Nachgedacht
Schlechte Laune ?
Eine mäßige Note in Englisch, blöde Kom- mentare der Klassenkameraden zu den neuen Schuhen, und dann noch der ganze Dau- erstress mit den Eltern (so jedenfalls empfin- det sie es) – Karen‘s Laune ist weit unter null. Ihre Nerven sind wegen der Suche nach einem Ausbildungsplatz ohnehin schon stark angespannt. Und ihre beste Freundin, über- all beliebt, hat schon alles in trockenen Tüchern. Als ihr Bruder Marco abends noch Kommentare zu Karen‘s Frisur abgibt, hätte es fast mehr als nur ein Wortgefecht gegeben. Dabei will Karen unbedingt als Christin leben, weil sie sich schon vor mehreren Jahren zum Herrn Jesus bekehrt hat. Aber während des Stimmungstiefs ist davon nichts zu sehen ... Und hinterher ist sie oft ganz unglücklich über sich selbst.
Zugegeben, die Geschichte ist erfunden. Aber in der einen oder anderen Form hat wohl jeder von uns mit solchen Phasen zu kämpfen (gehabt). Das muss nicht vom Alter oder Geschlecht abhängig sein. Oder gehört das eben einfach dazu, dass einem die Nerven schon mal durchgehen? „Das ist mein Charakter, daran kann ich nichts ändern“, sagt man dann leicht. Und wenn die Nerven „blank“ sind, hat man sich ja auch nicht mehr unter Kontrolle, oder?
Nervliche Anspannung und schlechte Laune sind zweierlei
Der Herr ist bereit, uns zu trösten, „wie einen seine Mutter tröstet“ (Jesaja 66,13) und die zu heilen, die „zerbrochenen Herzens sind“ (Psalm 147,3). So kennt der Herr auch dein und mein „Nervenkostüm“, das vielleicht gerade jetzt stark strapaziert wird. Dann dürfen wir zu Ihm rufen, ja schreien, und werden oft seine wunderbare Hilfe erfahren.
Aber eine schlechte Laune entsteht in aller Regel, wenn wir unseren Stimmungen freien Lauf lassen und die nervliche Anspannung vielleicht sogar als Begründung dafür ansehen. „Der Lehrer geht mir heute gewaltig auf die Nerven.“ „Warum musste Nico denn gerade heute krank werden, wir wollen doch morgen auf eine Hochzeits- feier?“ Meistens geht auch noch einiges schief, und dann ist es mit unserer Haltung vorbei. Zu spüren bekommen es dann (auch) die anderen. Ist das die Wirkung des neuen Lebens in uns? „Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei sei von euch weggetan.“, so fordert Paulus die Christen in Ephesus auf (Epheser 4,31). Die „Wut im Bauch“ ist natürlich nicht besser als eine lautstarke Attacke.
Die Diagnose der Bibel lautet also eindeutig: „Schlechte Laune“ in diesem Sinn ist Sünde. Haben wir das schon einmal schonungslos auf uns einwirken lassen? Heilbehandlung kann in der Regel nur nach erfolgter Diag- nose beginnen1. Das gilt auch in unserem Leben als Jünger des Herrn Jesus. Übrigens: Hatten wir einen solchen Tag mit echtem Gebet und Gottes Wort begonnen?
Wie komme ich wieder aus dem Stimmungstief heraus?
Das Erste ist sicher immer das intensive Gebet zum Herrn. Wenn etwas schief läuft, dann kann nur ein sofortiges, aufrichtiges Bekenntnis die Basis für Veränderung schaffen. Und dann lasst uns weiterbeten, damit der Herr uns die Kraft gibt, jetzt nicht wieder innerlich aufzubrausen oder zu verzweifeln! Wir dürfen Ihm für Golgatha, für die Gotteskindschaft, für alles Gute in unserem Leben danken. Wenn wir dann einen Text aus der Bibel lesen, erscheint die aktuelle Problemsituation meistens in einem ganz anderen, nicht mehr so belastendem Licht. Dann brauchen wir auch keine Stimmung in uns „hinein zu fressen“, sondern können alles vor Ihm abladen. Der Herr forderte seine Jünger auf, bei Ihm auszuruhen, und die Jünger erzählten Ihm dann auch „alles“ (Markus 6,30.31).
Vielleicht haben wir auch schon einmal versucht, nachdem etwas schief gegangen ist, eine Selbstverbesserungsmethode anzuwenden. Man redet sich zu und ein, das nächste Mal nicht aus der Haut zu fahren, sich nicht so zu ärgern, und arbeitet kräftig an sich – wie man sagt und meint. Das kann sogar ein paar Mal gut gehen, ist aber keine Dauerlösung. Denn damit meint man immer noch, man selbst sei in der Lage, die Krisen ohne die Kraft des Herrn zu meistern. Das aber schaffen wir nicht. Wir müssen unser Problem, zum Beispiel unser Aufbrausen, wirklich dem Herrn Jesus übergeben. Nur wenn Er uns „formt“ und „umformt“, hat Heilung eine Chance. Auch dann wird es sicher „Rückfälle“ geben. Aber selbst dann dürfen wir uns immer wieder neu an Ihn wenden, du weißt ja dann, an wen du dich wenden kannst.
Gar nicht erst „abstürzen“!?
Es gibt Situationen und Phasen, die wirklich nicht leicht sind und wo wir besonders gefährdet sind „abzustürzen“. Kennst du deine Schwachstellen? Wenn wieder ein „Gewitter“ aufzieht, ein inneres Unbehagen in dir hochkommt, dann suche den Herrn im Gebet und bitte Ihn um Hilfe. Außerdem kannst du dich vielleicht gedanklich auf etwas anderes konzentrieren, oder eine andere Aufgabe beginnen. Genau so wie die ersten Christen brauchen auch wir das Wachsen im Glauben: Das Ablegen der schlechten Gewohnheiten und das Anziehen des neuen Menschen (Kolosser 3,5-12). Und so kann auch ein vielleicht „labiler“ Charakter stark werden – im Herrn. Begib dich nicht gerade in einer Phase nervlicher Anspannung in kritische Situationen. Und wenn es doch notwendig ist: Der Herr will und wird dich nicht allein lassen! Seine Nähe dürfen wir gerade in schwierigen Lebenslagen besonders eindrucksvoll erfahren.
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