Der Teufel - ein geschlagener Feind ?
Der Teufel – ein geschlagener Feind?
Viele Menschen in Deutschland glauben wohl noch an Gott, was auch immer sie sich darunter vorstellen. Aber viel weniger Leute bejahen die Existenz des Teufels. Wir als Christen sind aufgrund der Bibel von der Existenz und der Aktivität des Teufels überzeugt. Und dennoch müssen wir uns fragen, ob wir die richtige Vorstellung von ihm haben. Nur ein Beispiel: Wusstest du, dass der Satan zur Zeit noch gar nicht in der Hölle ist, sondern sich auch in den himmlischen Örtern aufhält (Eph 2,2; 6,12)? Wer dem Teufel widerstehen will (Jak 4,7), sollte ihn und seine Gedanken, die uns nicht unbekannt sein sollen (2. Kor 2,11), kennen. Wir wollen deshalb kurz Herkunft, Wirksamkeit und Zukunft des Teufels anhand der Bibel überdenken, um für unseren Weg als Christen gewappnet zu sein.
Die Herkunft des Teufels
In Hesekiel 28, 14-15 spricht der Herr in einem Klagelied über Tyrus. Zugleich werden damit auch Charakterzüge und Herkunft des Teufels selbst dargestellt. Er wird dort als gesalbter, schirmender Cherub (Engel) bezeichnet, der in seinen Wegen von dem Tag an, als er erschaffen wurde, vollkommen war. Doch dann wurde Unrecht an ihm gefunden, und Gott hat ihn zu Boden geworfen.
In Jes 14 wird er in dem Bild von Babel sogar als Glanzstern oder Lichtträger (lat. „Luzifer“) bezeichnet, der sich über Gott erheben wollte und deshalb in die tiefste Grube hinabstürzt (Jes 14,12-15). Paulus erwähnt dieses Gericht, das den Teufel traf, ebenfalls (1.Tim 3,6). Viele denken, dass dieser Fall Satans zeitlich zwischen 1. Mo 1,1 und 1. Mo 1,2 einzuordnen ist, aber genau wissen wir es nicht.
Seine Feindschaft gegen Christus
Schon beim Sündenfall sagte Gott zur Schlange, dass Er Feindschaft zwischen die Nachkommenschaft des Teufels und die Evas – und damit die des Herrn Jesus als dem verheißenen Samen Evas – setzen würde. Und in diese zwei „Familien“ ist die Menschheit bis heute aufgeteilt. Die eine Familie ist „aus dem Vater, dem Teufel“ (Joh 8,44 u. 1. Joh 3,10 ), und die andere hat ihren Ursprung in Christus, dem Herrn jedes Gläubigen.
Und die Schlange würde, so sagt Gott in 1. Mo 3 weiter, dem Herrn Jesus die Ferse zermalmen, ihm also großes Leid zufügen. Das wurde wahr, als die Gewalt der Finsternis sich gegen Christus auflehnte und ihn schließlich ans Kreuz brachte. Doch der Herr Jesus selbst würde der Schlange den Kopf zermalmen. Er hat über ihn am Kreuz triumphiert (Kol 2,15; Hebr 2,14). Wir als Christen sollten daraus lernen, dass der Teufel uns Christen besonders im Visier hat, weil wir Christus, seinem erklärten Feind, angehören. Er will uns – wo eben möglich – schaden.
Der Teufel arbeitet auch heute noch!
„Der Teufel sündigt von Anfang an“ schreibt Johannes in seinem ersten Brief (1. Joh 3,8). Diese Aussage ist für uns viel wichtiger als die Frage, seit wann der Teufel existiert oder gefallen ist. Seit seinem Fall, seit seiner Existenz als Teufel sündigt er. Das kennzeichnet sein ganzes Wesen. Der Satan handelt also permanent ohne Beachtung der Ansprüche Gottes. Schon im Garten Eden beginnt dies mit der Frage : „Hat Gott wirklich gesagt?“. Und wenn er als "Verkläger der Brüder" (Off 12,10) vor Gott hintritt, geschieht dies nicht in Unterwerfung, sondern in Feindschaft zu Gott. Er hat Zugang zum Thron Gottes (Hi 1,6-12) und klagt uns dort an (Sach 3,1) – doch vergeblich. Unser ewiges Heil ist fest: „Christus ist es, der rechtfertigt; wer ist es, der verdamme?“ (Röm 8,33)!
Und noch ein großer Trost für alle: „Kein Christ kann von ihm angetastet werden, außer wenn es durch seinen Gott und Vater zugelassen und überwacht wird, und zwar als Züchtigung zu seinem Guten.“ Auch Paulus erlebte einen Engel Satans, der ihn mit Fäusten schlug (2. Kor 12,7), aber er nahm es doch aus der Hand des Herrn! Satan kann letztlich nur das tun, was Gott ihm gestattet (s.a. Hiob).
Sein Herrschaftsbereich
Der Herr Jesus bezeichnet den Teufel dreimal als „Fürst dieser Welt“ (Joh 12,31; 14,30; 16,11). Damit ist auch sein Herrschaftsbereich klar beschrieben: Es ist die ganze Welt und natürlich besonders die nicht bekehrten Menschen, die ihm unterworfen sind. Zusätzlich wird aus 2. Kor 4,4 deutlich, dass der Teufel als „Gott dieser Welt“ nicht nur der politische, sondern auch der religiöse Herrscher auf der Erde ist. Er beansprucht Verehrung und erhält sie auch. Wie gerne hätte er sie sogar vom Herrn selbst empfangen. (s. Lk 4,6!)
Und sein größter Erfolg ist, wenn die Menschen es nicht einmal merken! Wenn sie zum Beispiel ihre ganze Energie und Zeit in eine Sache stecken, die ihnen keine Minute mehr läßt, über Gott und die Ewigkeit nachzudenken. Laßt uns wie Paulus unserem Vater immer wieder danken, dass Er uns aus der Gewalt dieser Finsternis errettet und in das Reich des Sohnes seiner Liebe versetzt hat (Kol 1,13)! Und zugleich flehen, dass sich noch viele retten lassen!
Der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt hat in das Reich des Sohnes seiner Liebe, (Kolosser 1,13)
Krieg der Sterne?
Obwohl wir so der Macht des Teufels entzogen sind, versucht er ständig, auch uns Christen mit seinen Listen auf unserem Weg über diese Erde zu Fall zu bringen (Eph 6,11.12). Die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern, die „teuflische Armada“, bemühen sich pausenlos, den Christen Schaden zuzufügen. Aber das ist keineswegs immer ein Kampf in der Himmelswelt (wie z.B. in Dan 10,13.20), sondern häufig einer auf der Erde! Der Teufel benutzt Menschen, ja manchmal sogar Gläubige, als seine Werkzeuge!
Du schüttelst den Kopf? Dann denke an Petrus: Als der Herr auf seine Leiden hinweist, will Petrus den Herrn von diesen Gedanken abbringen. Doch der Herr Jesus antwortet ganz ernst: „Gehe hinter mich, Satan“ (Matth 16,23)! In diesem Moment war Petrus ein Instrument in der Hand Satans! Das sollte uns eine Warnung sein, in zweierlei Hinsicht. Einerseits wollen wir den Herrn inständig bitten, dass Er uns vor einem solchen „Missbrauch“ durch den Teufel bewahren möge, indem wir ganz nahe bei Ihm bleiben. Andererseits sollen wir auch auf der Hut sein, wenn Menschen, vielleicht sogar Mitgeschwister, uns mit Dingen verführen, die letztlich vom Teufel kommen.
Die Pläne des Teufels
Viele Christen neigen zu Extremen, auch in Bezug auf den Teufel. Manche „sehen ihn an jeder Ecke“ und sind dann in Gefahr, aus der Angst und den Sorgen vor dem Teufel nicht mehr zur Freude zu gelangen. Auch so erreicht der Teufel eines seiner Ziele, uns von dem Herrn Jesus wegzuführen! Andere Gläubige betrachten Satan als geschlagenen Feind, dessen Macht und List sie als gebrochen ansehen. Dadurch werden sie (vielleicht noch eher als die erste Gruppe) eben gerade Opfer seiner List, vielleicht sogar, ohne es zu merken.
Ob als brüllender Löwe (1.Petr 5,8) oder in der Gestalt eines Engels des Lichts (2. Kor 11,14) – lasst uns vor ihm auf der Hut sein! Viel schneller, als wir es vermuten, werden wir durch ihn verführt. Denken wir nur an den Schaden, der durch Miss achtung biblischer Gedanken in Bezug auf Ehe, Familie und Gemeinde / Versammlung täglich angerichtet wird. Der Teufel als der große Durcheinanderbringer (das ist die Bedeutung des griech. Wortes diabolos, Teufel) ist selbst dort dem Wirken des Herrn dicht auf den Fersen, wo es um die Verbreitung der guten Botschaft geht (Matth 13,25).
Unterwerft euch nun Gott. Widersteht aber dem Teufel, und er wird von euch fliehen (Jak 4,7)
Muss der Teufel bei dir eine Niederlage einstecken?
Wer sich Gott unterwirft, kann dem Teufel widerstehen (Jak 4,7), kann in Versuchungen „nein!“ sagen, dem Teufel (der uns durch Menschen, Gedrucktes oder andere Mittel angreift) mit einem Bibelwort antworten (so tat es unser Herr auch!) und glücklich weiter seinen Weg gehen. Ebenso wichtig ist es, dem Teufel erst gar keinen Raum in unserem Leben zu geben (Eph 4,27). Wir sollen ihm durch ein falsches Verhalten unsererseits, z.B. im Miteinander als Gläubige, keine offene Flanke bieten, durch die er sich allmählich in unser Leben einschleicht.
Unsere beste Rüstung gegen den Teufel sind die herrlichen Segnungen, die Gott uns geschenkt hat: Wenn sie uns innerlich ausfüllen, werden sie uns gegen Angriffe von außen schützen (vergleiche die Segnungen in Eph 1-3 und die Waffenrüstung in Eph 6,11-18). Und wenn uns doch einmal die Fallstricke des Teufels erreicht haben? Dann lasst uns dankbar sein für die Kraft seines Wortes, das der Herr uns durch andere zuruft, und mit flehendem Gebet zum Herrn umkehren (2. Tim 2,26)! So wird der Teufel im Leben von Christen, die sich ihrer eigenen Schwachheit und zugleich der großen Kraft Gottes bewusst sind, immer wieder Niederlagen erleiden!
Sein öffentlicher Triumph
Schon bald nach der Aufnahme der Christen ins Vaterhaus, wenn Satan nichts mehr „zurückhält“ (2. Thess 2,6.7), wird der Teufel seine Macht voll entfalten. In einer Art „teuflischer Dreieinheit“ werden der Antichrist, der römische Weltherrscher und der „Drache“ (Offb 13,2 etc.) die Welt in ihren Griff bekommen. Der Drache selbst wird alle Gewalt dem Antichristen geben, der sich als Gott anbeten lassen wird.
Gekettet!
Doch dann wird Christus, der König der Könige und Herr der Herren, mit allen seinen Heiligen, den Kriegsheeren, aus dem Himmel auf diese Erde kommen. Das Tier (der römische Weltherrscher) und der falsche Prophet (der Antichrist) werden lebendig in den Feuersee geworfen werden. Und ein Engel wird „den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist“, greifen und ihn für 1000 Jahre binden und in den Abgrund werfen (Offb 19,11-20,3). Endlich kann das seit Jahrtausenden ersehnte Reich des Friedens anbrechen, wo Christus in Gerechtigkeit herrschen wird!
Ein letztes Aufbäumen und ewiges Verderben
Doch Gott wird den Satan danach noch einmal aus seinem Gefängnis loslassen. Und sofort wird er wieder die Nationen verführen! Auch die 1000 Jahre des Friedensreiches, in denen sich viele Menschen dem Herrn nur mit Schmeichelei unterworfen haben (Ps 18,44), haben den Menschen nicht verbessert! Die Nationen umzingeln das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt Jerusalem. Doch Feuer vom Himmel wird sie verzehren. Und der Teufel wird in den Feuer- und Schwefelsee geworfen. Dort wird er gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit (Offb 20,7-10). Das ewige Feuer, bereitet dem Teufel und seinen Engeln (Mt 25,46), wird dann endgültig diesen großen Feind Gottes einschließen.
Gut informiert – gut gerüstet!
Vielleicht sind uns jetzt sowohl die Gedanken des Teufels als auch die Darstellung des Teufels durch den Geist Gottes in der Bibel etwas deutlicher geworden. Wir dürfen dankbar sein, dass uns Gott auch über seinen größten Feind nicht im Unklaren läßt. Und so lass dich nicht entmutigen, wenn du die Angriffe des Teufels, der sich ja gerne mit dem Bösen in uns verbündet, erlebst. Bete zu deinem Herrn um Kraft; Er hat dir den Geist Gottes geschenkt, der dir diese Kraft schenken will! Als der Letzte wird nicht der Teufel, sondern unser Erlöser auf der Erde stehen (Hi 19,25)! Und wir stehen auf der Seite dieses Siegers von Golgatha!
Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter eure Füße zertreten. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch! (Röm 16,20)
Zürnt, und sündigt nicht. Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn, und gebt nicht Raum dem Teufel. (Eph 4,26-27)
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