnt zu sein. Selbst der erfahrene Prophet Samuel ließ sich seinerzeit durch das Äußere der Söhne Isais irreleiten. Und jeder von uns ist in der gleichen Gefahr. Wie schön, wenn auch junge Männer eine Frau nicht nach dem äußeren Schein, sondern nach einem äußerlich zurückhaltenden Auftreten und einer innerlich tiefgehenden Gesinnung suchen. Beides gehört zusammen. Es reicht nicht, sich äußerlich nicht zu schmücken. Es muss auch eine Gesinnung dazukommen, die diesen Ermahnungen des Petrus entspricht!

Geht das Thema Schmuck auch Männer an?

Nun sind diese Worte des Petrus eigentlich an Frauen gerichtet, nicht an Männer. Denn offenbar gingen die biblischen Schreiber davon aus, dass Männer nicht so sehr der Versuchung erliegen würden, sich selbst äußerlich „zu schmücken“.

Aber die heutige Zeit ist so verdreht, dass man von einem solchen geordneten Zustand nicht mehr ausgehen kann. Wenn man einmal die Möglichkeit hat, mit Jungen, die regelmäßig die Zusammenkünfte der Gläubigen besuchen, für ein paar Tage wegzufahren, dann wird man feststellen, dass sie teilweise außerordentlich viel Zeit für ihr Äußeres nötig haben.

Wie sehr achtest du auf dein Äußeres?

Auch hier gilt: Jungen und junge Männer sollen durchaus nicht nachlässig oder sogar schlecht gekleidet sein. Aber wenn schon Frauen sich nicht äußerlich schmücken sollen, um einen Effekt bei anderen oder dem anderen Geschlecht zu bewirken, wie viel weniger junge Männer.

Und hier spreche ich nicht nur von der Kleidung, den Schuhen oder einer Kette, einem Ring oder Armreif, sondern auch von den Haaren. Wie viel Zeit heute teilweise eingesetzt wird, um mit Haargel eine „optimale“ Frisur hinzubekommen, ist kaum zu glauben. Wie gesagt: Es geht nicht um einen Formalismus. Manche Haare kann man praktisch nur mit Haargel etc. ordnen. Aber muss es dieser „Nasslook“ und gerade diese aufwendige Frisur sein?

Das Innere ist noch wichtiger!

Aber natürlich ist es auch bei uns Männern nicht damit getan, das Äußere richtig zu handhaben. Wir sollen ebenso durch innere Werte gekennzeichnet sein. Da nennt Paulus vor allem die Besonnenheit, das Vorbild guter Werke, eine gesunde Lehre und eine nicht zu verurteilende Rede (Titus 2,6-8). Durch wie viel Unnüchternheit haben wir – hast du – den Herrn Jesus schon verunehrt? Und warst du immer ein Vorbild in dem, was du getan hast? Über unsere Sprache und Reden braucht wohl nichts weiter gesagt zu werden, denn darin haben wir uns so häufig zu verurteilen.

Zum Schluss wiederhole ich noch einmal, dass es nicht um eine Auflistung formaler Vorschriften für junge oder ältere Gläubige geht. Wir alle wollen uns immer wieder im Licht Gottes und in der Gemeinschaft mit unserem Herrn üben, das Ihm Wohlgefällige zu tun, und alles das nicht zu tun, woran Er keine Freude haben kann.