Basics
Sei ein Vorbild
„Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild der Gläubigen in Wort, in Wandel, in Liebe, in Glau- ben, in Keuschheit [oder Reinheit]. 1. Timotheus 4,12
Man erlebt immer wieder, dass älter gewordene Gläubige den Aktivitäten der Jugend mit einer gewissen Vorsicht gegenüberstehen. Sehr oft beruht diese Vorsicht auf ihren eigenen Erfahrungen mit sich selbst, aber auch mit solchen, die eben jünger sind. Jeder von uns weiß, wie leicht man sich als junger Mensch überschätzt und Dinge, die im Ansatz gut sind, durch falsches Verhalten weniger gut ausführt. Wie schnell hinterlässt man dann einen schlechten Eindruck bei anderen. Das ist natürlich nicht unser Wunsch. Wenn wir uns nun fragen, wie man sich als Jugendlicher verhalten soll, ist es gut, die Bibel dazu aufzuschlagen. Die oben angeführte Stelle gibt uns einen wichtigen Hinweis für unser praktisches Verhalten.
Der Schreiber dieses Verses ist ein erfahrener Diener Gottes. Er spürt, dass sich sein Leben dem Ende nähert und angesichts dieser Tatsache schreibt er an seinen jungen Freund Timotheus. - Wie schön, wenn ältere Geschwister jüngeren mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wenn sie die mit dem Herrn gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse an die jüngeren Geschwister weitergeben. Wie schön auch, wenn wir als jüngere Gläubige dann zuhören und uns diese Worte zu Herzen nehmen.
Paulus beginnt den Vers mit den Worten: „Niemand ver- achte deine Jugend...“. Hat- test du nicht auch schon mal den Eindruck, dass man dich nicht „ernst“ nahm, dich mit einer gewissen Geringschätzung behandelte? Ich glaube, wir kennen das alle. Haben wir uns aber auch schon mal gefragt, warum sich andere uns gegenüber so verhalten haben? Liegt es vielleicht an einem falschen Benehmen meinerseits? Der Apostel will mit den obigen Worten sagen: „Timotheus, verhalte dich so, dass niemand auch nur einen Grund hat dich zu verachten.“
Wie muss ich mich nun verhalten, um niemand einen solchen Grund zu liefern? Der Apostel bleibt uns die Antwort nicht schuldig. Er fordert dich und mich auf, unser Verhalten so zu gestalten, dass es vorbildlich ist. Dazu spricht er im Folgenden fünf verschiedene Punkte an. Bei den ersten beiden handelt es sich um Bereiche und bei den drei letzten um Eigenschaften, in denen und durch die sich Timotheus auszeichnen sollte.
1. „... im Wort“
Jeder Bibelleser kennt Stellen wie Jakobus 3, wo über die Zunge gesprochen wird. Und jeder von uns hat auf diesem Gebiet seine eigenen, oft sehr beschämenden Erfahrungen gemacht. Was reden wir, was bekommen andere von uns zu hören? Reden wir immer die Wahrheit, sind unsere Worte aufrichtig? Oder neigen wir eher zur Ironie oder gar zum Sarkasmus? Sind wir bekannt als solche, die scherzen und Witze machen? Pflegen wir über andere zu reden, vielleicht sogar übel nachzureden? Was ist Gegenstand unserer Gespräche? Worüber unterhalten wir uns bei unseren Besuchen, bei unseren Treffen in der Freizeit? Gibt es dabei Augenblicke, wo der Herr Jesus der Gesprächsgegenstand ist? Wo wir uns austauschen über Dinge in seinem Wort, die uns besonders kostbar geworden sind? Sind wir, in dem Bewusstsein, dass uns die Erfahrung fehlt, auch einmal bereit, zu bestimmten Themen nichts zu sagen? Man darf auch durchaus mal schweigen.
2. „... im Wandel“
Gerade unser äußeres Verhalten und Benehmen wird von anderen gesehen und beurteilt. Aus diesem Grund ist hier besondere Vorsicht geboten. Wenn es um Vorbilder geht, denken wir als Jüngere oft an Ältere. Wir sollten aber auch einmal daran denken, dass wir für die noch Jün- geren die Älteren sind. Wir üben immer einen Einfluss aus, entweder einen guten oder einen schlechten. Deswegen müssen wir z.B. auf unsere Reaktionen aufpassen. Was tue ich, wenn man mich heftig, vielleicht sogar zu Unrecht angeht? Reagiere ich wütend, unbeherrscht oder jähzornig? Niemand kann solche Ausbrüche mit der ihm eigenen Natur entschuldigen. Jeder Gläubige hat eine neue Natur und kann sich in jeder Lage „als Sohn seines himmlischen Vaters“ erweisen (Mt. 5,45.48).
Welche Prioritäten sehen eigentlich andere bei uns? Ist das Streben nach Anerkennung, Karriere oder einfach nach „Fun and Action“ die treibende Kraft in unserem Leben? Welche Richtung geben wir als Ältere unter Jüngeren an?
Vielleicht zeigt der Herr uns auch eine Aufgabe, einen Dienst gegenüber älteren Gläubigen. Gerade dann ist es wichtig, durch ein bescheidenes und respektvolles Auftreten die Herzen der älteren Geschwister zu gewinnen.
3. „...in Liebe“
Wann konnte unser Bruder, unsere Schwe- ster zum letzten Mal spüren, dass wir sie wirklich lieb haben? Liebe muss sich ganz praktisch erweisen. Dazu wählt sie verschiedene Wege. Vielleicht ein ermun- terndes Wort, einen Gruß, eine „Dienstleistung“, vielleicht aber auch einen warnen- den Hinweis. Die Liebe hat ein offenes Auge und Ohr für die Anderen und ihre Umstände. Sie können und dürfen uns nicht egal sein. „Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe“ (1. Joh 4,21). Lieben wir unseren großen Gott und Vater? Er zeigt uns hier eine Möglichkeit, unsere Liebe zu Ihm unter Beweis zu stellen: Liebe deinen Bruder. Ja, sagen wir, aber ...., und bringen Einwände, warum wir gerade bei diesem Bruder soviel Mühe damit haben. Dann wollen wir heute damit beginnen, für den Bruder zu beten. Für uns selbst sollten wir die Bitte haben: „Herr, lass mich in dem Bruder das sehen und entdecken, was du in ihm gewirkt hast.“ Wenn wir diese Bitte aufrichtig vor den Herrn bringen, werden wir erleben, wie uns der Bruder, die Schwester plötzlich wertvoller und liebenswerter wird. Willst du es nicht einmal ausprobieren?
4. „...in Glauben“
Für uns alle ist es ein großer Trost zu wissen, dass Gott über allem steht und alles lenkt. Ihm entgeht nichts und Er weiß von allem das Ende. Dieses Bewusstsein darf und sollte in unserem Leben sichtbar werden. Wir dürfen in allen Dingen und Lagen mit der Hilfe unseres Gottes rechnen. Bei der Arbeit, zu Hause, mit den Kindern, beim Einkaufen, in der Schule, bei jeder Entscheidung im Berufsleben .... Gott möchte, dass wir bei allen kleinen und großen Entscheidungen den Gedanken im Herzen haben: Herr, wie soll ich mich jetzt verhalten? Ich möchte Dich auch jetzt ehren - zeige mir, wie ich es tun soll. Wenn wir so in Gemeinschaft mit Gott durch den Alltag gehen, wird das nicht verborgen bleiben können. Weder für unsere Geschwister, noch für die Ungläubigen.
Vielleicht dürfen wir hier neben dem genannten aber auch noch einen weiteren Aspekt erwähnen. Was bedeuten uns die Wahrheiten des Wortes Gottes? Welchen Wert hat für uns das christliche Glaubensgut? Wie viel Zeit investieren wir in das Bibelstudium? Praktischer Glaube gründet sich auf die Kenntnis Gottes. Je besser wir unseren Gott kennen, umso mehr werden wir Ihm alles zutrauen. Außerdem liegt Gott daran, dass wir in der Erkenntnis seiner Gedanken Fortschritte machen. Er möchte nicht, dass wir „Kinder“ im Glauben bleiben. Sein Ziel mit uns ist geistliches Wachstum, und das bedeutet nichts anderes, als dem Herrn Jesus ähnlicher zu werden (2. Kor 3,18).
5. „...in Keuschheit [oder Reinheit]“.
Die letzte Eigenschaft ist eigentlich der Beweis für die Echtheit der beiden vorher genannten. Wahre Liebe und echter Glaube werden zur Folge haben, dass wir uns von allem fernhalten, was unsere Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus negativ beeinflussen oder gar zerstören könnte. Jeder weiß aus eigener Erfahrung, wie geschickt der Teufel ist, wenn es darum geht, uns zu verführen. Bei jedem Einkauf im Supermarkt, beim Gang durch die Werkstatt, beim Lesen der Tageszeitung, überall sind Dinge platziert, die uns verunreinigen können. Wie reagieren wir darauf? Sind wir bekannt als solche, die bei schmutzigen Witzen oder zweideutigen Reden nicht mitlachen?
Ein „Vorbild in Reinheit“ zu sein bedeutet auch, dass wir in unserem Verhalten gegen- über dem anderen Geschlecht „vorbildlich“ sind. Was bestimmt unser Verhalten auf diesem Gebiet - das, was wir um uns herum in der Welt (auch der christlichen Welt) sehen und mitbekommen? Oder lassen wir uns auch hier durch den Herrn und sein Wort bestimmen? Ein allzu zwangloser Umgang miteinander birgt nicht zu unterschätzende Gefahren in sich. In 1. Timotheus 5,2 spricht der Apostel das Verhältnis zwischen Timotheus und jungen, gläubigen Frauen an. Er sollte ihnen als „Schwestern“ begegnen und das in aller Keuschheit.
Spüren wir nicht alle, dass uns schon allein dieser eine Vers aus Gottes Wort sehr viel zu sagen hat? Müssen wir nicht beschämt anerkennen, dass wir in diesen 5 Stücken Nachholbedarf haben? Dabei wollen wir jetzt nicht an andere Personen, sondern an uns ganz persönlich denken. Wir - du und ich - sind hier gefordert. Wenn jeder von uns diesen Vers verwirklichen würde, gäbe es nur gute Vorbilder. Keiner hätte einen Grund, auf jemand anderes „herabzusehen“. Welch einen Segen würde das für die Gläubigen zur Folge haben, und welch ein Zeugnis wären wir für die Ungläubigen. Wir wollen den Herrn bitten, dass wir durch diesen Vers nicht „nur“ etwas dazugelernt haben, sondern dass Er uns die Kraft gibt, ihn auch zu verwirklichen.
„Bedenke dies sorgfältig; lebe darin, damit deine Fortschritte allen offenbar seien“ (1.Tim.4,15).
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Viele Artikel zu unterschiedlichen Themen - aber immer mit einem Bezug zur Bibel.
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