Das persönliche Grußwort
Vierzehn Tage ist es her, dass die Schüler unter euch ein „Zwischenzeugnis“ erhalten haben, in dem zwar nicht mehr wie früher die so genannten Kopfnoten vermerkt sind wie Betragen, häuslicher Fleiß, Beteiligung am Unterricht und Ordnung. Aber Aussagen darüber wird man in einem Gespräch mit seinen Lehrern zweifellos erhalten können. Nun sind wir aber nicht nur – oder nicht mehr – in der allgemeinbildenden Schule, sondern befinden uns alle – und dies gilt ohne Ausnahme – in der Schule Gottes.
Wenn wir unser Christsein ernst nehmen, werden wir an der Beurteilung Gottes über uns, an seinem „Zwischenzeugnis“ über uns interessiert sein. Und da geht es genau um die Qualitäten, die in den Schulzeugnissen nicht mehr verzeichnet werden.
Gott vermerkt genau, wie unser „Betragen“ aussieht: Ob wir stets die Wahrheit sagen oder auch schon mal Unwahrheiten verbreitet haben oder dazu mindestens mitgeholfen haben. Er sieht – und beurteilt – ebenso, wie wir es mit unseren Mitgläubigen gehalten haben. Haben wir ihnen vielleicht unsere Sichtweise vorschreiben wollen und ihnen bei „Nichtbefolgen“ unserer Vorschrift ungeistliches Verhalten und Oberflächlichkeit vorgeworfen? Waren wir „unbrüderlich“, hart und lieblos? Gott sieht es und wird uns einmal seine „Note“ geben.
Wie ist es mit unserem „häuslichen Fleiß“? Natürlich sieht Gott uns in unseren täglichen Beschäftigungen, aber Er sieht auch, ob wir fleißig sind in seinen Dingen. Damit meine ich zum einen die Aufgaben, die Er uns stellt, und zum anderen das echte Interesse an seinem Wort, das wir fleißig lesen sollten, um in seinem Unterricht gut verstehen und folgen zu können. Und dann werden wir auch auf „viele Fragen genug Antworten“ (s. Seite 9) haben.
Da sind wir schon bei der „Beteiligung am Unterricht“: Mitarbeit ist gefordert als eine Auswirkung des guten häuslichen Fleißes. Als Erstes gilt es allerdings auch hier, aufmerksam zuzuhören, die Ohren offen zu haben, wenn Gott redet. „Wer ein Ohr hat, höre...“ (Offenbarung 2,7; s. Seite 26). Aber es ist auch wichtig, nicht auf das Geschwätz anderer zu hören. Und wie viel dummes und schlechtes und böses Geschwätz gibt es!
Zuletzt noch die Note für „Ordnung“. Gott ist kein Gott der Unordnung (1. Korinther 14,33). Darum sollen wir uns verhalten, wie es sich geziemt, wie es zum Nutzen ist für uns selbst und für andere. Wie es dem Frieden dient. Da sollten wir überdenken, was wir tun, und fragen, ob unser Tun und Lassen Gott gefallen konnte und kann.
„Wenn wir uns selbst beurteilten...“ (1. Korinther 11,31) – und zwar nach seinem Wort – wir hätten Gottes Zustimmung. Das aber bedeutet inneres Glück.
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