Kleidung für Mädchen

Frage: Liebe Brüder, ich bin als Jugendmitarbeiter bei uns in der Gemeinde tätig. Da hatte ich ein Gespräch mit einem Mädchen über Kleidung,

Ich weiß, das ist ein „Heißes Eisen“ aber vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.

1. Wie verhält es sich mit Miniröcken bei Frauen, wie kann ich begründen, dass dies für ein christliches Mädchen nicht schicklich ist?

2. Genauso die neue Mode mit den „Spagettiträgern“?

Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar gute biblische Argumente geben.

In der Liebe unseres HERRN verbunden grüßt Nathanael

 

Antwort: Lieber Nathanael,

herzlich danke ich Dir für Deine Zuschrift, die eine heute leider aktuelle Frage betrifft. Wir freuen uns aber darüber, dass es noch junge Brüder und Schwestern gibt, die nicht mit dem Strom schwimmen, sondern den Mut haben, im Sinne der Nachfolge des Herrn Jesus Stellung zu beziehen.

Ich hoffe, mit einigen Überlegungen anhand der Schrift klar genug zu antworten. Über viele Fragen, die vielleicht nicht wörtlich in der Bibel eine Antwort finden, können wir durch den „Geist“ der Heiligen Schrift und mit Selbstprüfung, d.h. Prüfung unserer Motive und Ziele, vor dem Herrn Klarheit bekommen.

Unter gläubigen Christen gibt es etwa seit den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts Fragen zur Kleidung, die immer wieder kontrovers diskutiert werden. Das scheint damit zusammenzuhängen, dass seit jener Zeit sog. emanzipatorische Bestrebungen (insbesondere der Frau) immer deutlicher zu Freizügigkeit und Unabhängigkeit im gesamten gesellschaftlichen Umfeld geführt haben. Entwicklungen dieser Art haben ihre Auswirkungen auf das Denken und Empfinden aller, auch der Christen, die sich (eigentlich) in ihrem Denken und Empfinden von der Heiligen Schrift prägen lassen wollen.

So kommt es auch vielfach dazu, dass sie unbewusst den gesellschaftlichen Modeerscheinungen Zugeständnisse machen. Hier ist nun zu bedenken, dass diese Modeerscheinungen auch den „Geist“ der Gesellschaft widerspiegeln, dass auch solche Kleidung getragen wird, die die gesellschaftliche Freizügigkeit, die heute herrscht, erlaubt und für üblich hält. Inzwischen wird auch Kleidung, die man eigentlich „schamlos“ nennen müsste, akzeptiert, weil man ja so tolerant ist. Die Bibel sagt: „Ebenso [will ich nun] auch, dass die Frauen sich in bescheidenem Äußeren mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern – was Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen – durch gute Werke“ (1. Timotheus 2,9-10).

Die Frage nach dem Minirock wie auch nach den sog. Spagettiträgern gehört in diesen Zusammenhang. Eine Frau zieht damit die Blicke auf sich, zeigt – wenn ich es einmal so deutlich sagen darf – Bein und Busen, ansatzweise und fantasieanregend, und weckt bei Männern (möglicherweise) Gedanken und Sinnesreize, die nicht rein sind. Ich bin überzeugt, dass dies zu dem Punkt führen kann, den der Herr Jesus in Matthäus 5,28 beschreibt, wenn Er sagt: „Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, ihrer zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen.“ Eine gläubige Frau (oder ein gläubiges junges Mädchen) wird sich daher die Frage stellen, ob sie dazu Anlass bieten darf oder sollte.

Warum überhaupt will sie sich so auffällig kleiden? An dieser selbstkritischen Frage sollte sie nicht vorbeigehen.

Die grundsätzliche Frage ist darüber hinaus, ob sie ihrem Herrn gefallen möchte oder den Menschen. Dem Apostel Paulus ging es – besonders in der Arbeit des Evangeliums, aber damit auch allgemein – darum, „nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.“ (1. Thessalonicher 2,4).

Mit herzlichen Grüßen, verbunden in unserem gemeinsamen Herrn und Heiland,

Dein Rainer Brockhaus