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Auserwählung - Verantwortung des Menschen
Frage: : „Als aber die aus den Nationen es hörten, freuten sie sich und verherrlichten das Wort des Herrn; und es glaubten, so viele zum ewigen Leben bestimmt waren. " (Apostelgeschichte 13,48). - Können wirklich nur die Menschen gerettet werden, die zum ewigen Leben bestimmt sind? Gott will doch, dass jeder gerettet wird (Johannes 3,17).
Antwort: Gottes Wort sagt ausdrücklich in 1. Timotheus 2,3, dass Gott will, dass alle Menschen errettet werden. Ebenso klar lehrt die Bibel aber auch, dass letztendlich nicht alle Menschen errettet werden. Der Vers in Apg 13 sowie Deine Frage berühren eine nicht ganz so einfache, aber doch grundlegende Wahrheit der Heiligen Schrift. Es geht im Prinzip um das Verhältnis von göttlicher Auserwählung und menschlicher Verantwortung. Wenn wir die Bibel aufmerksam lesen, stellen wir fest: Sie lehrt eindeutig beides. Viele Stellen sprechen davon, dass der Mensch aufgefordert wird, Buße zu tun, sich zu bekehren und an den Herrn Jesus und Sein Erlösungswerk zu glauben. Der Mensch wird also unter Verantwortung gestellt. Andererseits spricht die Bibel ebenfalls an vielen Stellen davon, dass Gott in seiner Souveränität Menschen auserwählt hat zum Heil. In der von Dir in der Frage zitierten Stelle heißt es eben nicht: ,es wurden zum ewigen Leben verordnet, so viele glaubten, sondern genau umgekehrt. Nun dürfen wir nicht versuchen, die eine biblische Lehre gegen die andere auszuspielen. Da die Bibel ausdrücklich beides lehrt, wollen wir beides glauben. Auch wenn es unserem Verstand schwierig scheint, beides miteinander zu vereinbaren. Es ist hier genauso wie bei anderen göttlichen Geheimnissen (z.B. „Ein Gott - drei göttliche Personen" oder „Jesus Christus - Gott und Mensch in einer Person*): Sie übersteigen unseren Verstand, aber der Glaube kann sie annehmen und bewundern. Wenn wir eine rein verstandesmäßige Lösung suchen, werden wir unweigerlich „auf einer Seite vom Pferd fallen" - entweder wir schmälern das souveräne Handeln Gottes, oder wir geben der Verantwortung des Menschen nicht den gebührenden Platz.
Wir werden bei der „Erklärung" Gottes und Seiner Wege immer an die Grenzen unseres Verstandes stoßen, denn Gott ist viel komplexer als seine Schöpfung (mit der wir schon genug Erklärungsschwierigkeiten haben). Ubrigens finden wir diesen Sachverhalt (zwei sich scheinbar widersprechende Tatsachen sind dennoch beide wahr) schon in der Schöpfung. Ein bekanntes Beispiel aus der modernen Physik ist der sogenannte „Welle-Teilchen-Dualismus": Licht ist unter bestimmten Gesichtspunkten betrachtet eine elektromagnetische Welle und unter anderen Gesichtspunkten eine Strahlung von Teilchen. Normalerweise sind dies sich widersprechende Sachverhalte. Doch ein Physiker hat keine Probleme, beides als „Wahrheit" zu betrachten.
Wichtiger als diese Wahrheit zu erklären ist es, die richtige Anwendung daraus zu machen.
1. Die Wahrheit von der souveränen göttlichen Auserwählung
- bewirkt, dass in allem, auch was unsere Errettung betrifft, Gott die Ehre zukommt und menschliches Rühmen ausscheidet.
- bewirkt, dass wir uns an der Liebe Gottes zu uns, Seinen Auserwählten, erfreuen.
- bewirkt, dass wir demütig bleiben, indem wir erkennen, dass alles reine Gnade ist.
- bewirkt, dass wir vertrauensvoll an der Verheißung Gottes festhalten, dass Er das von Ihm begonnene Werk in uns auch zu Ende führen wird.
- bewirkt, dass wir erkennen, dass Gott einen Plan für unser Leben hat. Wenn Er einen Dienst oder Auftrag gibt, will Er in Seiner Kraft und Führung durch uns wirken, - unabhängig von allem Widerstand und sichtbaren Problemen.
2. Die Wahrheit von der Verantwortung des Menschen
- bewirkt, dass wir uns nicht der Passivität hingeben, sondern mit Eifer versuchen, unserer Verantwortung zu entsprechen.
- bewirkt, dass wir - aus Dankbarkeit und in Gottesfurcht - unser Leben und unseren Dienst dem Herrn zur Verfügung stellen.
- bewirkt, dass wir das Evangelium den Menschen weitersagen, indem wir ihnen deutlich machen, dass das Angebot Gottes jedem Menschen gilt und jeder Mensch für seine Entscheidung verantwortlich ist.
- bewirkt, dass sich kein Mensch entschuldigen kann, Gott habe nicht gewollt. In Wahrheit wollte dann immer der Mensch selbst nicht.
Es mag gut sein, an dieser Stelle darauf hin-zuweisen, dass die göttliche Vorbestimmung nie den Ungläubigen vorgehalten wird, sondern nur den Gläubigen! Es handelt sich um eine Wahrheit „für die Kinder", nicht für die Welt. Dazu wird häufig ein Beispiel genannt, dass ich an dieser Stelle wiedergeben möchte: Ein Mensch, der sich bekehrt, geht gewissermaßen durch ein Tor, auf dem außen steht: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid." Und an der Innenseite steht - also nur für diejenigen sichtbar, die durch das Tor hindurchgegangen sind: „Auserwählt vor Grundlegung der Welt"
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