Zum Nachdenken

Ganz unten - junge Christen und Tränen

Dieser Artikel ist für die geschrieben, die sich manchmal oder vielleicht gerade heute innerlich am Boden zerstört fühlen und nicht mehr weiter wissen. Die es nicht mehr aushalten können, dass man von ihnen als jungen Menschen ein fröhliches Gesicht und Auftreten erwartet, obwohl sie durch Probleme an der Arbeit, im persönlichen Bereich oder in der Versammlung (Gemeinde) weder Licht noch Ausweg erkennen. „Auch beim Lachen hat das Herz Kummer" schrieb schon Salomo (Spr 14,13).

Weißt du nicht mehr, wie du in der Schule oder an der Uni klarkommen sollst, weil du trotz Anstrengungen die Ziele einfach nicht erreichst, so dass deine berufliche Zukunft im Dunkeln liegt? Oder siehst du, wie der Beruf dich förmlich verschlingt und keine Zeit mehr lässt für andere Aktivitäten, die andere von dir erwarten und denen du dich auch selbst stellen willst? Stehst du vor einer wichtigen Entscheidung, vielleicht in Bezug auf einen Ehepartner, und kannst überhaupt nicht klar sehen, trotz vieler Gebete? Weißt du nicht, wie du die ganze Arbeit als Mutter im Haus schaffen sollst, ohne geistlich und nervlich aufgerieben zu werden? Zerbricht vor deinen Augen das (Ehe) Glück anderer oder vielleicht dein eigenes?


Der Herr liebt dich!

Lass dich nicht von den Erwartungen deiner Umgebung niederdrücken, sondern denke daran, dass der Herr dich unendlich liebt und nie loslassen wird: „Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir fortdauern lassen meine Güte" (Jer 31,3). Der Herr hatte auch das Elend Israels in Ägypten gesehen, gehört, gekannt und war „herabgekommen", um zu retten (2. Mo 3,7.8). So kommt Er auch heute zu dir herab, Er ist denen nahe, die zerbrochenen Herzens sind (Ps 34,18). Er kennt deine Situation genau und wird sie zu einem guten Ende bringen, durch das du gesegnet wirst und Er groß gemacht wird. Vertraue dich Ihm im Gebet an; schütte vor Ihm dein Herz aus. Dann wirst du auch ähnlich wie die Emmausjünger erfahren, dass „Jesus selbst" sich dir nähern wird. (Lk 24,15).


Traurige junge Leute auch in der Bibel!

Natürlich gibt es kein billiges Rezept, deine Schwierigkeiten oder Tränen einfach abzuschütteln. Der Herr Jesus wird bei jedem von uns einen ganz individuellen Weg gehen. Er kann dich zum Beispiel auf Menschen in der Bibel hinweisen. Denke an die jungen Leute aus der Bibel, die in tiefer Trauer und Not waren: Josef weinte in der Grube, Hanna (die Mutter Samuels) weinte sehr über ihre Kinderlosigkeit (1. Sam 1,10), Timotheus weinte über die Trennung vom geliebten Apostel Paulus (2. Tim 1,4). Sie alle erfuhren die Hilfe dessen, der selbst Tränen vergoss (Joh 11,35)! Diese Hilfe des Herrn bedeutete nicht unbedingt eine sofortige Änderung der Lage. Hanna empfing Trost dadurch, dass sie einfach ihre Seele vor dem Herrn „ausschüttete" (1. Sam 1,15). Nach diesem Gebet war „ihr Angesicht nicht mehr dasselbe" (Vers 18). Und was muss es für Timotheus bedeutet haben, einen Brief seines geschätzten Freundes und Bruders Paulus zu bekommen, in dem dieser zum Ausdruck bringt: Ich denke an deine Tränen.


Hilfen in Not

Lies gerade in Notzeiten regelmäßig in der Bibel. Vielleicht bist du so angespannt, dass du kaum (innerlich) frei bist. Aber der Herr kann dich durch ein Wort aufrichten (Jes 50,4).

Vielleicht gibt es auch Christen in deiner Umgebung, mit denen du vertrauensvoll über deine persönliche Not reden und beten kannst. Bitte den Herrn um solche, die die Kleinmütigen trösten können (1. Thess 5,14). Gemeinsam mit ihnen kannst du auch über Hilfen und Problemlösungen reden. Vielleicht kann dir auch ein schriftlicher Kontakt helfen.


Segen durch Tränen?!

Und im Umgang mit Gleichaltrigen brauchst du dich nicht zu verstellen: das Erleben der eigenen Not und die Hilfe des Herrn möchte der Herr vielleicht gerade in deiner Umgebung zum Segen für andere benutzen. Du wirst über deine Situation vielleicht nicht mit allen reden können und wollen. Aber andere können dennoch für dich beten. Wir werden alle schnell entdecken, dass eigentlich jeder von uns Sorgen hat. Auch die, die vielleicht nach außen hin sorgenfrei wirken. So kann der Herr vielleicht ein Gespräch über deine Sorgen nutzen, um die Christen um dich herum näher zusammenrücken zu lassen.

Und dann darfst du dir auch vom Herrn Kraft schenken lassen, trotz Schwierigkeiten, deren Ende manchmal gar nicht abzusehen ist, doch im Glaubensvertrauen und in der Kraft des Geistes deinen Weg zu gehen. Er wird dir auch Augenblicke geben, die dich zu „Lobgesängen in der Nacht" führen (Hiob 35,10). Und dich von Kraft zu Kraft gehen lassen (Ps 84,7). So wird Er dich auch als einen echten Fackelträger benutzen können, um den Menschen um dich her die Realität eines mit dem Herrn geführten Lebens zu zeigen!

Und bald in der Herrlichkeit wird Er alle Tränen, die du und ich hier auf der Erde geweint haben, von unseren Augen abwischen, und uns mit ewigem Glück umgeben (Offb 21,4)! Ich bin mir sicher, dass wir Ihm spätestens dann auch für die Tränen danken werden, die wir hier auf der Erde vergossen haben!